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Elfter Januar

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Es war einmal ein Tag im Januar. Genauer gesagt war es der elfte Januar. An diesem Tag fuhr Florian mit dem Bus zur Schule. Doch soweit kam der Bus gar nicht.

Aber der Reihe nach. Florian wohnte direkt an einer Bushaltestelle. Er musste, anders als die anderen Schulkinder, keinen langen Weg zur Bushaltestelle einplanen. In weniger als sechzig Sekunden war er an der Bushaltestelle. Die anderen Kinder mussten bis zu fünfzehn Minuten laufen, um ihre Bushaltestelle zu erreichen.

Am heutigen Tag zog Florian seine Wintersachen an. Es war kalt. Eisigkalt. Ohne dicke Winterjacke verließ Florian heute nicht das Haus. Seine Mütze und seine bunten Handschuhe durften ebenfalls mit. Auch wenn Florian eigentlich nicht lange zum Bus laufen musste, auch nicht lange an der Bushaltestelle stand, Florian nahm im Winter immer seine Handschuhe und Mütze mit.

Die Kinder, die mit dem Bus zur Schule fuhren, trafen sich immer fünf Minuten bevor der Schulbus ankam. Dort redeten sie noch miteinander.

Am heutigen Tag machten sie eine kleine Schneeballschlacht, denn über Nacht schneite es. Es war nicht viel, doch für eine kleine Schneeballschlacht reichte es. Auch Florian beteiligte sich an der Schneeballschlacht. Dank seiner Handschuhe bekam er keine kalten Hände.

Als der Bus kam, hörten die Kinder aber auf. Einen Sieger der Schneeballschlacht gab es nicht. Einen Verlierer gab es auch nicht. Die Kinder wollten nur etwas Spaß vor der Schule haben, da ist Sieg oder Niederlage egal.

Die Kinder standen in Reihe und Glied als der Bus anhielt und die Türen öffnete. Geordnet stiegen die Kinder ein. Die Plätze im Bus waren schnell belegt. Florian saß wie immer im hinteren Teil des Busses. In vielen Fällen saß er auf der rechten Seite, heute saß Florian auf der linken Seite. Manchmal saß neben ihm ein anderes Kind, heute war das aber nicht der Fall. Heute saß Florian auf einem Zweier ganz allein.

Zwei Minuten nachdem der Schulbus ankam, schlossen sich die Türen und der Bus fuhr los. Er kam nicht weit, denn nur zweihundert Meter später war eine Ampel. Diese zeigte Rot, so dass der Bus warten musste. Es war nicht die schnellste Ampel. Sie nahm sich Zeit, auf Grün zu schalten. Der Bus stand rund drei Minuten an der Ampel, ehe es grün wurde. Der Bus fuhr an und bog nach rechts ab. Nach rund fünf Kilometern sollte der Bus die Haltestelle erreichen, an dem die Schulkinder aussteigen mussten.

Doch so weit kam der Bus nicht. Etwas mehr als einen Kilometer von der Endhaltestelle entfernt gab es eine Baustelle. An dieser Stelle war die Straße vierspurig. Es gab jeweils zwei Fahrspuren pro Richtung. Auf der einen Seite verengten sich aber die zwei Fahrspuren. Zwei Autos hatten immer noch Platz. Sollten aber zwei LKWs oder Busse nebeneinander fahren, so reichte der Platz nicht.

Genau dies geschah aber. Der Schulbus, in dem Florian saß, fuhr auf der rechten Seite. Auf der linken Spur fuhr ein LKW. Der Bus und der LKW kollidierten. Es gab keinen großen Schaden. Ein paar Kratzer auf der einen Seite und ein abgebrochener Spiegel auf der anderen Seite. Da der Unfall aber von der Polizei aufgenommen werden musste, konnte der Bus erst einmal nicht weiterfahren.

Die Schulkinder stiegen aus und liefen zu Fuß zur Schule. Auch Florian tat es. Nach rund fünfzehn Minuten war er an der Schule. Florian kam noch rechtzeitig zur ersten Stunde. So verpasste er keine Minute vom Matheunterricht. Zum Glück!

Erzählen-AG: 366 Kindergeschichten

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