Читать книгу Die besten 12 Strand Krimis im September 2021 - Alfred Bekker - Страница 60

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Der Kurde schlenderte zwischen den herunterbrennenden Feuern hin und her und stocherte in der Glut. Der Pilot saß immer noch in der Kanzel. Daraus war zu vermuten, dass der Abflug bald geplant war. Roberto musste sich beeilen, ehe ihm die Mafiosi einen Strich durch die Rechnung machten.

Zunächst wollte er noch einen Blick in die Hütte werfen. Zusätzliche Informationen konnten nicht schaden. Er schlich vorsichtig zu dem Fenster, in das er bereits vorher gesehen hatte.

Roberto blickte zur Seite. Vom Hubschrauber aus konnte er nicht entdeckt werden, nur der einzelne Kurde machte ihm Sorgen. Wenn der Mann zufällig um die Ecke bog, musste er ihn sehen. Aber das musste Roberto in Kauf nehmen. Er sah in die Hütte.

Die beiden Amerikaner hockten vor dem Feuer. Neben ihnen die drei Kurden. Man aß. Und zwar nach Landessitte mit den Fingern. Jeder hielt ein dickes Bratenstück in den Händen, von dem das Fett tropfte. Roberto bekam unwillkürlich Appetit, aber er verdrängte diesen Gedanken schleunigst wieder.

Roberto schlich bis zur Ecke der Hütte und blickte auf den Vorplatz. Der zuckende Feuerschein spiegelte sich auf der metallenen Haut des Hubschraubers, der aus dieser Nähe und bei der Beleuchtung wie ein vorzeitliches Ungetüm wirkte. Hinter der gläsernen Kanzel konnte man das Gesicht des Piloten erkennen, ein weißer Fleck in der dunkleren Umgebung.

Der Posten hockte an einem der Feuer. Er kehrte Roberto den Rücken zu. Das Gewehr lag neben ihm. Der Kurde rechnete wohl auch kaum mit einer unliebsamen Überraschung.

Roberto schätzte die Entfernung bis zum Hubschrauber ab. Es mochten etwa zwanzig Meter sein, eher weniger.

Der Kreis der Feuer war immer noch nicht ganz erloschen. Wenn er ungesehen an dem Posten vorbeikommen wollte, musste er einen riesigen Bogen schlagen. Das war auch riskant, denn er bewegte sich auf fremdem Gelände, und eine unvorsichtige Bewegung konnte ihm die ganze Meute auf den Hals hetzen. Am besten war der Frontalangriff. Auf diese Weise konnte er den Überraschungseffekt ausnutzen.

Roberto zog den Revolver und überprüfte ihn auf Feuerbereitschaft. Dann spannte er die Muskeln und sprintete los.

Die wenigen Meter bis zu dem Posten überwand er in wenigen Sekundenbruchteilen. Ehe der Kurde die Gefahr bemerkte und herumfuhr, war Roberto schon bei ihm. Aus dem Laufen heraus schwang er den Revolver. Das schwere Metall krachte gegen die Schläfe des Mannes. Mit einem erstickten Aufschrei sank er zur Seite. Roberto lief schon weiter, ohne sich um den Erfolg seines Hiebes zu kümmern. Schnelligkeit war jetzt alles.

Er sah, wie der Pilot aus seinem Sitz aufsprang, aber in diesem Augenblick hatte er den Hubschrauber erreicht und riss die Tür auf.

„Keinen Laut!“, rief er scharf und richtete seine Waffe auf den Piloten, der halb aus seinem Sitz herausgekommen war.

Vorsichtig setzte sich der Pilot wieder und hob die Hände.

Roberto kletterte in die Maschine und schwang sich auf den Sitz des Co-Piloten. „Sprechen Sie englisch?“

Der türkische Pilot nickte langsam. Seine Augen waren weit aufgerissen und starrten gebannt auf die dunkle Mündung des Revolvers, die auf seinen Magen gerichtet war.

Der Pilot trug eine Uniform mit Rangabzeichen. Roberto kannte sich mit den Kennzeichen der türkischen Armee oder Luftwaffe nicht aus, aber er hielt den Piloten für einen Unteroffizier.

