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Eine Wohnung in Bonn/Deutschland

Das helle Kreischen von Metall klang wie der Schrei eines gequälten Tieres. Der Ton bohrte sich in die Ohren. Schrill und schmerzhaft. Für endlos lange Sekunden war er überall, füllte den ganzen Innenraum des Kettenfahrzeugs aus. Dann herrschte plötzlich Ruhe. Eine unnatürliche Stille, die lediglich von hektischen Atemzügen unterbrochen wurde. Es war ihr eigenes Atmen, voller Panik. Einatmen. Ausatmen. Einatmen. Das laute Stöhnen kam vom Vordersitz.

»Verdammte Scheiße. Christian! He, Christian! Oh Gott! Fuck, Fuck! Julia, alles klar bei dir dahinten? Kannst du dich –«

Der Rest der Frage ging in einem dumpfen Krachen unter. Mehr als zwei Tonnen Metall gerieten in Bewegung. Schneller und schneller, rutschten unaufhaltsam weiter. Angstschreie, splitterndes Glas. Kälte, Blut – ihr Blut.

»Ahhhh!«

Mit einem Ruck setzte sich Julia auf. Ihr Atem flog, als sei sie gespurtet. Kalter Schweiß ließ ihr Nachthemd am Körper kleben. Fröstelnd zog sie die Bettdecke vor die Brust. Schloss die Augen und versuchte die Bilder in ihrem Kopf zu löschen. Einatmen. Ausatmen. Einatmen.

Sie konnte sich nicht mehr erinnern, wann sie das letzte Mal davon geträumt hatte. Hatte gehofft, der Alptraum würde nie wiederkommen. Doch das war ein Irrtum gewesen. Er hatte einfach nur tief in ihr darauf gelauert, sie wieder heimsuchen zu können. Julia schaltete ihre Nachttischlampe an, griff nach dem Glas Wasser neben ihrem Bett. Hastig trank sie, Wasser rann ihr das Kinn herunter, tropfte auf die Bettdecke.

Ihr Digitalwecker zeigte kurz nach drei Uhr.

Du kannst noch vier Stunden schlafen.

Julia seufzte. So schnell würde sie nicht wieder einschlafen können. Das hatte noch nie geklappt. Nicht nach diesem Traum.

Du bist da rausgekommen. Es ist vorbei. Es war nur ein Alptraum. Du weißt genau, warum er wieder zurück ist.

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