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SAKON EISENBLICK

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Der Geier kreiste lautlos über dem Gebirge. Neugierig reckte er seinen nackten Kopf mit dem nach unten gebogenen Schnabel. Was lag da unten? Eine Mahlzeit? Und lebte die höchst willkommene Beute noch?

Zögernd flog er einen weiteren Kreis, dann noch einen, wobei er sich langsam dem vielversprechenden Fressen näherte.

Misstrauisch landete er auf einem abgestorbenen Ast, der aus einer Felswand ragte. Geduldig beäugte er die Beute, die hinter einem großen Felsblock lag und sich nicht rührte.

Er wartete.

Endlich fasste er Mut. Entschlossen schwang er sich von dem Ast und landete auf dem Rücken der regungslosen Gestalt, die auf dem Bauch lag.

Hungrig zerrte der Geier an den Metallschuppen, die ihm den Weg zu dem verlockenden Fleisch verwehrten. Sein Zerren wurde heftiger, seine Gier stieg.

Da ruckte der Kopf des Liegenden hoch. Eine eisenharte Faust griff nach hinten zum Rücken, erwischte den kahlen Hals des Geiers und schleuderte ihn von sich.

Der Geier hatte Glück. Unverletzt hob er sich dem Himmel entgegen und flog zornig kreischend davon.

„Verdammtes Vieh“, knurrte der Zwerg. „Noch bin ich kein Geierfraß.“ Er hielt sich stöhnend den Kopf. Als er sich an den schmerzenden Nacken fasste, hatte er die Hand voller Blut.

„Verdammt! Was ist passiert?“, schimpfte er und sah sich verwundert um. Wie komme ich hierher?

Er sah an sich herunter. Zum Teufel, wo ist meine Axt?! Hier liegt sie nicht.

Er taumelte um den Felsblock herum. „Da liegt ja das gute Stück; und da ist ja auch mein Schild“, murmelte der Zwerg. Nachdem er beides wieder an sich genommen hatte, fühlte er sich wieder vollständig.

Er ließ seinen Blick über die Schlucht zu den Felswänden empor schweifen.

Und plötzlich fiel ihm alles wieder ein!

Der Hinterhalt! Die Netze!

Wie Trottel waren sie in die Falle gelaufen! Er hatte mit den wenigen, die sich nicht in den Netzen verfangen hatten, gegen die Angreifer gekämpft.

Er wollte Utram beistehen, der gegen den Felsblock gefallen war, hinter dem er beim Erwachen gelegen hatte. Und dann hatte ihn irgendetwas im Nacken getroffen und er war wohl hinter den Felsen gefallen, vielleicht war er aber auch noch gekrochen.

ABER WO SIND MEINE LEUTE?

Er rückte seinen Helm mit den zwei silbernen Schwingen zurecht. Netze! Sie haben sie unehrenhaft in Netzen gefangen!

Er sah sich aufmerksam um. Außer ihm war niemand hier. Gebückt suchte er nach Hinweisen auf das Geschehen.

Wer waren diese Angreifer? Was wollten sie? Er hatte sie vorher noch nie gesehen.

Und dann fiel ihm plötzlich etwas ein!

Verdammt! Koktos, der Schlächter, ist dabei gewesen! Dann steckt dieser verdammte Schattenfürst dahinter.

Die Mine! Zwar hatte er davon gehört, doch nicht wirklich daran geglaubt, dass Bewohner Smethamas entführt wurden, um dort für den Schattenfürsten zu schuften. Er hatte auch gehört, dass die Mine fernab irgendwo in der Undara-Wüste liegen sollte.

Sie brauchen meine Jungs für diese verdammte Diamantenmine! Nur woher wussten sie, wann wir hier durchkommen? Wahrscheinlich haben sie uns beobachtet, überlegte er. Aber das ist jetzt sowieso egal. Ich muss meine Leute schnellstens befreien, bevor sie in der Mine Schaden an Leib und Seele nehmen! Und ich muss es sofort tun. Wenn ich erst Hilfe hole, kann es zu spät sein!

Er schaute zum Himmel empor. „So wahr ich Sakon Eisenblick heiße, schwöre ich bei Glimmtok, unserem Gott, meine Gefährten zu befreien!“

Er schulterte seine Axt und taumelte dabei vor Schwäche. Müde strich er sich übers Gesicht. „Was ist nur mit mir los?“, flüsterte er.

Sein Nacken brannte wie Feuer. Und in seinem harten Zwergenschädel hämmerte es wie in einer Schmiede.

Die Schlucht und die Felswände flimmerten in farbigen Spiralen wie ein Feuerwerk vor seinen Augen.

„Ich muss zu der Mine“, murmelte Sakon und … stürzte der Länge nach auf die Felsen. Er schlug hart mit dem Kopf auf und verlor erneut das Bewusstsein.

Die Vorsehung

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