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TexasAußenpolitikTexasfrageTexas und OregonOregon

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Nach der Unabhängigkeit von SpanienSpanienKolonien hatte MexikoMexikoTexas Siedler aus Europa und den Vereinigten Staaten in die Nordprovinz TexasTexas eingeladen, deren Zahl bis Mitte der 1830er Jahre ca. 35.000 erreichte. Seit dem Verbot der SklavereiSklaverei (s.a. Afroamerikaner) 1829 schwelte aber ein Konflikt zwischen der mexikanischenMexikoTexas Regierung und den Siedlern, der 1836 offen ausbrach, als unter Präsident Antonio López de Santa AnaSanta Ana, Antonio López de eine neue, zentralistische VerfassungVerfassung in Kraft trat. Noch im selben Jahr erklärten die texanischen Siedler ihre Unabhängigkeit und verabschiedeten eine eigene Verfassung, die den Besitz von Sklaven legitimierte. In dem KriegMexikoMexikanisch-Amerikanischer Krieg, der daraufhin zwischen Mexiko und der abtrünnigen Provinz ausbrach, blieben die USA offiziell neutral, unterstützten die Siedler aber auf privater Basis mit Freiwilligen, Waffen und Geld. Der Kampf um die Alamo-Garnison in der Nähe von San AntonioSan Antonio, Texas, bei dem 200 Unabhängigkeitskämpfer, unter ihnen David CrockettCrockett, David, von 3000 Mexikanern aufgerieben wurden, weckte patriotische Gefühle und verklärte sich in der Erinnerung („Remember the Alamo!“) zum Gründungsmythos. Als die Texaner durch den Sieg in der Schlacht von San Jacinto im April 1836 de facto die Unabhängigkeit errangen, baten sie die USA um Anerkennung und Aufnahme in die Union. Präsident JacksonJackson, Andrew, der sich zuvor vergeblich bemüht hatte, den Mexikanern Texas und KalifornienKalifornien abzukaufen, zögerte nun aber aus Sorge vor internationalen Verwicklungen und nicht zuletzt auch deshalb, weil im Norden während des Wahlkampfes Opposition gegen die Eingliederung eines riesigen Sklavengebiets laut wurde. Kurz vor seinem Ausscheiden aus dem Amt erkannte JacksonJackson, Andrew 1837 die Republik Texas an, aber im folgenden Jahr scheiterte ein texanischer Aufnahmeantrag im Kongress, wo John Quincy AdamsAdams, John Quincy das Gespenst einer Verschwörung der Sklavenstaaten (slave power conspiracy) gegen den Norden an die Wand malte.

Diesem Vorwurf setzten die Südstaatler in der Folgezeit eine eigene Verschwörungstheorie entgegen, die besagte, dass Großbritannien die USA von KanadaKanadaUS Sklaverei über KalifornienKalifornien bis TexasTexas „einkreisen“ und die SklavereiSklaverei (s.a. Afroamerikaner) zerstören wolle, um seine Vormachtstellung auf dem Kontinent zu festigen. Das war nicht völlig aus der Luft gegriffen, weil die englische Regierung in der Tat Gefallen an einem unabhängigen Texas als Bollwerk gegen die weitere Expansion der USA nach Süden und Westen fand. Mit Rücksicht auf die öffentliche MeinungÖffentliche Meinung in Großbritannien drängte LondonLondon die Texaner, wenn schon nicht die SklavereiSklaverei (s.a. Afroamerikaner), so doch wenigstens den Sklavenhandel zu unterbinden. Gleichzeitig rückten Kalifornien und Neu-MexikoMexiko stärker ins Blickfeld, die immer mehr Händler, Siedler und Abenteurer aus den USA anzogen. Da abzusehen war, dass MexikoMexikoTexas diese Gebiete nicht würde halten können, traute man in WashingtonWashington, D.C. und im SüdenSüden der britischenGroßbritannien Regierung zu, sie wolle den Vereinigten Staaten bei der Besitzergreifung zuvorkommen. Auf diese Weise zeichnete sich die Gefahr ab, dass der englisch-amerikanische Interessenkonflikt in der Texas-FrageAußenpolitikTexasfrage auf die gesamte Pazifikregion von Kalifornien bis OregonOregon übergriff. Alarmiert durch die britischeGroßbritannienOregon-Gebiet Einflussnahme in Texas, drängten die Südstaatler die Tyler-Administration zur Eile und legten sie auf einen Anschluss der Republik an die USA fest. Nach Geheimverhandlungen mit der texanischen Regierung konnte John C. CalhounCalhoun, John C., nun Außenminister unter Tyler, dem Senat im April 1844 einen Eingliederungsvertrag (Annexation Treaty) zuleiten. Mit seiner vorbehaltlosen Verteidigung der SklavereiSklaverei (s.a. Afroamerikaner) provozierte CalhounCalhoun, John C. jedoch so viel Widerstand, dass die zur Annahme des Vertrags erforderliche Zweidrittelmehrheit nicht zustande kam.

