Читать книгу Dreizehn Mörder: Krimi Paket 13 Romane - Alfred Bekker - Страница 24
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ОглавлениеRudi und ich wollten Kriminaldirektor Hoch einen kurzen Zwischenbericht erstatten. Frau Dorothea Schneidermann, Hochs Sekretärin, begrüßte uns.
„Warten Sie einen Moment”, sagte sie. „Der Kriminaldirektor telefoniert gerade. Und es scheint ziemlich wichtig zu sein.”
„Jemand von höherer Stelle?”, fragte ich.
„Ich weiß es nicht”, bekannte sie.
Als wir wenig später ins Büro unseres Chefs gebeten wurden, wirkte Kriminaldirektor Hoch etwas angespannt.
„Setzen Sie sich. Ich hoffe, dass Sie gute Neuigkeiten für mich haben, ich habe nämlich auch welche für Sie.”
„Das klingt gut”, sagte ich, war aber nach wie vor etwas irritiert über die deutlichen Anzeichen von Anspannung in Kriminaldirektor Hochs Mimik. Aber den Grund dafür erfuhren wir bereits einen Augenblick später.
„Ich sage Ihnen, manchmal ist es ziemlich anstrengend, bestimmte Eitelkeiten in einem mehr oder weniger geduldigen Gespräch zu überwinden. Selbst wenn es nur darum geht, einen Informanten befragen zu dürfen, der offenbar von bestimmten Ermittlern als eine Art private, nur ihnen zugängliche Informationsquelle betrachtet wird. Aber es hat sich gelohnt.”
„Heißt das, es gibt einen Informanten, der uns weiterhelfen könnte?”
„Dieser Informant versorgt unsere Kollegen seit langer Zeit mit Informationen über den Darkovic-Clan und dessen kriminellen Aktivitäten. Leider waren seine Informationen bisher nicht so erstklassig, dass es zu spektakulären Verhaftungen gekommen wäre, aber immerhin ermöglichte die Zusammenarbeit mit ihm in der Vergangenheit ein ziemlich detailliertes Gesamtbild dieser Organisation. Und insofern war er mittelbar an einigen Ermittlungserfolgen der Kollegen beteiligt.”
„Dann sollten wir diesen Herrn X möglichst schnell treffen, falls er Aussagen über das Verhältnis Niko Darkovic und Reinhold Thalmann machen kann.”
„Er sagt, dass er einiges zu den Umständen von Niko Darkovics Verschwinden damals sagen könne.”
„Warum hat er sich nicht früher gemeldet?”, fragte ich.
„Nun, vielleicht ist ihm erst jetzt das eine oder andere klar geworden.”
„Wann und wo sollen wir uns mit ihm treffen?”
„Kommissar Ortwin ist der zuständige Kollege. Er ist bisher der einzige, der sich mit dem Informanten getroffen hat und anscheinend auch der einzige, der dessen Vertrauen genießt. Er wird sich bei Ihnen melden.”
„Wann können wir damit rechnen?”, hakte ich nach.
„Ich nehme an morgen oder übermorgen. Genau wollte sich da offenbar keiner der Beteiligten festlegen. Ich erwähnte zu Beginn ja, dass ich ein paar komplizierte Gespräche hinter mir habe.”
„Ich kann mir das jetzt ungefähr vorstellen”, gestand ich.
„Das Problem im Hintergrund ist wohl, dass die zuständige Abteilung fürchtete, unsere Ermittlungen könnten ihre Quelle versiegen lassen. Dann stünden die Kollegen ohne einen direkten Draht ins Innere der Darkovic-Organisation da, was sie verständlicherweise vermeiden wollen.”
„Und die Aufklärung des Mordes an Niko Darkovic halten Sie nicht für so wesentlich?”
„Das würde keiner von denen zugegeben, Harry.”
„Aber es läuft darauf hinaus.”
„Ja, das könnte man so sagen, auch wenn es mir absolut gegen den Strich geht, wie Sie sich denken können.”
„Allerdings.”
Kriminaldirektor Hoch atmete tief durch und ließ seine Hände in den weiten Taschen der Flanellhose verschwinden. „Und nun will ich etwas von Ihnen beiden hören. Wie ist der Stand der Ermittlungen?”