Читать книгу Die große Halloween Horror Sammlung November 2021 - Alfred Bekker - Страница 52

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In den nächsten Tagen machten einige Spekulationen über die Tote aus der MacMillan Street die Runde. Ein Mediziner trat der mit der These an die Öffentlichkeit, das Gift einer seltenen südamerikanischen Pflanze könnte möglicherweise eine derartige Wirkung haben.

Aber das war wohl nicht sonderlich ernst zu nehmen.

Die Sprecher von Scotland Yard wirkten mehr oder minder hilflos. Ich versuchte mein Glück mit mehreren Interviews, aber man versuchte mich mit dem nichtssagenden Geschwätz des Pressesprechers abzuspeisen. Das Ganze sollte vermutlich eines verdecken: dass man so gut wie nichts wusste.

Maxwell T. Sloane, den Chefredakteur des Observers stellte so etwas natürlich nicht zufrieden. Aber in diesem Fall stand ich so gut wie mit leeren Händen da. Und daran würde sich in absehbarer Zeit auch nichts ändern.

Ich traf mich des öfteren mit Gardner.

Wir führten lange Gespräche, gingen zusammen aus und mehr und mehr wurde es für mich zur Gewissheit, dass ich mich in diesen faszinierenden Mann bis über beide Ohren verliebt hatte.

Wir trafen uns zumeist abends. Ich fragte mich, was er den Rest des Tages tat. Und er hatte auch keinerlei Neigung, mir darüber Auskunft zu geben. Also fragte ich auch nicht mehr.

Irgendwann, da war ich mir sicher, würde er mir genug vertrauen, um mich einzuweihen.

Er führte mich ins Theater aus. Wir aßen in exotischen Restaurants und jeder dieser Abende war ein Erlebnis.

Eng umschlungen spazierten wir durch die Parks und an der Themse entlang. Es waren wunderbare Tage, auch wenn über all dem ein Schatten lag, denn irgendwann würde Gardner London wieder verlassen, auch wenn er sich beharrlich weigerte mir über seine Pläne irgendetwas Genaueres zu sagen.

Und dann war da noch jene kurze tagtraumhafte Vision, die ich gehabt hatte...

Ich mochte nicht daran denken.

Sie hatte sich nicht wiederholt und daher hatte ich die Hoffnung, dass ich mich möglicherweise geirrt und ihre Bedeutung überschätzt hatte.

Im Grunde meines Herzens ahnte ich, dass das ein bequemer Selbstbetrug war... Aber in diesen Augenblicken des Glücks wollte ich es nicht wahrhaben. Ich weigerte mich einfach anzuerkennen, was meine Intuition mir überdeutlich klarzumachen versuchte.

"Ich liebe dich, Curt", sagte ich nach einem dieser romantischen Abende, nachdem wir uns im Angesicht des klaren Sternenhimmels leidenschaftlich geküsst hatten.

"Ich dich auch", erwiderte Gardner.

"Und ich möchte in dieser Nacht nicht alleinbleiben, Curt..."

Er presste mich an sich und ich fühlte mich beschützt und geborgen. "Das brauchst du auch nicht, Jessica", versprach er mir.


Die große Halloween Horror Sammlung November 2021

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