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Abstecken von rechten Winkeln

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Die einfachste Methode zum Abstecken eines rechten Winkels ist die Anwendung des Pythagoräischen Lehrsatzes. Das Standardgerät zum Abstecken rechter Winkel war jedoch die groma, deren Aussehen und Funktionsweise anhand eines Fundes aus Pompeii und Darstellungen auf Grabsteinen aus Ivrea und Pompeii gut rekonstruierbar sind (Abb. 5, 1 und 2). Die groma besteht aus einem drehbar auf einem Holzstativ befestigten eisernen Kreuz, an dessen Armen Lote herabhängen. Durch Visieren über eine der beiden Achsen wird die Grundlinie fest gelegt und durch Wechseln der Visierrichtung über die zweite Achse der rechte Winkel abgesteckt. Neuere Forschungen haben gezeigt, dass ein Bronzebeschlag aus Pompeii, der lange Zeit als Beschlag des hölzernen Auslegearmes einer groma interpretiert wurde, ein Möbelbeschlag ist. Dieser Auslegearm fehlt auch auf den Bilddarstellungen. Dazu kommt, dass sich das Stativ durch das Gewicht eines exzentrisch auf dem Auslegearm befestigten Kreuzes stark zur Seite neigen würde, was eine exakte Messung unmöglich macht. Das Problem des Visierens ohne Auslegearm lässt sich lösen, indem man das Stativ mit einer Schräge von rund 3° aufstellt. Versuche mit einer nachgebauten groma haben gezeigt, dass der daraus resultierende Fehler vernachlässigbar ist (Abb. 5, 3 und 4).


Abb. 5 Groma: 1: Grabstein von Ivrea, 2: Grabstein von Pompeii, 3: Rekonstruktion von della Corte, 4: Rekonstruktion von Schiöler.


Abb. 6 Darstellung einer groma auf dem Grabstein eines Landvermessers aus Ivrea.

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