Читать книгу Dreizehn Mörder: Krimi Paket 13 Romane - Alfred Bekker - Страница 33
26
ОглавлениеBoris Darkovic betrat den Raum und nahm am Ende der langen Tafel Platz. Augenblicklich waren die Gespräche verstummt. Ungefähr dreißig Personen hatten an der Tafel platz genommen. Graue Anzüge dominierten. Die Gesichter wirkten aufmerksam und konzentriert.
Boris Darkovic nahm Platz. „Es freut mich, dass Sie alle gekommen sind, um sich über die gegenwärtige Situation der Weiße Ritter Stiftung informieren zu lassen. Wie Sie wissen, hat mein Onkel die Stiftung einst ins Leben gerufen, um die Künste und die Wissenschaft zu fördern. Seitdem neue Tatsachen über den Tod meines Onkels bekannt geworden sind, hat dies zu einer Verunsicherung einiger Geldgeber und Institutionen geführt, mit denen wir über Jahre hinweg kooperieren. Zu dieser Verunsicherung besteht aber kein sachlicher Grund. Ich werde im Einzelnen dazu Stellung nehmen. Und im Übrigen darf ich ein neues Gesicht in unserer Mitte begrüßen: Herrn Albrecht Christenschön von der Kanzlei Christenschön & Partner wird in Zukunft als juristischer Berater für unserer Stiftung tätig sein. Sie wurden darüber ja bereits schriftlich informiert.”
„Herr Darkovic, es soll Ermittlungen des BKA geben, was den Tod Ihres Onkels angeht”, meldete sich ein schwergewichtiger Mann mit hoher Stirn zu Wort. „Können Sie das bestätigen? Und sind unsere Pläne dadurch in irgendeiner Weise tangiert?”
„Ich kann Ihnen versichern, dass es sich nur um Routine-Ermittlungen handelt, die unsere gemeinsamen Pläne nicht betreffen und keine Auswirkungen darauf haben werden”, erklärte Boris Darkovic. Er versuchte dabei den Brustton der Überzeugung zu treffen. So ganz schien ihm das allerdings nicht zu gelingen.
„Sie wissen doch: Geld ist ein scheues Reh”, sagte der Mann mit der hohen Stirn. „Wie viel an diesen Gerüchten letztlich dran ist, interessiert am Ende niemanden. Wenn ein paar wichtige Leute verschreckt worden sind, dann setzt sich das wie beim Domino-Effekt fort und unser Geschäft implodiert eher, als wir uns das jetzt im Moment vielleicht alle vorzustellen vermögen.”
„Ich denke, wir sollten auch in kritischen Situationen die Nerven behalten”, erwiderte Boris Darkovic. „Es gibt im Übrigen keinerlei Anlass zu irgendwelchen Panik-Reaktionen und ich sehe auch keinen langfristigen Einfluss auf die Geldströme, die über die Stiftung geleitet werden. Am Ende wird sich herausstellen, dass mein Onkel Niko, den viele von Ihnen auch unter seinem Spitznamen ‘Niko, der harte Knochen’ kennen, vielleicht doch ein paar unbekannte Facetten in seiner Persönlichkeit hatte, die die meisten von uns ihm nicht zugetraut hätten.”
„Meinen Sie damit zum Beispiel, dass Niko sich offenbar einerseits als Mitglied einer erzkatholischen Organisation auf die Seite derer stellte, die die Thalmann-Ausstellungen immer kritisiert haben, aber diese Ausstellungen andererseits mit Hilfe dieser Stiftung überhaupt erst ermöglichte?”, fragte der Mann mit der hohen Stirn. „Ja, und sich sogar selbst plastinieren ließ!”
„Das Leben ist voller Widersprüche”, sagte Boris.
„Und kann es sein, dass der Eindruck entstand, Niko sei noch am Leben?”
„Zu gegebener Zeit werden wir dafür sicher eine Erklärung finden”, sagte Boris Darkovic.
„Es gibt einige, die inzwischen sehr kritische Fragen stellen”, sagte der Mann mit der hohen Stirn. „Und ich weiß nicht, wie sich diese Leute mit irgendwelchen Phrasen abspeisen lassen.”
„Bevor wir uns mit Dingen befassen, über die wir alle im Moment keine zuverlässigen Aussagen machen können, sollten wir uns lieber den Problemen des Tagesgeschäfts widmen”, schlug Boris Darkovic vor. Ein Gemurmel entstand unter den Anwesenden, verebbte jedoch sehr bald wieder. Boris Darkovic nahm das als ein Zeichen der Billigung. „Gut”, sagte er. „Dann lassen Sie uns jetzt darüber sprechen, wie wir ein paar Dinge optimieren können, die gewisse Transaktionen betreffen…”