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Der transkontinentale EisenbahnbauWirtschaftEisenbahn2. Hälfte 19.Jh.

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Selbst bei nüchterner Betrachtung springt die verkehrsmäßige Erschließung des amerikanischen Westens als eine der bedeutendsten kollektiven Leistungen (und eines der größten Abenteuer) des 19. Jahrhunderts ins Auge. Zum Symbol des „EisenbahnzeitaltersEisenbahn2. Hälfte 19.Jh.“ wurde die Union and Central Pacific RailroadUnion and Central Pacific Railroad von Omaha, NebraskaOmaha, NebraskaNebraska, nach Sacramento, KalifornienSacramento, KalifornienKalifornien, für deren Bau der Kongress 1862 mitten im BürgerkriegBürgerkrieg das Startzeichen gegeben hatte und die im Mai 1869 die erste durchgehende VerbindungEisenbahn2. Hälfte 19.Jh. zwischen Ost- und Westküste ermöglichte. Beide beteiligten Bahngesellschaften, die Union Pacific CompanyUnion Pacific Company und die Central Pacific CompanyCentral Pacific Company, erhielten zusammen 20 Millionen Dollar Kredite von der Bundesregierung, die sie als Sicherheiten für die von ihnen ausgegebenen Aktien benutzen konnten. Profitabler waren noch die großzügigen Zuweisungen an Bundesland beiderseits des Schienenstrangs, das an große Siedlungsgesellschaften weiterverkauft wurde. Für die Union Pacific Co. arbeiteten vorwiegend Einwanderer aus Europa und BürgerkriegsveteranenBürgerkrieg, darunter viele Schwarze; die Central Pacific Co. warb dagegen hauptsächlich ChinesenEinwanderungEthnienChinesen an, die als besonders genügsam und ausdauernd galten. Damit begann die asiatische Immigration in die USA, die binnen kurzem von Ausschreitungen und diskriminierenden Maßnahmen gegen die „gelben Kulis“ begleitet wurde. Die Chinesen, deren Zahl bis Anfang der 1880er Jahre auf über 300.000 anstieg, waren denn auch die erste ethnische Gruppe, die – beginnend mit dem Chinese Exclusion ActEinwanderungsgesetzeChinese Exclusion Act (1882)Chinese Exclusion Act (1882) von 1882 – offiziell von der EinwanderungEinwanderung in die USA ausgeschlossen wurde.

Auf die Union and Central Pacific Railroad folgten bis 1890 noch vier weitere transkontinentale Eisenbahnlinien. Zusammen mit den von Einzelstaaten, Kreisen und Städten ebenfalls reichlich subventionierten Seitenlinien entstand so binnen kurzem ein relativ dichtes Verkehrsnetz, das den WestenWesten mit den Industrie- und Bevölkerungszentren der Ostküste und des Mittleren WestensMittlerer Westen verband und an dessen Knotenpunkten neue Siedlungen aus dem Boden schossen. Insgesamt wuchs das amerikanische Schienennetz zwischen 1870 und der Jahrhundertwende von 53.000 auf ca. 200.000 Meilen, womit es weiterhin länger war als die Bahnlinien im Rest der Welt zusammengenommen. Eisenschienen wurden durch leistungsfähigere Stahlschienen ersetzt, und Verkehrshindernisse wie verschiedene Spurbreiten und unterschiedliche technische Standards, die zunächst noch üblich waren, konnten in den 1880er Jahren beseitigt werden. Gleichzeitig mit dem Schienenbau zog man TelegraphenleitungenTelegraph, die während des Bürgerkriegs in Gebrauch gekommen waren und die nun eine blitzschnelle Nachrichtenübermittlung von einem Ende der Union zum anderen zuließen. Wie der Kanal- und Eisenbahnbau seit den 1820er Jahren zur Entstehung einer Marktwirtschaft zwischen Ostküste und MississippiMississippi (Fluss) beigetragen hatte, so förderte diese neue „Transport- und Kommunikationsrevolution“ die Ausbreitung des MarktsystemsWirtschaft über den gesamten Kontinent. Die Konsequenzen waren vielfältiger Art: ein Aufschwung der Eisen- und Stahlindustrie, des Kohlebergbaus und des Maschinenbaus; die Verbesserung und Standardisierung der Eisenbahntechnik, die weltweit vorbildlich wurde; eine regionale wirtschaftliche Spezialisierung und Arbeitsteilung als Voraussetzung für den Übergang zur Massenproduktion; eine Reduzierung der Frachtkosten pro Tonne um ca. 50 Prozent von 1870 bis 1890; eine Verringerung der Reisezeit zwischen New YorkNew York City und ChicagoChicago um die Hälfte auf 24 Stunden; der Anstieg der Einwandererzahlen und die Beschleunigung der Siedlung im Westen durch massive Werbekampagnen und Landverkäufe der Bahngesellschaften; und ein neues Verhältnis der Menschen zu Raum und Zeit, das vom Eisenbahnfahrplan bestimmt wurde und u.a. in den 1880er Jahren zur Einteilung der USA in vier Zeitzonen führte. Außerdem nahmen die Railroad Companies, die mit neuen Methoden des Managements, der Finanzierung, des Wettbewerbs und des Verhältnisses zwischen Unternehmern und Arbeiterschaft experimentierten, trotz zahlreicher Pleiten und Skandale Modellcharakter für das amerikanische big businessWirtschaftWirtschaftAspektebig business an.Eisenbahn2. Hälfte 19.Jh.

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