Читать книгу Dreizehn Mörder: Krimi Paket 13 Romane - Alfred Bekker - Страница 30
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Оглавление„Kriminalhauptkommissar Ortwin”, stellte sich der dunkelhaarige Mann mit dem kantigen Gesicht vor, als wir uns auf dem Parkplatz mit ihm trafen.
„Kriminalinspektor Harry Kubinke”, sagte ich, während ich ihm meinen Ausweis hinhielt. „Dies ist Kriminalinspektor Rudi Meier.”
„Ich habe einiges über Sie gehört”, sagte Ortwin.
„Wie ich hoffe, nur Gutes”, sagte Rudi.
Ich sah zu den Riesenrädern des Action Fun Parks hin. Angeblich die die größten in ganz Deutschland. „Und hier soll jetzt das Treffen mit Ihrem ominösen Informanten stattfinden?”
„So ist es”, sagte Ortwin.
„Ich hoffe, der Treffpunkt wurde nicht nur deswegen gewählt, weil Sie und Ihr Informant auf Kosten des Steuerzahlers hier einen schönen Tag verbringen wollen”, meinte Rudi. „Die Preise sollen ja ziemlich hoch sein.”
Ortwin blickte hinauf zu dem Riesenrad. „Keine Sorge, sowas ist nichts für mich. Ich bin nämlich nicht schwindelfrei.”
Ein Anruf erreichte mich.
„Sie entschuldigen mich einen Moment”, sagte ich. Der Anrufer war Friedrich G. Förnheim aus Quardenburg.
„Ich habe Neuigkeiten für Sie, Harry.”
„Ich bin gespannt.”
„Die vorläufigen ballistischen Berichte liegen jetzt vor. Ich nehme an, Sie bevorzugen die kurze Zusammenfassung und sind an der detaillierten Darstellung der naturwissenschaftlichen Gegebenheiten nicht interessiert.”
„Die können wir ja bei Gelegenheit nachholen.”
„Sicher. Um es kurz zu machen: Dass Reinhold Thalmann und Mirko Antevic mit derselben Waffe und daher mutmaßlich vom selben Täter erschossen wurden, lag ja schon aufgrund der Situation am Tatort auf der Hand. Ich habe das noch einmal eigenhändig überprüft und kann Ihnen definitiv sagen: Dies Vermutung trifft zu. Interessanter für Sie dürfte sein, dass wir jetzt mit Sicherheit auch sagen können, dass der Mörder von Mandy Zachermann dieselbe Waffe benutzte, mit der Thalmann und Antevic getötet wurden.”
„Das ist in der Tat interessant. Wenn Sie jetzt noch eine Möglichkeit hätten, herauszufinden, ob auch Niko Darkovic mit dieser Waffe umgebracht wurde…”
„Daran arbeite ich Tag und Nacht”, unterbrach mich Förnheim. „Das Problem, das wir in diesem Fall kein Projektil besitzen, das man einer ballistischen Untersuchung zuführen könnte, ist Ihnen ja bekannt. Allerdings habe ich in Zusammenarbeit mit meinen Kollegen Gansenbrink und Wildenbacher und die Anwendung neuester feingeweblicher Untersuchungsmethoden immerhin herausgefunden, dass die Kugel, die Niko Darkovics Rückgrat touchiert hat, sehr wahrscheinlich dasselbe Kaliber besitzt wie jene Waffe, mit der Thalmann, Antevic und Zachermann ermordet wurden.”
„Alle Achtung, das lässt sich an der kleinen Einkerbung in den Knochen erkennen?”
„Wenn man richtig an die Sache herangeht ja. Durch die Simulation, die ich mit Frau Gansenbrink erstellt habe, konnte ich inzwischen auch den wahrscheinlichen Abstand des Schützen vom Opfer und dessen mutmaßliche Größe feststellen. Danach ist der Täter ungefähr 2,10 Meter groß.”
„Das bedeutet, er hätte in jeder Basketballmannschaft mitspielen können.”
„Und bei dieser Körpergröße haben wir eine hohe statistische Wahrscheinlichkeit, dass es sich um tatsächlich um einen Mann handelt und nicht um eine Frau”, ergänzte Friedrich. „Darüber hinaus kann man annehmen, dass ein Mann von dieser Statur auch große Füße hat. Wir gehen im Augenblick die erkennungsdienstlichen Befunde der Kollegen, die vor Ort bei den Tatorten gewesen sind, noch einmal durch, ob sich da vielleicht etwas finden lässt, was uns zusätzliche Hinweise geben könnte. Insbesondere nutzen wir dazu einige zehntausend Tatortfotos, die wir bekommen haben. Und falls diese fototechnische Dokumentation der Tatortumgebung wirklich so vollständig ist, wie das eigentlich der Fall sein sollte, ist es zumindest nicht ganz ausgeschlossen, dass wir da noch etwas finden.”
„Danke.”
„Sobald wir etwas Neues wissen, melde ich mich wieder.”
„Vielleicht sollte Frau Gansenbrink mal das bekannte Personal des Darkovic-Clans einfach nach der Körpergröße ordnen”, schlug ich vor.
„Auf diese Idee ist Lin-Tai auch schon gekommen”, sagte Friedrich. „Unglücklicherweise scheint Boris Darkovic eine Vorliebe für große Jungs in seiner Umgebung zu haben. Alle Personen, die in den letzten Jahren als Leibwächter bei ihm angestellt waren - und von denen wir wissen - würden ins Raster fallen. Von den Türstehern der Clubs, die unter der Kontrolle des Darkovic-Clans stehen mal ganz abgesehen.”
„Das heißt, es gibt eine übergroße Auswahl.”
„So könnte man es auf den Punkt bringen”, bestätigte Friedrich G. Förnheim. „Im Übrigen scheinen sich Niko Darkovic und sein Neffe und Nachfolger Boris zumindest in der Vorliebe große Leibwächter sehr ähnlich gewesen zu sein. Und in der Tat gibt es da eine große personelle Kontinuität. Einige der Kerle, die heute für Boris arbeiten, waren früher schon an Nikos Seite.”