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BANANE
ОглавлениеErste Aufzeichnungen über die Banane stammen aus Indien und sind rund 2600 Jahre alt. Die gelbe halbmondförmige Südfrucht wurde allerdings erst um 1800 auf dem europäischen Markt verbreitet. Früher wurden Bananen Paradiesfeigen genannt, das ist zwar eine veraltete, aber wie ich finde wunderschöne Bezeichnung für diese famose Frucht. Die Pflanzengattung aus der Familie der Bananengewächse sind einkeimblättrige Pflanzen, davon gibt es etwa 70 verschiedene Arten. Sie stammen, bis auf eine Art in Tansania, alle aus dem tropischen bis subtropischen Asien und westlichen Pazifikraum. Bei uns stehen Bananen also relativ neu auf dem Speiseplan, sind aber schon längst nicht mehr davon wegzudenken. Ganz zu Recht, denn sie sind unglaubliche Energielieferanten, weshalb sie gerade bei Sportlern sehr beliebt sind.
Zudem bieten sie aber auch noch eine Vielzahl an Vitaminen und Mineralstoffen. Sie enthalten Kalium, das ist wichtig für Nerven, Muskeln und Herz, außerdem Magnesium, Folsäure, Eisen, Kupfer und Betacarotin, Vitamin B6, das eine große Rolle beim Eiweißstoffwechsel spielt, und auch Antioxidantien sind enthalten, die unsere Zellen vor freien Radikalen schützen. Zudem strotzen Bananen auch vor Stärke und Ballaststoffen, diese sind wasserlöslich, quellen im Darm auf und regulieren die Verdauung.
Es gibt also viele Gründe und unschlagbare Argumente dafür, Bananen zu essen, es gibt aber vorher auch noch einige Dinge zu klären. Ein Klassiker unter den Fragen ist, warum ist die Banane krumm? Hier die Antwort: Um sich dem lebensnotwendigen Licht zuzuwenden, muss sich die Banane an der schweren Staude nach oben krümmen. Nur so haben die vielen Bananen an der Staude die Möglichkeit, gleichmäßig vom Licht beschienen zu werden. Das wäre also geklärt, aber warum essen wir Bananen, so wie wir es tun? Auch diese Antwort ist recht leicht: weil wir es nicht besser wissen. Wenn wir eine Banane essen, schälen wir die gelbe Schale herunter und essen die weiche Frucht. Die Schale wird dann einfach weggeworfen. Das aber ist ein Fehler meiner Meinung nach. Bananenschalen sollte man aber nicht nur essen, weil es im Zuge von „Alles verwenden“ modern oder wirklich Zero Waste ist, sondern weil in der Schale mindestens genauso interessante Nährstoffe stecken wie in der Frucht.
Aber Schale ist leider nicht gleich Schale. Selbstverständlich sollten immer nur die Schalen von Bio-Bananen gegessen werden. Bei herkömmlichen Bananen, die nicht aus Bio-Anbaugebieten stammen, kommen Pestizide zum Einsatz und diese Pestizide finden sich dann auf der Schale, aber auch in der Frucht wieder. Das gilt natürlich für jedes Gemüse und Obst. Man spricht dann von gespritztem Obst oder Gemüse.
Generell enthält die Bananenschale viele gesunde Nährstoffe wie Kalium, Magnesium, Vitamine A, C und K, Niacin, Folsäure, Phosphor und viele wichtige Aminosäuren. Sie enthält zum Beispiel auch viele B-Vitamine wie das Vitamin B6, das für die Umwandlung von Aminosäuren benötigt wird und eine entscheidende Rolle für die Bildung von Hämoglobin und Gallensäure spielt. Der Clou ist allerdings, dass die Bananenschale Vitamin B12 enthält, was ansonsten eher in tierischen Lebensmitteln zu finden ist. Diese Information ist gerade auch für Veganer sehr wichtig.
Generell zur Verarbeitung von Bananenschalen:
Auch bei Bio-Bananen bitte immer die ganze Frucht waschen. Ich lege meine Bananen nach dem Kauf für 10 Minuten in eine Schüssel mit einem Apfelessig-Wasser-Gemisch (1 l Wasser, 1 EL Apfelessig), dann reibe ich sie sanft mit einer Gemüsebürste ab.
Wer die Bananenschalen roh essen möchte, sollte reife, schon leicht braune Bananen nehmen, sie schmecken besonders süß. Auch wenn die bräunliche Verfärbung nicht so appetitlich aussieht, sind genau diese Schalen besonders aromatisch und lecker.
Außerdem ist die Haut bei den älteren, reiferen Bananen schon dünner und deshalb auch roh leichter zu genießen. Für viele Menschen hört es sich wahrscheinlich ungewöhnlich an, Bananenschalen zu essen, aber es ist nur eine Sache der Gewohnheit und Gewohnheiten kann man für gewöhnlich ändern. Sie sollten es mal probieren.
Außerdem kann man die Schalen super im Smoothie verarbeiten. Nur die zwei Enden der jeweiligen Bananen, der harte Strunk und das kleine holzige Ende, sind nicht wirklich genießbar und sollten abgeschnitten werden. Dann wird die Banane in mehrere gleich breite Scheiben geschnitten und nach Wunsch mit Obst und Gemüse kombiniert. Das Ganze dann auf höchster Stufe ca. 60 Sekunden lang zu einem cremigen leckeren Smoothie mit einer Extraportion Vitaminen mixen.
Bananen lassen sich übrigens auch sehr gut einfrieren, so hat man immer einen Vorrat zu Hause; dazu die Frucht schälen und ohne die Schale in einer Plastikdose oder einem Gefrierbeutel einfrieren. Zur besseren Verarbeitung sollten die Bananen immer in Scheiben geschnitten und dann so eingefroren werden, dann lassen sie sich einfacher portionieren und sind leichter im Mixer zu verarbeiten.
Fazit: Bananenschalen sollten nicht mehr im Müll, sondern im Smoothie oder auch herzhaft gebraten auf unseren Tellern landen.