„Starten Sie die Maschine“, sagte er.

Der Pilot ließ die Hände sinken. „Wer sind Sie?“

Die Stimme hatte vor Angst gezittert, stellte Roberto fest. Er musste den Mann beruhigen, sonst startete der den Vogel nie.

„Hören Sie, es geht mich nichts an, wenn Sie sich nebenbei Geld verdienen, indem Sie auf privater Basis Eigentum der türkischen Regierung verchartern. Und was diesen Hubschrauber betrifft, so können Sie diesen Fall mit Ihren Vorgesetzten diskutieren. Ich brauche Sie jetzt für einen Einsatz, den ich aber nicht bezahlen werde. Ich nehme an, die beiden Herren, mit denen Sie gekommen sind, haben bereits bezahlt.“

Der Pilot nickte langsam. Seine Hände zitterten. Vermutlich dachte er, jetzt sei alles aus. Wenn ihn die Armee bei dieser Geschichte erwischte, wanderte er vermutlich vor die Läufe eines Erschießungskommandos, aber das hätte er sich eben früher überlegen müssen.

„Ist der Hubschrauber bewaffnet?“, fragte Roberto.

Der Kopf des Piloten fuhr herum. Seine Augen traten fast aus den Höhlen, und seine Stimme überschlug sich fast. „Was wollen Sie? Das können Sie nicht machen! Die Munition an Bord ist doch registriert. Kein Schuss darf fehlen, wenn die Maschine morgen früh überprüft wird. Offiziell ist dies ein Übungsflug mit kampfmäßiger Ausrüstung.“

„Das ist fabelhaft“, meinte Roberto und grinste breit. „Sie werden sich etwas einfallen lassen, wie Sie die Munition wieder ersetzen, denn Sie können sicher sein, dass nach diesem Flug einiges fehlt.“

„Was soll ich tun?“, jammerte der Pilot.

Roberto ging nicht auf ihn ein. „Sind die Behälter an den Flügeln mit Raketen ausgerüstet?“

„Ja. Insgesamt sind 14 Raketen an Bord.“

„Sehr schön. Dann starten Sie jetzt!“

„Was wollen Sie denn mit diesen Raketen?“

„Das werden Sie sehen, wenn wir in der Luft sind.“ Roberto stieß dem Piloten den Revolverlauf in die Seite. „Los jetzt!“

„Ich ... ich kann nicht“, schluchzte der Mann.

„Ich verspreche Ihnen, dass Ihnen nichts geschieht. Sie werden mich nach diesem Flug in der Nähe absetzen und können dann machen, was Sie wollen. Aber wenn Sie jetzt nicht gleich starten, sterben Sie auf der Stelle.“

Das letzte Argument überzeugte den Piloten endgültig. Der Mann tat Roberto beinahe leid. Er war noch jung, etwa in seinem Alter. Vermutlich wollte er sich nur seinen spärlichen Sold aufbessern. In jeder Armee der Welt gab es Schiebungen dieser Art. Nur wusste dieser Mann wahrscheinlich nicht, worauf er sich bei seinen Fluggästen eingelassen hatte. Aber dieses Risiko musste er eben tragen.

Der Pilot bediente Knöpfe und Hebel. Das Armaturenbrett erwachte zum Leben, Lichter blinkten, Zeiger kreisten, und mit dumpfem Dröhnen setzte sich die Rotorwelle in Bewegung.

In diesem Augenblick kam der niedergeschlagene Posten wieder zu sich. Er kam taumelnd hoch und lief auf die Maschine zu, wobei er sein Gewehr hochriss und einen Schuss abgab.

Roberto duckte sich unwillkürlich tiefer in den Sitz. Die Kugel platschte gegen das Metall der Tür. Dann fiel ihm ein, dass der Huey Cobra seitlich gepanzert war. Eine Gewehrkugel konnte ihm nichts anhaben.

Die Rotorflügel drehten sich schneller und schneller, bis sie ihre Normalgeschwindigkeit erreicht hatten.

