Читать книгу Between - Unsterbliche Liebe - Björn Tischer - Страница 22
Kapitel 6 „Das andere Leben“
Оглавление„Wo bin ich?“ hallte eine schwache Stimme durch den antik eingerichteten Raum. Verschwommen konnte Tony das massive Eichenbett erkennen, in dem er gerade wach geworden war. Das Kopf- sowie das Fußende waren mit christlichen Schnitzereien verziert. Die Bettwäsche roch nach frischen Blüten und Tony hatte das Gefühl als würde er noch träumen. Wo waren seine alten Socken, die sonst immer verteilt um sein Bett lagen?
Wo war die Fernbedienung seines Fernsehers, die sich sonst immer unbequem in seinen Rücken bohrte, weil er wieder einmal auf ihr eingeschlafen war? Sein Kopf schmerzte und Tony versuchte seine Gedanken zu sortieren. Alles kam ihm so verschwommen vor.
Er versuchte sich den gestrigen Tag wieder in sein Gedächtnis zu rufen, aber er konnte sich nicht erinnern.
„Was zum Geier hast du wieder getrieben, Tony?“ fragte er sich selbst.
Langsam klärte sich seine Sicht und er konnte den Rest des Raumes erkennen. Hier war keine Spur von Unordnung zu erkennen.
„OK. Bei mir zu Hause oder beim guten alten Hawk bin ich schon mal nicht gelandet!“ stellte er fest.
Das gesamte Zimmer war mit antiken massiven Holzmöbeln ausgestattet. Auf einem eichenen Sideboard stand ein großer Flachbildfernseher.
„Ganz so oldschool sind die Leute also doch nicht die hier wohnen.“ dachte sich Tony.
Alles in allem war das ganze Zimmer eine Mischung aus modernen und antiken Sachen. Über dem Kopfende hing eine gute Kopie von Leonardo da Vincis „Abendmahl“ welches von zwei Halogenstrahlern beleuchtet wurde. Durch die leicht geöffnete Tür konnte Tony auch einen kleinen Blick in das Badezimmer erhaschen, und sah die riesige ebenerdige Dusche mit gläserner Tür und einer Massageduschsäule.
Tony versuchte aufzustehen. Nach leichtem Torkeln fasste er endlich Fuß und konnte die ersten Schritte wagen.
„Setz dich lieber noch ein wenig. Wir haben viel zu besprechen!“ hörte Tony eine tiefe dunkle Stimme durch sein Zimmer hallen.
Wo kam diese Stimme her? Er war sich ganz sicher dass er eben noch ganz allein im Raum gewesen war.
Tony blickte sich um und erkannte in der Tür einen Mann der komplett in schwarz gekleidet war. Er trug Motorradstiefel und eine Lederhose. Dazu trug er ein geschnürtes Rüschenhemd mit Trompetenärmeln. Der Anblick dieses Mannes lies Tony ein wenig an abgedroschene Dracula Filme erinnern.
„Hast du auch so spitze Zähne?“ fragte Tony den Fremden.
„Was meinst du damit?“
„Na…Du siehst ein wenig aus wie die Typen aus den ganzen drittklassigen Vampirfilmen. Deine dunkle Stimme und der ganze christliche Kram hier machen deinen Auftritt von eben auch nicht gerade besser.“ sagte Tony.
Dalarion musste lachen.
„Du kannst dich wahrscheinlich an gar nichts mehr erinnern was in den letzten Tagen passiert ist, stimmt‘s?“ fragte er Tony.
„Nicht wirklich. Ich habe mich schon gefragt wo ich hier bin und warum ich überhaupt hier bin.“
„Also gut. Ich will es dir erklären“ sagte Dalarion. „Setz dich am besten noch mal auf das Bett. Wir haben einiges zu besprechen!“
Tony ließ sich wieder auf dem Bett nieder und Dalarion setze sich im auf einen Stuhl direkt gegenüber.
„OK. Du kannst es auf die Schmusetour haben oder die harte. Wie hättest du es gern?“ fragte Dalarion.
Tony sah verdutzt aus und überlegte kurz, dann aber entschied er sich, ganz der Draufgänger für die harte Methode.
