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Die Anfänge der Jacksonian DemocracyJacksonian Democracy

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Bei den Wahlen von 1828 setzte sich dieses neue Bewusstsein unionsweit durch und ebnete den Weg für das Zweiparteien-System der Democrats und WhigsWhig-Partei, das die amerikanische Politik bis in die 1850er Jahre bestimmen sollte. Van BurenVan Buren, Martin gelang es, ein schlagkräftiges Anti-Adams-Bündnis aus all den bis dahin zersplitterten Gruppen und Fraktionen zu schmieden, die bundesstaatliche Interventionen in der Form von ClaysClay, Henry American SystemAmerican System (Henry Clay) ablehnten. Diese Koalition reichte von der virginischen Pflanzerelite und den states’ rights-Ideologen um John C. CalhounCalhoun, John C. über die Befürworter einer aggressiven Westexpansion bis zu Geschäftsleuten, Handwerkern und ArbeiternArbeiter im NordostenNordosten, die sich von der IndustrialisierungIndustrialisierung bedroht fühlten. Mit General Andrew JacksonJackson, Andrew präsentierte die Democratic Party einen Kriegshelden und charismatischen Volksführer, der das genaue Gegenbild zu dem intellektuellen, steifen und unnahbaren AdamsAdams, John Quincy darstellte. JacksonJackson, Andrew war in TennesseeTennessee durch Heirat in die lokale Elite aufgestiegen, hatte sich erfolgreich als Anwalt und Landspekulant betätigt und ließ seine Plantagen von Sklaven bearbeiten. Die meisten Amerikaner identifizierten ihn aber nicht mit der Pflanzeraristokratie, sondern sahen in ihm den self-made man aus dem WestenWesten, der unabhängig von mächtigen Interessengruppen und Fraktionen den Willen des Volkes in die Tat umsetzen würde. Dieses Image, das von der demokratischen Propaganda geschickt verstärkt und mit romantischen Zügen versehen wurde, sowie Van BurensVan Buren, Martin kluger Schachzug, alle Wahlkampfanstrengungen auf die besonders umstrittenen Staaten zu konzentrieren, trugen JacksonJackson, Andrew den Sieg über AdamsAdams, John Quincy ein. Anders als sein Vorgänger zögerte der neue Präsident nicht, verdiente Parteifreunde mit Staatsämtern zu belohnen und dadurch das in den Einzelstaaten schon erprobte „Beutesystem“ (spoils systemSpoils System) zu einer nationalen Einrichtung zu machen. Die Inaugurationsfeier, zu der „das Volk“ eingeladen wurde, verlief so tumultuarisch, dass JacksonJackson, Andrew sich vor dem Andrang der Gäste aus einem Fenster des Weißen Hauses retten musste. Das war der Auftakt für die Ära der Jacksonian DemocracyJacksonian Democracy, die über JacksonsJackson, Andrew achtjährige Präsidentschaft hinaus bis weit in die 1840er Jahre reichte.

Anders als AdamsAdams, John Quincy und ClayClay, Henry wollte JacksonJackson, Andrew kein konstruktives Regierungsprogramm verwirklichen, sondern den „einfachen Mann“ von den Klammern befreien, mit denen der Bundesstaat und mächtige Wirtschaftsinteressen angeblich seine Entfaltung behinderten. Ideologisch gab es viele Berührungspunkte zum Jefferson’schen RepublikanismusRepublicans (Jefferson), dessen Sprache sich der Präsident und seine Anhänger geschickt zu bedienen wussten. Mit größtem Misstrauen begegneten sie der Zusammenballung wirtschaftlicher Macht und allem, was auf Privilegien und Monopole hindeutete. Eingriffe des Bundesstaates, selbst in Form von sozialen und kulturellen Reformen, schienen nur den Unternehmern und Bankiers des Nordostens zugutezukommen, nicht aber der Masse der Farmer, Handwerker und ArbeiterArbeiter. Deren Anliegen ließen sich nach Meinung der Jacksonians am ehesten auf lokaler Ebene, an den grassroots artikulieren, und sie konnten besser von den Regierungen und Parlamenten der Einzelstaaten als von der Bundesregierung verwirklicht werden. Die Idole der Jacksonian DemocracyJacksonian Democracy waren Männer wie David CrockettCrockett, David, ein Indianerkämpfer an der Siedlungsgrenze, Humorist und Politiker, der 1821 in das Parlament von TennesseeTennessee gewählt wurde. Mit seiner „natürlichen Klugheit“ (bei der es sich oft eher um Gerissenheit handelte) und seiner Respektlosigkeit gegenüber der sozialen Elite verkörperte er den Wandel der politischen Kultur.

Die Vorstellungen, die JacksonJackson, Andrew selbst von der Rolle der Bundesregierung und der Präsidentschaft hatte, waren im Wesentlichen negativ; er scheute sich nicht, seine Philosophie mit dem Instrument des Vetos durchzusetzen, das er häufiger gegen Gesetzesinitiativen des Kongresses einlegte als alle seine Vorgänger im Weißen Haus zusammen. Von einer reinen „Verhinderungspolitik“ zu sprechen, wie es zuweilen geschieht, wird aber weder JacksonsJackson, Andrew Persönlichkeit noch den komplexen politischen Zusammenhängen gerecht. Schon zu Beginn seiner Amtszeit bewies der Präsident in der Indianerfrage, dass er sehr wohl aktiv handeln konnte, wenn die Interessen der Union, wie er sie verstand, dies erforderten.

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