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MACHTGELÜSTE

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Er hatte alles in der Hand! Seine langjährigen geheimen Planungen würden wie ein Blitz bei den Börsen und Banken einschlagen, sobald der richtige Zeitpunkt gekommen war, und ihm einen Riesengewinn einbringen!

Der Schattenfürst lächelte zufrieden.

Er hatte es wahrlich weit gebracht. Seine Verbindungen reichten bis in die höchsten Kreise. Die wichtigsten Politiker hatte er bereits in der Hand, obwohl das manche von ihnen noch nicht einmal ahnten.

Seine kleine Armee von Spionen überwachte ständig die einflussreichsten Personen des Geldadels und der Politik rund um die Uhr. Er kannte deren Schwächen und Stärken, wusste alles über ihre Wünsche und Laster, wusste so viel über sie, dass es ihnen den Hals brechen würde, sollte es jemals an die Öffentlichkeit gelangen.

Er grinste höhnisch. Oh ja! Er hatte an alles gedacht. Hatte jeden der seine Pläne stören konnte, aus dem Weg räumen lassen.

Sein Verlangen nach unbegrenzter Macht würde gestillt werden, denn er hatte sie alle in der Tasche! Die meisten von ihnen hatten Leichen im Keller wie man so schön sagte.

Und er wusste von allen!

Sein Blick wanderte durch die raumhohen Panoramafenster seiner Villa über die Elbe, die sich wie ein Band unter ihm dahinzog und in der Ferne verlor. Aus dieser Sicht, hoch oben auf dem Süllberg in Hamburg Blankenese, war der Blick auf den vorbeifließenden Schiffsverkehr besonders eindrucksvoll.

Hier, in all dem Luxus, fühlte er sich wohl, obwohl er mit dem einfacheren Leben auch keine Probleme hatte. Er war wie ein menschliches Chamäleon. Niemand wusste etwas von den unterschiedlichen Leben, die er dank seines Anpassungs- und Verwandlungsgeschicks führte. Und dadurch, dass er sich stets im Hintergrund gehalten und andere vorgeschickt hatte, war ihm alles und noch viel mehr gelungen, als er früher jemals zu hoffen wagte.

Er würde unerkannt ganz oben thronen, würde über einen Strohmann die Geschicke von Millionen lenken und sie sich untertan machen. Denn für ihn gab es nur ein Gesetz!

SEINES!

Alles würde sich verändern, das war so sicher wie das Amen in der Kirche. Es war ihm bestimmt zu herrschen, verlieh sich sein stets präsenter Größenwahn mal wieder Gehör.

„Und wieso eigentlich nur mein Land?“, fragte er in die Stille des Raumes. „Warum meinen Einfluss, meine Macht nicht auch auf Smethama ausdehnen?

Eine ganze Welt für mich!

Eine Welt, aus der ich Reichtum ohne Ende ziehen kann! Wer weiß, was es dort noch alles zu fördern gibt. Die Diamantenmine ist ja erst der Anfang.“ Er starrte auf die verschwenderische, protzige Ausstattung des Raumes ohne den Luxus wirklich wahrzunehmen.

Wäre es von Vorteil für mich, diese Welt zu unterwerfen? Eine rückständige Welt, die unseren Waffen, unserer Technologie nichts entgegenzusetzen hätte? Es war sein Machthunger, seine Gier, die ihm diesen Gedanken eingaben.

Seltsam, wieso ich bislang noch nie an eine Eroberung Smethamas dachte. Ist es, weil ich diese Parallelwelt mit ihrer Magie und ihrer seltsamen Bevölkerung aus tiefstem Herzen verabscheue, sie lieber vernichten als erobern möchte?

Oder hat vielleicht dieser Magier seine Hände im Spiel? Sorgt er dafür, dass mir Smethama gleichgültig ist, dass ich keinen Gedanken daran verschwende, ihm also auch nicht gefährlich werden kann? loderte sein niemals ruhendes Misstrauen wie eine Flamme empor.

Er mochte diesen Magier nicht. Paktierte mit ihm nur der Mine wegen. „Am liebsten würde ich ihn mitsamt seiner Welt vernichten, wenn ich ihn nicht mehr brauche“, überlegte er laut. „Das sollte ich vielleicht auch tun“, murmelte er. „Dieser Magier weiß zu viel, viel zu viel! Wenn ich habe, was ich will, sollte sich vielleicht Koktos um ihn kümmern!“

Das Klingeln seines Handys riss ihn abrupt aus seinen Mordgedanken. Er nahm es von dem vergoldeten Marmortisch und meldete sich.

Die Vorsehung

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