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Die NiederlageBürgerkriegVerlauf der Konföderation und die Ermordung LincolnsLincoln, Abraham

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Im März 1864 reorganisierte LincolnLincoln, Abraham die Militärführung der Union und schlug eine neue Strategie ein. Er betraute General GrantGrant, Ulysses S. mit dem Oberbefehl über alle Unionsarmeen und gab ihm Order, die Kräfte der Konföderation im Raum RichmondRichmond, Virginia durch kontinuierliche Angriffe und ohne Rücksicht auf eigene Verluste zu zerschlagen. Gleichzeitig sollte General William T. ShermanSherman, William T. von WestenWesten her nach GeorgiaGeorgia vorstoßen und AtlantaAtlanta erobern. Der Präsident selbst hielt durch einen neu geschaffenen Generalstab enge Verbindung zu beiden Heerführern. Die blutigen Kämpfe in VirginiaVirginia brachten die Unionsregierung noch einmal in politische Bedrängnis, weil die Forderungen der oppositionellen DemokratenDemokratische ParteiBürgerkrieg unter LincolnsLincoln, Abraham ehemaligem Heerführer George B. McClellanMcClellan, George B. nach Waffenstillstand und Friedensverhandlungen im Wahlkampf von 1864 zunehmend Gehör fanden. Im entscheidenden Augenblick stärkte dann aber die Nachricht vom Fall und der Zerstörung AtlantasAtlanta, der Hauptstadt GeorgiasGeorgia, am 2. September 1864 die Moral der RepublikanerRepublikanische ParteiBürgerkrieg und stellte sicher, dass LincolnLincoln, Abraham im November wiedergewählt wurde. Der Tenor seiner zweiten Antrittsrede im März 1865 war versöhnlich, aber der Präsident ließ keinen Zweifel daran, dass die „Sünde der SklavereiSklaverei (s.a. Afroamerikaner)“, die offenkundig Gottes Strafgericht auf die gesamte amerikanische Nation gezogen hatte, restlos getilgt werden musste. Auf einem geheimen Treffen mit Friedensemissären der Konföderation in Hampton RoadsHampton Road (Schlacht bei) hatte LincolnLincoln, Abraham schon im Monat zuvor bekräftigt, dass es in der Sklavereifrage „kein Zurück“ mehr gebe und dass der SüdenSüden nur nach einer bedingungslosen Einstellung der KämpfeBürgerkriegVerlauf auf Entgegenkommen hoffen dürfe. Etwa zur gleichen Zeit brachte der Kongress das 13. Amendment auf den Weg, das die SklavereiSklaverei (s.a. Afroamerikaner) im gesamten Geltungsbereich der VerfassungVerfassung verbot.

Von AtlantaAtlanta war General ShermanSherman, William T. inzwischen Richtung Osten zu seinem „Marsch ans Meer“ aufgebrochen, bei dem die Unionstruppen eine breite Spur der Verwüstung hinter sich herzogen. An der Küste wandte sich Sherman nach Norden und dehnte die „Strategie der verbrannten Erde“ auf die verhasste „Keimzelle“ der SezessionSezession (s.a. Bürgerkrieg), South CarolinaSouth Carolina, aus. Dieses Vorgehen, das die Zivilbevölkerung bewusst in das Kriegsgeschehen einbezog und zum Opfer machte, zielte darauf ab, die Südstaatler zu demoralisieren und ihren Kampfeswillen endgültig zu brechen. Zusammen mit dem brutalen Guerrillakrieg, den sich beide Seiten in den border states lieferten, war dies das deutlichste Kennzeichen des Übergangs von einer „zivilisierten“ zu einer alle bisherigen Regeln und Konventionen missachtenden „totalen“ KriegführungBürgerkriegVerlauf. ShermansSherman, William T. Terrorkampagne zeigte rasch Wirkung, denn die Armeen des Südens begannen sich infolge von Desertionen aufzulösen, und die Spannungen innerhalb der weißen Bevölkerung nahmen immer mehr zu. Durch das Vordringen GrantsGrant, Ulysses S. von Norden und die Erfolge Shermans im Süden wurde die Lage für die konföderierten Truppen in RichmondRichmond, Virginia unhaltbar. Anfang April 1865 räumte General LeeLee, Robert E. die Stadt, und nachdem die Vereinigung mit den Resten einer anderen Konföderationsarmee misslungen war, kapitulierteBürgerkriegNiederlage des Südens er am 9. April in Appomattox Court HouseAppomattox Court House (Kapitulation von) vor seinem Gegenspieler GrantGrant, Ulysses S.. Auf das Ehrenwort hin, nicht weiterzukämpfen, wurden die geschlagenen Truppen entlassen, und die Offiziere durften sogar ihre Pferde behalten. Dennoch handelte es sich insofern um eine „bedingungslose KapitulationBürgerkriegVerlauf“, als LincolnLincoln, Abraham und der Kongress Verhandlungen mit der Konföderationsregierung oder den Staatenregierungen im Süden strikt ablehnten. Jefferson DavisDavis, Jefferson wurde später verhaftet und saß zwei Jahre in einem Gefängnis in VirginiaVirginia, bevor er ohne Prozess freikam.

