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Zweiter Januar
ОглавлениеEs war einmal ein Mädchen. Dieses Mädchen trug den Namen Amanda. Amanda war ein kleines Mädchen, das blondes Haar trug. Dieses Haar war nicht kurz. Es war aber auch nicht allzu lang. Das Haar von Amanda ging ihr bis zu den Schultern.
An einem Januartag, es war der Tag nach Neujahr, gingen ihre Eltern spazieren. Dies machten ihre Eltern oft. An jedem Wochenende gingen sie spazieren. Auch dann, wenn beide nicht arbeiten mussten, gingen sie spazieren. Amanda ging nicht immer, aber meistens, mit.
Auch heute ging Amanda mit ihren Eltern spazieren. Wie es sich für einen Januartag gehört, war es kalt. Eisigkalt. Amanda trug deswegen eine dicke weiße Jacke, eine bunte Pudelmütze und natürlich rote Handschuhe, die ihre Hände warm halten sollten. Doch es war nicht nur sehr kalt. Frostig kalt. Es lag auch Schnee. In der Stadt und auf dem Land fiel der Schnee.
Jeder Wald war schneebedeckt. Jeder Laubwald und jeder Nadelwald. Egal, ob Buche, Fichte, Pappel oder Tanne: Jeder Baum war voller Schnee. Das war aber kein Problem. Weder für Amanda, noch für ihre Eltern. Allesamt hatten Winterschuhe an, die die Füße warm hielten und es leicht machten, durch den Schnee zu gehen.
Heute gingen Amanda und ihre Eltern durch den nahegelegenen Wald. Es war ein Nadelwald. Ein Nadelwald, der auch im Winter grün zeigte. Zu mindestens dann, wenn kein Schnee lag. Da aber Schnee lag, waren die Nadelbäume in diesem Wald weiß. Weit und breit lag Schnee. Auf dem Weg, am Wegesrand und sonstwo im Wald. Einfach überall lag Schnee.
Unterwegs unterhielten sich die Eltern von Amanda. Bis Amanda kurz zurückblieb. Sie fasste einen Entschluss. Sie blieb zurück, nahm etwas Schnee in die Hände, formte eine Kugel und zielte auf ihre Eltern. Sie warf nicht mit voller Kraft. Sie wollte ja keinen verletzen. Sie traf ihren Vater.
Dies war der Beginn einer kleinen Schneeballschlacht zwischen Amanda und ihren Eltern. Im Akkord - also ganz schnell hintereinander - formten beide Seiten Schneebälle und bewarfen damit die gegnerische Seite. Amandas Eltern hatten einen Vorteil: Sie waren zu zweit. Dies nutzte Amandas Vater aus. Während Amanda und ihre Mutter sich mit Schneebällen bewarfen, formte er einen großen lockeren Schneeball, stellte sich hinter Amanda und ließ den Schnee wieder zu einzelnen Flocken werden. Amandas Vater zerbröselte den Schneeball und die blonden Haare von Amanda wurden weiß.
Amanda fand es nicht nett, aber sie hatte mit dem Schneeballwerfen angefangen. Da konnte sie sich nicht beschweren. Amanda, ihr Vater und ihre Mutter liefen weiter und bewarfen sich immer wieder mit Schneebällen. Sie hatten Spaß im Winter mit Schnee und trotz der Kälte.
Die Drei gingen immer weiter. Immer tiefer in den Wald hinein. Mal bogen sie rechts, mal links ab. Sie verliefen sich nicht, denn alle drei kannten sich hier aus. Auch wenn der Schnee vieles bedeckte, die drei konnten sich trotzdem orientieren. So wussten sie nach einer Dreiviertelstunde, wie sie wieder nach Hause kamen.
Amanda und ihre Eltern gingen rechts, sie gingen links. Sie hörten ein paar Geräusche und nach weiteren fünfzig Minuten waren sie wieder zu Hause. Sie klopften sich den Schnee aus ihren Schuhe und gingen ins Haus. Dort zogen sie zuerst ihre Schuhe aus. Dann folgten Mütze, Handschuhe und Jacke. Den restlichen Tag blieben die Drei zu Hause und genossen die Wärme.