Читать книгу Erzählen-AG: 366 Kindergeschichten - Andreas Dietrich - Страница 10
Fünfter Januar
ОглавлениеEs war einmal ein kleiner Junge. Dieser Junge hatte einen ganz bestimmten Namen. Dieser Junge hieß Christopher. Christopher war noch jung. Sehr jung. Er war zwar kein Baby mehr, doch Christopher ging auch noch nicht in die Schule. Erst in einem halben Jahr sollte er das Schreiben erlernen. Erst dann sollte Christopher die Zahlen kennenlernen.
Christopher ging normalerweise in den Kindergarten. Von montags bis freitags sah ihn jeder dort, wenn der Kindergarten nicht geschlossen war. Doch heute gab es eine Ausnahme. Heute blieb Christopher zu Hause. Heute konnte er mit seinem Spielzeug zu Hause spielen.
Christopher hatte ein eigenes Zimmer. Dort konnte er toben, wie mochte. Heute baute er seine Eisenbahn auf. Diese schlängelte sich durch sein ganzes Zimmer. Er baute einen kleinen Bahnhof mit einem Bahnsteig. Dort sollten die Passagiere in den Zug einsteigen.
Aber wie sollten die Passagiere zum Bahnhof kommen? Christopher überlegte kurz und hatte dann eine Idee. Mit dem Auto! Ganz klar. Genug Autos hatte er ja. Da konnten ganz viele Passagiere zum Bahnhof kommen. Da würde der Zug ganz voll werden.
Da gab es nur noch ein kleines Problem. Christopher hatte den Bahnhof so gebaut, dass kein Auto dahin kommen konnte. Es fehlte ein Übergang. Doch nichts leichter als das. An seinem letzten Geburtstag bekam er einen Bahnübergang geschenkt. Diesen konnte er nutzen.
Christopher suchte seinen Bahnübergang, fand ihn und baute ihn auf. Nun musste nur noch eine Straße den Bahnhof und den Bahnübergang verbinden. Dazu holte sich Christopher Hilfe.
Christopher wusste, wie er eine Straße bauen konnte. Er brauchte nur weißes Papier und eine Schere. Noch durfte Christopher nicht alleine mit einer Schere schneiden. So bat er seine Mutter, die das weißes Papier in dünne Streifen schnitt. Diese Streifen legte Christopher so aus, dass diese die Straße begrenzten. Einige Streifen riss er einige Male durch. Diese sollten die Mittellinie der Straße darstellen.
Nun wussten die Autos, wo die Straße war. Die Passagiere für den Zug konnten den Bahnhof ganz einfach erreichen. Die Passagiere konnten am Bahnsteig auf den Zug warten. Der Zug war einige Male pünktlich. Manchmal hatte der Zug aber auch Verspätung. Christopher ließ sich einiges einfallen. Mal hatte der Zug eine technische Störung, mal war die Lok kaputt. Zweimal kam der Zug zu spät, weil es einen vorausfahrenden Zug gab, der Verspätung hatte.
Christopher war oft mit seinen Eltern unterwegs. In vielen Fällen waren sie mit dem Zug unterwegs. Christopher und seine Eltern fuhren mit dem Auto zum Bahnhof. Sie warteten dort am Bahnsteig. Manchmal kam der Zug pünktlich. Mal nicht. Es war so wie zu Hause, wo Christopher heute spielte.
Christopher war nicht immer allein. Er spielte ab und zu auch mit seiner Mutter, die immer wieder nach ihm sah. Jedes Mal, als Christopher seine Mutter bemerkte, fragte er, ob sie mitspielen möchte. Oft musste seine Mutter Nein sagen. Sie musste saugen, die Küche wischen und das Mittagessen fertig machen. Doch jedes zweite Mal nahm sie sich Zeit für Christopher. Sie spielte einige Minuten mit ihm, ehe sie wieder ihrer Arbeit nachging.
So ging es bis in den Abend hinein. Bis Christophers Vater nach Hause kam. Dann war Christopher immer in der Küche, wo sich seine Eltern unterhielten und das Abendessen vorbereiteten. Nach dem Abendessen ging Christopher ins Bett und träumte von seiner Spielwelt voller Autos, Passagiere und Züge.