Der Wahlkampf von 1844 stand daraufhin ganz im Zeichen der Außenpolitik, die wie selten zuvor die Gemüter erregte und nationale Leidenschaften weckte. CalhounCalhoun, John C. und der von ihm unterstützte Präsidentschaftskandidat der DemokratenDemokratische ParteiAntebellum, James K. PolkPolk, James K., verfolgten die Strategie, die Themen TexasTexas und OregonOregon miteinander zu verknüpfen, um den Anti-Annexionisten im Norden den Wind aus den Segeln zu nehmen. Im Norden herrschte nämlich seit Anfang der 1840er Jahre das „Oregon-Fieber“, das durch Berichte von Reisenden und Missionaren über fruchtbares Siedlungsland, reiche Fischgründe und gute Möglichkeiten des Pelzhandels mit den IndianernNative AmericansAntebellum ausgelöst worden war. Interessierte Kreise an der Ostküste und im Mittleren WestenMittlerer Westen schürten diesen „Drang nach WestenWesten“, und 1843 erreichte ein erster großer Siedlerzug mit Planwagen auf dem Oregon Trail das Gebiet südlich des Columbia RiverColumbia River. Das Wahlprogramm der DemokratenDemokratische Partei forderte nun nicht nur die Aufnahme von Texas als Staat in die USA, sondern auch die Einverleibung des gesamten Oregon-Territoriums, das bislang unter britischGroßbritannienOregon-Gebiet-amerikanischerKanadaGrenzvereinbarungen joint occupation stand, bis zur Grenze Alaskas. Durch den Wahlsieg von James K. PolkPolk, James K. über Henry ClayClay, Henry, der in der Texas-Frage schwankte, ging das Kalkül der Annexionisten voll auf. Noch vor dem offiziellen Amtswechsel im Weißen Haus sprachen sich Senat und Repräsentantenhaus im Februar 1845 in Form einer gemeinsamen Resolution (für die, anders als bei Verträgen, nur die einfache Mehrheit benötigt wurde) zu Gunsten einer Angliederung von Texas aus. Die endgültige Aufnahme in die Union erfolgte im Dezember 1845 unter dem Druck der Öffentlichkeit und mit Nachhilfe wirtschaftlicher Interessenten, obwohl die Grenzen des neuen Staates zu MexikoMexiko umstritten waren.

Gleichzeitig verschärfte Präsident PolkPolk, James K. den OregonOregon-Konflikt mit GroßbritannienGroßbritannienOregon-Gebiet bis an die Schwelle des Krieges, indem er das 1827 verlängerte Abkommen über die gemeinsame Verwaltung des Territoriums aufkündigte und den Anspruch der USA auf das gesamte Gebiet bis nördlich des 54. Breitengrades anmeldete. Die Londoner Regierung wollte eine militärische Konfrontation vermeiden und offerierte die Teilung Oregons entlang dem 49. Breitengrad – eine Kompromisslösung, die PolkPolk, James K. selbst ungeachtet der aggressiven Wahlkampfparole „Fifty-four fourty or fight!“ insgeheim anvisiert hatte. Der GrenzvertragAußenpolitikOregon-Grenzvertrag mit Großbritannien (1846) vom Juni 1846, der die Teilung völkerrechtlich festschrieb und den BritenGroßbritannienOregon-Gebiet Vancouver IslandVancouver Island beließ, enttäuschte nur die radikalen Expansionisten im Norden. Immerhin waren die USA nun offiziell eine pazifische Macht geworden, und das, obwohl in Oregon erst wenig mehr als 5000 Amerikaner lebten.

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