Die Tür der Hütte war inzwischen aufgeflogen, und die fünf Männer drängten sich nach draußen. Noch schienen sie nicht begriffen zu haben, was eigentlich vor sich ging. Der Posten winkte und rief ihnen etwas zu. Jetzt begriffen sie. Die Kurden rannten in die Hütte zurück, wahrscheinlich, um ihre Waffen zu holen. Die beiden Amerikaner griffen fast gleichzeitig unter ihre Achseln.

„Wo ist der Feuerknopf für das Maschinengewehr?“, stieß Roberto grimmig zwischen den Zähnen hervor.

„Dort! Direkt vor Ihnen. Der rote Knopf. Darüber ist die Zielvorrichtung und die Sicherung.“

Roberto löste die Sicherung und näherte seine Hand dem roten Knopf. Die Nase des Hubschraubers zeigte ziemlich genau auf die Hütte, und die Maschinenkanone war genau darunter eingebaut.

Die Kurden drängten sich wieder durch die Tür, ihre Waffen in den Fäusten. Die beiden Mafiosi feuerten bereits mit ihren Revolvern.

Mit einer entschlossenen Bewegung drückte Roberto auf den Knopf. Ein Hagel von Zwei-Zentimeter-Geschossen zerfetzte die Hütte. Die Männer spritzten auseinander und warfen sich in den Dreck. Dagegen halfen ihre Flinten und Revolver nicht.

Der einzelne Posten stand inzwischen auf der Kufe an Robertos Seite und trommelte wütend mit beiden Fäusten gegen die Scheibe. Der Hubschrauber kam leicht schwankend hoch.

„Ich kann die Maschine nicht trimmen. Der Mann muss dort weg!“, schrie der Pilot.

Roberto riss seine Tür auf und trat dem Kurden gegen die Brust. Der Mann ließ los und stürzte schreiend zu Boden.

Der Hubschrauber schwankte und stieg höher. Sofort ging der Pilot in die Kurve. Die Hütte war inzwischen in Brand geraten. Die Flammen beleuchteten die Szene, sodass Roberto alles gut überblicken konnte.

Roberto sah die beiden Mafiosi deutlich, und sie sahen ihn. Auch das bärtige Gesicht eines der Kurden starrte ihn an – dann war es vorbei.

Roberto warf die Tür zu, und die Maschine gewann an Höhe. Harmlos klatschten einige Geschosse gegen die gepanzerte Wand.

„Wie soll ich das bloß erklären?“, jammerte der Pilot. „Einschusslöcher! Die sind nicht so einfach zu beseitigen. Jetzt ist alles aus.“

„Unsinn“, meinte Roberto. „Sie erzählen einfach, dass Sie von kurdischen Banditen angegriffen worden sind. Das glaubt Ihnen jeder. Auf diese Weise können Sie auch den Munitionsverlust erklären.“

Der Pilot sah ihn zweifelnd an. Dann nickte er langsam.

Roberto senkte den Revolver. „Ich werde die Waffe jetzt einstecken. Aber ich warne Sie: Machen Sie keine Dummheiten. Notfalls lande ich diesen Vogel auch ohne Ihre Hilfe. Der Rest ist nicht mehr schlimm. Das Schwierigste haben wir bereits hinter uns. Diese Banditen dort unten können uns jetzt nicht mehr gefährlich werden.“

„Was soll ich tun?“

„Wir werden jetzt diese Felder vernichten“, sagte Roberto ruhig.

Der Pilot verriss vor Schreck fast das Steuer. „Sie sind wahnsinnig.“

„Oh, nein“, antwortete Roberto. „Ich habe Glück, dass meine Freunde aus den USA mir diesen Hubschrauber mitgebracht haben. Sonst hätte ich nicht gewusst, wie ich meinen Auftrag erfüllen soll.“

Sie waren inzwischen in einer Höhe von etwa hundert Metern. Roberto sah die brennende Hütte deutlich, von der sie sich immer mehr entfernten. Vor den zuckenden Flammen liefen dunkle Gestalten hin und her.

„Kennen Sie diese Gegend?“, erkundigte sich Roberto.