„Du bist seit drei Tagen tot!“
Schweigen umhüllte den Raum. Tony blickte verunsichert herein. Nach kurzer Zeit fing Tony an zu grinsen.
„Hawk, du alter Bastard. Beinahe hättest du mich gehabt.“ sagte er.
„Das kam mir gleich alles seltsam vor. Erst der ganze Dracula Kram, und dann das. Aber jetzt mal Klartext. Wo bin ich überhaupt? Wann gibt es was zu essen? Wo bist du, und wer ist dieser Kerl hier?“
Dalarion musste ein zweites Mal lachen und entgegnete während dessen:
„Der Kerl hier heißt Dalarion. Dies hier kein Scherz deines Freundes Hawk und dass mit dem Essen…Naja. Du brauchst nichts mehr zu essen.“
„Was soll das bedeuten? Kein Spaß? Ich bin wirklich tot?“
„Zumindest warst du es, oder standest kurz davor. Wie man sieht geht es dir blendend, aber für deine Familie und Freunde bist du wahrhaftig tot! Sie werden dich nie wieder sehen!“
Tony wollte gerade den Mund öffnen um eine Frage zu stellen, aber Dalarion beachtete dies gar nicht und sprach mit ruhiger Stimme weiter.
„Du fragst dich sicherlich warum. Du bist nicht tot. Dir geht es gut. Wer oder was sollte dich davon abhalten deine Familie und Freunde wiederzusehen?“
Dalarion antwortete selber auf diese Frage.
„Ein Pakt! Ein Pakt den du mit mir eingegangen bist! Ein Pakt den du mit den Jarcath besiegelt hast!“
„Ich verstehe gar nichts. Was soll das für ein Pakt sein? Was ist passiert?“
„Am besten fange ich von vorne an. Ich bin eine Lichtgestalt im Körper eines Menschen. Lichtgestallten gibt es seit jeher auf der Erde. Wie bei allen, sagen wir mal Elementen, gibt es zwei Seiten. Feuer und Eis, Wasser und Erde und eben auch Jarcath und Alkatar. Ich bin eine Lichtgestalt der Jarcath. Wir kämpfen für das Gute auf der Erde. Die Alkatar kämpfen für Leid und Schmerz, ohne die es wiederum keinen Fortschritt auf der Erde geben würde. Stell dir vor du brauchst nicht mehr in die Schule zu gehen. Du wärst von einem Leid befreit, könntest aber wahrscheinlich auch nicht mehr schreiben und lesen. Ähnlich verhält es sich mit den Jarcath und den Alkatar. Egal welche Macht die Überhand gewinnt und diese für lange Zeit halten kann, würde das Ende der Menschheit bedeuten.“
„Und was hat das mit mir zu tun?“ fragte Tony.
„Du bist etwas unfreiwillig auf die Seite der Jarcath gekommen. Ich war unterwegs um die Alkatar auszukundschaften, welche seit einigen Jahren die größeren Machtanteile auf der Erde besitzen, als ich auf dich gestoßen bin.
Oder sagen wir es so: Dio auf dich gestoßen ist!“
„Wer ist Dio? Verdammt. Ich verstehe immer noch gar nichts und will endlich wissen was mit mir passiert ist!“
„Beruhige dich. Alles wird sich aufklären. Ich lasse dich nicht im Dunklen stehen. Dio ist ein Alkatar. Besser gesagt ist er der Hauptinformant der Alkatar. Er ist derjenige der Belial, dem Anführer der Alkatar, immer mit frischen Informationen versorgt.“
Nach einer kurzen Atempause fuhr Dalarion fort.
„Ich war wie gesagt unterwegs und habe Dio verfolgt, um herauszufinden, wo sich das Hauptquartier der Alkatar befindet, als Dio gerade auf dem Weg zu seinem Versteck mit dir auf dem Gehweg zusammengestoßen ist. Ein wenig angespannt, durch sein vorheriges Streitgespräch mit drei halbstarken Skinheads wurde er sofort handgreiflich und wollte dich in einen Kampf verwickeln. Ich habe alles von einem Dach aus beobachtet, konnte aber nicht reagieren, da ich unerkannt bleiben wollte damit die Alkatar nicht zu früh von meiner Rückkehr erfahren.“
„Rückkehr?“