Читать книгу Between - Unsterbliche Liebe - Björn Tischer - Страница 18
ОглавлениеDie Decke war mit Stuck verziert und in der Mitte hing ein gläserner Kronleuchter. Alles in der riesigen Halle zeugte von dem schier unermesslichen Reichtum, den sich die Alkatar im Laufe der vergangenen Jahre angeeignet hatten. Das Erdgeschoss der Villa war umgeben von purem Luxus und nichts ließ darauf deuten, dass in diesem Haus Qual, Leid und Schmerz den Alltag regierten. Unerbetener Besuch wurde an der Haustür von Joseph empfangen und dann in das Wohnzimmer geführt, wo Belial die Besucher dann begrüßte. Niemand, außer den Alkatar und deren Gefolgsleute wusste was sich im oberen Stockwerk abspielte.
Dio wusste genau, was er zu erwarten hatte wenn er gleich die doppelte, mit Schnitzereien verzierte Tür zum großen Saal im oberen Stockwerk öffnen würde und er wünschte sich immer mehr, nur ein einziges Mal seinem Namen nicht alle Ehre machen zu müssen.
„Dio“ stand für einen slawischen Unglücksvogel, welcher alles Schlechte ankündete; und das konnte er wirklich.
Im Laufe der Jahre war er zu einem der wichtigsten Informanten für Belial geworden. Auch sonst hatte sich seit der letzten Zusammenkunft Dalarions und Belial viel getan. Nachdem Belial sich im letzten Kampf der beiden Erdwächter den alten Regeln widersetz hatte, bestand die erste Aufgabe der Alkatar darin, sich eine Armee aufzubauen, welche stark genug sein würde sich erneut gegen Dalarion zu behaupten und ihn für weitere einhundert und ein Jahr von seinem menschlichen Körper zu trennen und von der Erde zu verbannen. Neben seinen vier Hauptgefolgsleuten hatte Belial es geschafft weitere Ausgeburten der Hölle auf die Erde zu holen und diese an die Körper von Vergewaltigern, Mördern, Kinderschändern und anderen kriminellen Menschen zu binden. Mittlerweile bestanden die Alkatar aus einer circa fünfhundert Mann starken Mannschaft und Belial unternahm zwischendurch immer wieder den Versuch noch mehr Dämonen auf die Erde zu holen um seine Armada an Kriegern weiter auszubauen.
Diese Vorgehensweise brachte Belial in den vergangenen Jahren einen sehr großen Vorteil. Alle Dämonen, die sich einen menschlichen Körper zu Eigen machten, bekamen zum Teil auch die Fähigkeiten und das Wissen des Menschen mit, denen der Körper zuvor gehörte. Dadurch hatte er unter seinen Gefolgsleuten beispielsweise Banker, Börsenmakler, Diplomingenieure und andere Leute. Bereichert durch das Wissen der verschiedensten Berufe und Wissenschaftszweigen erklärt sich auch der heutige Reichtum der Alkatar. Schutzgelderpressung, Kidnapping, Überfälle, aber auch Spekulationen an der Börse oder Firmenanteile in ganz Amerika füllten jeden Tag ihre Taschen auf ein Neues. Die Leute auf der Straße hielten Belials Gefolgsleute oft für Mitglieder des organisierten Verbrechens, doch hatten sie keine Ahnung was sich wirklich hinter allem verbarg. Gut organisiert waren sie alle mal, aber ihr Ziel war nicht das Verbrechen. Es gab nur eine Mission. Sie wollten, dass einzig und allein das Leiden auf Erden den Alltag bestimmt!
Dio setzte einen Fuß nach dem anderen auf die mit purpurnem Teppich verkleideten Stufen. Er konnte schon den edlen Parkettboden des oberen Stockwerkes und den Fuß der Tür erkennen als sich die Eingangstür zum großen Saal langsam öffnete.
„Da bist du ja endlich! Belial kann es kaum erwarten deine neuen Nachrichten zu hören!“ sagte Jiro, der scheinbar schon an der Tür auf Dio gewartet hatte.
„Ich komm ja schon!“ sagte Dio und ging nun etwas schneller die Treppen hinauf.
Das obere Stockwerk bestand nur aus dem großen Saal, in dem die Alkatar ihre Orgien feierten, oder neue Pläne für ihre Geldgeschäfte schmiedeten. Der lange Flur war zur Seite der Treppe völlig offen und war umgeben von demselben edlen Geländer, wie es auch die Treppe umfasste. Der dunkle Parkettboden erstreckte sich durch das ganze Stockwerk. Dio ging nun auf Jiro zu, begrüßte ihn knapp und betrat den großen Saal. Gegenüber der Tür erstreckte sich eine riesige Glasfront, welche den Blick auf den Hinterhof der Villa freigab. Dio konnte von hier oben sehen wie sich drei seiner Kollegen mit zwei abscheulich aussehenden Nutten am Pool vergnügten.