„Ja. Aber hier war ich noch nie. Ich habe die beiden Männer zum ersten Mal geflogen. Den Auftrag hat mir ein Landsmann besorgt.“

„Schon gut. Ich kann mir denken, wer das ist. Aber das interessiert mich nicht. Das bleibt Ihr Problem.“ Er zeigte nach unten. „Kennen Sie die Ausdehnung dieser Felder?“

Der Pilot schüttelte den Kopf. „Nein. Es ist auch viel zu dunkel.“

„Sie haben doch Scheinwerfer?“

„Sicher. Aber dann kann man uns auch sehen.“

„Das macht doch wohl nichts“, sagte Roberto. „Man kann uns nämlich auch hören.“

Der Pilot biss sich auf die Lippen. „Von jetzt an wird nicht mehr diskutiert“, sagte Roberto scharf. „Sie tun, was ich Ihnen sage. Umso schneller werden wir fertig. Wir überfliegen jetzt diese Felder und stecken Sie mit den Raketen in Brand.“ Er sah den Piloten an. „Das geht doch?“

Der Pilot wandte misstrauisch den Kopf. „Natürlich geht das. Haben Sie eine Vorstellung, welche Feuerkraft diese Raketen besitzen?“

„Worauf warten Sie dann noch? Machen Sie die Scheinwerfer an und zeigen Sie mir, wie die Raketen ausgelöst werden.“

Der Pilot nickte und betätigte einen Hebel. Der Scheinwerfer schnitt eine breite Lichtbahn in die Dunkelheit. Dann stieg der Hubschrauber höher. „Wir müssen höher, sonst bekommen wir von unseren eigenen Raketen noch etwas ab.“

Roberto studierte inzwischen die Armaturen vor sich. Er entdeckte die Feuerknöpfe für die Raketen sofort. Sein Sitz war nämlich auch der Sitz des Bordschützen.

Der Pilot sah flüchtig herüber. „Haben Sie begriffen, wie es geht? Sie müssen erst die Sicherungshebel betätigen. Dann leuchten die Lampen auf, die die Feuerbereitschaft anzeigen. Wenn Sie das Ziel im Visier haben, drücken Sie einfach nacheinander auf die Feuerknöpfe.“ „Verstanden“, nickte Roberto. „Überfliegen Sie jetzt das Feld in Längsrichtung. Ich werde dann die ersten Raketen abschießen.“

Der Pilot legte den Hubschrauber in eine leichte Linkskurve, dann flog die Maschine wieder geradeaus. Roberto hatte inzwischen alle notwendigen Handgriffe ausgeführt. Seine Hand schwebte über den Feuerknöpfen.

Er beobachtete die Visiereinrichtung dann löste er die ersten beiden Raketen aus.

Es gab einen leichten Ruck, als sich die Geschosse aus ihren Behältern lösten, dann zogen die schlanken Raketen nach unten.

Die beiden Feuerbälle stiegen gleichzeitig in die Luft. Sekundenbruchteile später dröhnten die Explosionen. Die Flammen breiteten sich sofort aus. Eine riesige Qualmwolke stieg in den Himmel.

Schon hatten sie die Stelle überflogen, und Roberto löste die beiden nächsten Raketen aus. Wieder das gleiche Bild. Flammen und Rauch. Der trockene Mohn brannte wie Zunder. Die Flammen breiteten sich blitzschnell aus.

Nummer fünf und sechs schossen aus den Leitrohren.

Robertos Augen funkelten.

Sieben und acht folgten.

Gigantische Rauchschwaden zogen über die Felder. „Es funktioniert!“, rief Roberto begeistert. „Der Mohn brennt!“

Das Prasseln der Flammen drang bis in ihre Höhe, und die Lohe stieg meterhoch. „Wenden Sie!“

Der Pilot gehorchte, und die nächsten Raketen verließen die Behälter. Weite Teile der Felder waren jetzt in Brand geraten. Die brennende Hütte am Ende der weiten Fläche wirkte dagegen wie ein Glühwürmchen.

Roberto zeigte nach draußen. „Jetzt dort hinüber.“

Wieder zischten zwei Raketen aus den Rohren und brachten Feuer und Vernichtung.

„Jetzt sind nur noch zwei Raketen in den Rohren“, sagte der Pilot.