Einen letzten dramatischen Höhepunkt erreichte der BürgerkriegBürgerkriegVerlaufBürgerkrieg am 14. April 1865, als Präsident LincolnLincoln, Abraham – inmitten der überschwänglichen Siegesfeiern und vier Tage vor der Kapitulation der letzten Konföderationsarmee unter General Joseph E. JohnstonJohnston, Joseph E. – im WashingtonerWashington, D.C. Ford’s Theater durch ein Pistolenattentat so schwer verletzt wurde, dass er noch in derselben Nacht starb. Der Täter, der Schauspieler John Wilkes BoothBooth, John Wilkes, führte eine südstaatliche Verschwörergruppe an, die auch Außenminister SewardSeward, William und Vizepräsident Andrew JohnsonJohnson, Andrew hatte „beseitigen“ wollen. Sie warfen LincolnLincoln, Abraham und den RepublikanernRepublikanische ParteiBürgerkrieg vor, den Sklaven Bürgerrechte gewähren zu wollen. BoothBooth, John Wilkes kam Ende April bei einem FeuergefechtBürgerkriegVerlauf mit Unionstruppen um, und vier seiner Mitverschwörer bzw. Mitwisser wurden zum Tode verurteilt und hingerichtet. Im Norden löste die Ermordung LincolnsLincoln, Abraham nicht nur Schock und Trauer aus, sondern gab auch jenen Auftrieb, die eine strenge Bestrafung der Rebellen im SüdenSüden forderten. Sie glaubten, in Andrew JohnsonJohnson, Andrew, einem self-made man und ehemaligen demokratischen Senator von TennesseeTennessee, der als Militärgouverneur seines Heimatstaates Härte bewiesen hatte, einen Verbündeten im Weißen Haus zu haben. Der tote Präsident erlebte derweil im öffentlichen Bewusstsein des Nordens eine Apotheose als Märtyrer und Sinnbild der unteilbaren Nation. Bei der feierlichen Überführung des Leichnams von WashingtonWashington, D.C. in den Heimatort Springfield nahmen gut sieben Millionen Amerikaner von LincolnLincoln, Abraham Abschied. Der Süden schuf sich dagegen die Legende von der Lost Cause, wonach LeeLee, Robert E. und seine Männer im Kampf für eine gerechte Sache der gewaltigen Übermacht des Nordens ehrenhaft unterlegen waren.

Mehr als 1,5 Millionen Nordstaatler und etwa 900.000 Südstaatler hatten in den BürgerkriegsarmeenBürgerkriegVerlaufBürgerkrieg gekämpft; die Zahl der Gefallenen und Gestorbenen wird auf 620.000 geschätzt – 360.000 von ihnen aus dem Norden, 260.000 aus dem SüdenSüden. Aber auch die Zivilbevölkerung hatte schwer zu leiden gehabt, und weite Gebiete des Südens waren verwüstet und verarmt. Die Forschung macht mit Nachdruck auf die „Kontingenz“ des Geschehens aufmerksam: Danach war der Ausgang des Krieges nicht durch das materielle Kräfteverhältnis der beiden Seiten oder durch andere Faktoren determiniert, sondern das Schicksal der Union hing bei wesentlichen turning points wie AntietamAntietam (Schlacht bei), GettysburgGettysburg (Schlacht von) und AtlantaAtlanta in der Schwebe. Als Hauptergebnisse des Krieges ragen die SklavenemanzipationAfroamerikanerEmanzipation und die Sicherung der nationalen Einheit hervor: Die Befreiung der versklavten Afroamerikaner bedeutete für den Süden einen ökonomischen und sozialen Umbruch, dessen Folgen auf Jahrzehnte hinaus den Charakter der Region und die Mentalität ihrer Bevölkerung prägten; die Wiederherstellung der Union brachte – zumindest potenziell – einen Machtzuwachs der ZentralregierungRegierungssystemZentralregierungGewaltenteilungUnion in WashingtonWashington, D.C. mit sich und erhob die „modernen“ Prinzipien und Lebensformen des Nordens endgültig zum kulturellen Mainstream der USA. Aus der „Union“ der Vorkriegszeit war für die Mehrheit der Amerikaner in den Nordstaaten bewusstseins- und gefühlsmäßig die „Nation“ geworden, der LincolnLincoln, Abraham in seinen Reden eine transzendentale Bestimmung und eine fast mystische Qualität gegeben hatte. Darin lassen sich Parallelen zu den „nationalen Einigungskriegen“ in Europa erkennen. Anders als im BismarckBismarck, Otto v.-Reich sah man aber in den Vereinigten Staaten kaum Widersprüche zwischen Nationalismus und Demokratie, denn der SiegBürgerkriegVerlauf des Nordens hatte die bis dahin vollzogene DemokratisierungGewaltenteilungUnion von Staat und Gesellschaft eindrucksvoll bestätigt. Für LincolnLincoln, Abraham stellte die Nation niemals einen Wert an sich dar, sondern er verstand sie als unersetzliches Vehikel für die schrittweise Annäherung an die Ideale der menschlichen Freiheit und Gleichheit. Nicht das nationale Interesse, sondern die demokratische Botschaft der UnabhängigkeitserklärungUnabhängigkeitserklärung bildete in letzter Instanz die Richtschnur seines Handelns. Auch die größten amerikanischen Schriftsteller und Dichter des 19. Jahrhunderts wie MelvilleMelville, Herman, HawthorneHawthorne, Nathaniel, ThoreauThoreau, Henry David, WhitmanWhitman, Walt und EmersonEmerson, Ralph Waldo verliehen dem Begriff „Amerika“ eine eher moralisch-religiöse denn eine staatliche Dimension, und sie feierten die amerikanische Demokratie als Teil des göttlichen Erlösungswerkes für die gesamte Menschheit.

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