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FINNTAM UND SAMWINN

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Da das Zentrum Eichensee nicht so stark besucht wurde, wie andere Attraktionen, waren die beiden Halblinge Finntam und Samwinn vor Entdeckung ziemlich sicher.

Zumal sie für die Menschen unsichtbar waren, denn dafür hatte ihre Herrin, die Zauberin Lisha’yinn, mit Amuletten gesorgt, in deren Oberfläche der Kopf eines Einhorns geprägt war. Sie trugen es an einer Kordel versteckt unter ihrem Hemd. Sehen konnte man die Halblinge also nicht, doch fühlen würde man sie, sollte ein Mensch versehentlich über sie stolpern.

Finntam und Samwinn hatten sich in eine Nische zurückgezogen, die dicht beim Übergang in ihre Welt lag. Mit einem großen Stück Speck in der einen und einem dicken Knust Brot in der anderen Hand strahlte der kleine Halbling Finntam mit der Sonne um die Wette. Das leckere Essen in seiner kleinen Hand hatte seine Ungeduld von vorhin längst besänftigt.

Er biss gerade herzhaft in sein Stück Speck, als ihm Samwinn einen groben Schubs versetzte, dass er sich verschluckte. Keuchend rang er nach Luft. Er wollte grade zu einer Schimpftirade ansetzen, da hielt ihm Samwinn den Mund zu.

„Sie ist da!“, zischte sein Freund.

„Wo?“, krächzte Finntam.

„Da hinten bei der bunten Tür. Es ist die Menschenfrau mit der schwarzen Jacke und den langen Haaren.“

Jetzt hatte auch Finntam die Frau entdeckt. Er musterte die kleine Silberscheibe in seiner Hand, in die ein Bild eingraviert war. Es war sehr fein gearbeitet und zeigte eindeutig Ariella de Boer.

„Und was machen wir jetzt?“, wollte Finntam wissen. „Reden wir zuerst mit ihr oder bringen wir sie gleich in unsere Welt?“

Samwinn sah seinen Freund nachdenklich an. Ja, was sollten sie tun? Die Menschenfrau einfach so aus ihrer Welt herauszureißen, widerstrebte ihm nicht nur, nein, er durfte es auch nicht!

Es ist äußerst wichtig, dass sie freiwillig mit euch geht, hatte die Hohe Herrin Lisha’yinn eindringlich gesagt.

Und was ist, wenn sie nicht will? hatte er gefragt.

Sie muss, Samwinn. Ohne sie sind wir verloren. Alleine Ariella vermag das Dunkel zu besiegen, obwohl sie es noch nicht weiß.

„Vielleicht können wir sie überzeugen“, flüsterte Samwinn.

„Aber wie sollen wir sie überzeugen?“, wisperte Finntam.

Ja, wie? Das ist die Frage, dachte Samwinn besorgt.

„Was ist? Was sollen wir tun, Samwinn?“, flüsterte Finntam nervös. „Sag doch was, bevor sie vielleicht wieder verschwindet.“

„Nur das nicht, Finntam! Mal bloß nicht den Teufel an die Wand!“

Nein! Sie durften nicht versagen!

Das Wohl und die Zukunft ihrer Welt hingen von ihm und seinem Freund ab. Sie hatten nur diese eine Chance die Menschenfrau von ihrer Aufgabe zu überzeugen, welche die Prophezeiung ihr zugewiesen hatte.

Fürchte dich nicht Samwinn. Du wirst wissen, was zu tun ist, wenn du mit Ariella sprichst, hatte die Herrin so sicher gesagt, als bestünde nicht der geringste Zweifel daran.

Hoffentlich hat sie recht, dachte der kleine Halbling besorgt.

„Sieh nur Samwinn. Ich glaube, sie kommt hierher“, raunte Finntam in seine Gedanken hinein.

Und wirklich bewegte sich die schlanke Menschenfrau auf die bunte Tür zu, neben der die beiden unsichtbaren Halblinge in einer Mauernische auf sie warteten.

Die Vorsehung

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