Читать книгу Die besten 12 Strand Krimis im September 2021 - Alfred Bekker - Страница 58

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Nach dem Essen hatte Roberto seinen Jeep abgeholt, nachdem er über den Reparaturpreis ziemlich lange feilschen musste. Schließlich wusste er selbst am besten, dass nur die Zündkabel gelockert waren, während der Türke tat, als habe er einen neuen Motor eingesetzt.

Die Amerikaner waren mit Erim in ihrem Wagen abgefahren, hatten aber Gepäck zurückgelassen, wie er vom Wirt erfuhr. Roberto wagte nicht, sie am hellen Tag zu verfolgen. Man hätte ihn in dieser einsamen Gegend auch sofort entdeckt, und dann wäre seine Tarnung geplatzt. Er musste sich zunächst auf Alanya verlassen.

Roberto überlegte, ob er mit dem Jeep in die Berge fahren sollte, entschloss sich dann aber, doch lieber ein Pferd zu nehmen. Der Jeep-Motor war in der nächtlichen Stille meilenweit zu hören, und vermutlich waren die Mohnfelder so weit abgelegen, dass man mit einem Wagen ohnehin nicht herankam. Der Pferdehändler freute sich über seinen Kunden, der immer so gute Preise zahlte. Obwohl man sich auch diesmal wieder auf den gleichen Betrag einigte, wurde vorher ausgiebig gefeilscht. Das gehörte zu einem ordentlichen Geschäft einfach dazu.

Am Nachmittag hatte Roberto sich ausgeruht und war dann rechtzeitig losgeritten. Niemand achtete auf ihn, die Bevölkerung des Ortes hatte sich an seinen Anblick schon gewöhnt. Die Amerikaner waren noch nicht zurückgekehrt. Er hoffte nur, dass er ihnen nicht unterwegs begegnete.

Mit dem Pferd kam er inzwischen gut zurecht. Es war steile Bergpfade gewöhnt und stolperte nicht ein einziges Mal. Ab und zu griff Roberto zu seinem Fernglas und suchte die Gegend ab. Es war aber nichts Verdächtiges zu entdecken. Er erreichte den Treffpunkt rechtzeitig und führte sein Pferd in die Deckung eines überhängenden Felsens.

Dann wartete er.

Alanya überraschte ihn trotzdem. Er hatte sie nicht gehört. Sie tippte ihm auf die Schulter und lächelte ihn an. Roberto grinste zurück. Das hier war nicht sein Land. Er akzeptierte, dass andere ihm hier überlegen waren.

„Alles in Ordnung?“, fragte Alanya.

Er nickte. „Es sind Landsleute von mir gekommen. Ich bin sicher, dass sie mit der Sache zu tun haben. Wir müssen doppelt vorsichtig sein, denn ich vermute, dass diese Männer sich ebenfalls die Felder ansehen wollen.“

„Nicht bei Nacht“, sagte sie. „Da gibt es nichts zu sehen. Aber es ist unsere einzige Chance, ungesehen heranzukommen.“

„Also los!“, meinte Roberto.

„Ich habe kein Pferd.“

Roberto grinste. „Aber ich.“

Er führte das Tier aus der Deckung und schwang sich in den Sattel. Dann streckte er die Hand aus und zog Alanya hoch. Geschickt rutschte sie vor ihm auf den Sattel.

Es war inzwischen dunkler geworden. Die Bergspitzen glühten dunkelrot. Zum Westen hin war der Himmel noch hell, aber hinter ihnen begann bereits die Nacht. Roberto straffte den Zügel, und das Pferd setzte sich in Bewegung. Alanya zeigte den Weg, und für eine ganze Zeit war nur das Klappern der Hufe auf dem steinigen Untergrund zu hören.

Über eine halbe Stunde ritten sie schweigend in die Berge. Roberto spürte die Nähe des warmen Körpers, aber er machte keinen Versuch irgendeiner Annäherung. Beide wussten, dass sie eine Aufgabe zu erfüllen hatten. Jetzt war nicht die Zeit für einen Flirt.

„Halt!“, sagte Alanya plötzlich.

Roberto stoppte das Pferd sofort.

Sie streckte den Arm aus. „Dort vorn beginnt eine Schlucht. Sie bildet den einzigen Zugang zu den geheimen Feldern. Wahrscheinlich ist sie bewacht. Wir können jetzt nur zu Fuß weiter.“

Roberto bemühte sich, Einzelheiten zu erkennen, aber er musste zugeben, dass Alanya in dieser Dunkelheit besser sehen konnte. Sie stiegen ab, und Roberto band das Pferd fest.

„Ich gehe vor“, sagte sie. „Bleiben Sie dicht hinter mir.“ Dann wandte sie sich noch einmal um. „Sind Sie bewaffnet?“

Roberto nickte. „Ich habe einen Revolver.“

„Gut. Lassen Sie das Gewehr hier. Es behindert uns nur. Wir dürfen kein Geräusch machen. Die Leute, die die Felder bewachen, haben bestimmt sehr gute Ohren.“

„Was sind das für Leute?“, fragte er.

„Kurden“, sagte sie kurz.

Sie gingen auf die Schlucht zu.

Die besten 12 Strand Krimis im September 2021

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