„Ich weiß“, meinte Roberto. „Die müssen noch sinnvoll eingesetzt werden. Kreisen Sie über den Feldern. Ich muss sehen, wohin die Flammen noch nicht vorgedrungen sind.“

Gespannt blickte Roberto Tardelli hinunter. Das Bild war faszinierend. Einige der einzelnen Brandherde hatten sich vereinigt und bildeten eine breite Feuerwand, die sich wie rasend ausdehnte.

„Wir müssen aufpassen, dass die aufsteigende Heißluft uns nicht gefährlich wird“, sagte der Pilot.

Roberto nickte. „Fliegen Sie dort hinüber. Dort ist es noch völlig dunkel. Die letzte Rakete schießen wir dann ganz am Ende ab. Dann haben wir getan, was wir konnten.“

Der Pilot flog die Maschine zu der angegebenen Stelle, und Roberto löste eine Rakete aus. Auch hier griff das Feuer rasch um sich. Auch die letzte erreichte ihr Ziel, und weite Teile der Mohnfelder hatten sich in Flammenmeere verwandelt.

„Das wär’s“, meinte Roberto befriedigt. „Ziehen Sie noch einen letzten Kreis, dann können wir zurück.“

Der Hubschrauber stieg höher und ging in eine weite Kurve. Von hier konnte man alles sehr gut überblicken. Der gesamte Talkessel schien in Flammen zu stehen. Das Vernichtungswerk war ein voller Erfolg. Der Feuerschein blitzte durch die dichten Qualmwolken, die über den Feldern lagen.

Der Hubschrauber begann zu rütteln.

„Wir müssen abdrehen!“, rief der Pilot. „Durch die Hitze können wir in gefährliche Aufwinde kommen. Ein Hubschrauber ist ein ziemlich empfindliches Gerät.“

„Okay“, nickte Roberto. „Wir sind fertig. Fliegen Sie wieder zum Ausgang des Tales. In der Nähe der Hütte befindet sich eine tiefe Schlucht, die den einzigen Eingang zu diesem Tal bildet. Sie überfliegen die Schlucht und setzen mich danach irgendwo ab. Und dann sehen Sie zu, wie Sie aus der Sache herauskommen, die sich aus dieser Situation ergibt.“

Der Pilot schwieg und flog in die angegebene Richtung. Dabei zog er die Maschine höher, um nicht mit den Felsen an den Seiten des Tales zu kollidieren.

Roberto erkannte tief unter sich die dunkle Schlucht. Sie wirkte wie ein schwarzer, vielfach gewundener Flusslauf.

„Noch einen Kilometer“, sagte Roberto, „dann können Sie mich absetzen.“

Die letzten Flugminuten wurden schweigend zurückgelegt. Der Pilot drückte die Maschine nach unten. Roberto blickte aufmerksam hinaus, um sich zu orientieren. Das war bei dieser Dunkelheit gar nicht so einfach. Es gab zwar charakteristische Geländezüge, aber das waren nur annähernde Hinweise.

„Versuchen Sie es dort unten“, sagte er schließlich.

Der Hubschrauber kippte leicht nach vorn und ging tiefer. Der Pilot spähte aufmerksam nach vorn. Das Gelände war für eine Landung sehr schwierig. Doch er fand eine einigermaßen ebene Stelle, die frei von Baumbewuchs war. Sanft setzte die Maschine auf.

„Sie sind ein guter Pilot“, sagte Roberto und öffnete die Tür. „Lassen Sie in Zukunft die Finger von solchen Geschäften, sonst könnte irgendein Flug dieser Art Ihr letzter sein.“

Der Pilot biss die Zähne zusammen und antwortete nicht. Dann war Roberto draußen und warf die Tür zu. Sofort startete der Hubschrauber wieder. In einer weiten Linkskurve drehte er nach Westen ab. Langsam verschwand das Motorengeräusch in der Ferne.

Roberto sah sich um. Das bleiche Mondlicht verursachte eine gespenstische Beleuchtung, aber es reichte, um die Umgebung zu erkennen.

Er machte sich auf den Weg, um Alanya zu suchen, die irgendwo in der Nähe sein musste. Vielleicht hatte sie auch den Hubschrauber gehört und kam ihm entgegen.

Die besten 12 Strand Krimis im September 2021

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