Читать книгу Confiteor Deo - Caroline Bloom - Страница 10
Kapitel 5
Оглавление»Hey Alter!« wurde Tom von seinem Klassenkameraden begrüßt, als er sein altbekanntes Zimmer bezog. »Mh!« gab er nur brummig zurück und knallte seinen Koffer aufs Bett. »Wir haben uns den ganzen Sommer nicht gesehen und alles, was ich von dir zu hören bekomme, ist »Mh«?« »Wie war dein Sommer?« zwang Tom sich zu fragen. »Geil!« war die Antwort: »Lange Nächte, scharfe Weiber, Party ohne Ende!« Ihm fiel auf, dass Henry eine gewisse Herausforderung in seine Stimme gelegt hatte, fast als wolle er ihn damit fragen, warum er nie mit von der Partie gewesen war. Henry war schon immer der Sonnyboy der Clique gewesen, sorglos und unbekümmert. »Hast du etwa schon vergessen, was letztes Schuljahr passiert ist?« »Nein, aber muss ich deshalb ins Kloster ziehen?« fragte ihn sein Zimmergenosse und lümmelte sich aufs Bett. Tom schüttelte nur den Kopf, es war ihm unbegreiflich, dass scheinbar alle einfach weiter machten, als wäre nichts passiert und er fragte sich, wieso ihm selber das nicht gelang. »Was ist mit Alex?« fragte er dann und deutete auf das dritte, noch leere Bett im Zimmer. »Kommt noch.« sagte der andere und erhob sich dann mit einem Ruck: »Ich gehe jetzt Mittagessen, kommst du mit?« Gemeinsam verließen die beiden Jungen den Schlafraum und begaben sich ins Erdgeschoss.
Auch Georg und Constanze hatten das Erdgeschoss fast erreicht, als sie von den beiden Jungen überholt wurden. »Hallo Herr Schubert!« grüßten die beiden und drosselten augenblicklich das Tempo. »Herr Zilm, Herr Sturm, Sie wissen doch genau, dass im Schulgebäude nirgends gerannt wird!« »Ja, Herr Schubert. Entschuldigung!« Mit gesenkten Köpfen standen die beiden vor ihm. Ob es an ihrer offensichtlichen Zerknirschung lag oder daran, dass Constanze dabei war, jedenfalls sagte Georg: »In Ordnung, ich werde heute nochmal ein Auge zudrücken.« Die beiden wechselten einen raschen Blick, während Georg nun auf Constanze wies: »Dies ist übrigens eine neue Lehrerin...« Er geriet ins Stottern, Constanze hatte sich ihm bisher nur mit ihrem Vornamen vorgestellt, und sah seine Kollegin hilflos an. »Ich bin Frau Taubert.« sagte sie und fragte sich, ob sie den Schülern die Hand anbieten sollte, ließ es dann aber. »Guten Tag.« sagte der größere von beiden und der andere setzte hinzu: »Ich hoffe, Sie leben sich hier schnell ein.« »Vielen Dank.« Die beiden Jungen verschwanden durch die Tür in den Speisesaal und die Lehrer folgten ihnen. »Normalerweise gibt es bei derlei Regelverstößen, wie Rennen im Schulgebäude, Lärm, Unpünktlichkeit und ähnlichen kleineren Vergehen rote Punkte. Ich habe heute nochmal ein Auge zugedrückt, aber solltest du so etwas sehen, dann zögere bitte nicht, diese Vergehen zu bestrafen. Es ist nun mal Gesetz an dieser Schule und die Schüler wissen das. Diese Punkte werden jeden zweiten Sonntag aus der Schulakte wieder gelöscht. Bekommt ein Schüler innerhalb dieser beiden Wochen drei rote Punkte, entscheidet der Klassenleiter, ob sie in eine gelbe Karte umgewandelt werden, oder ob das nächste Heimfahrwochenende sofort gestrichen wird. Bei größeren Verstößen, zum Beispiel Handys im Unterricht, Rauchen außerhalb der Pausen oder den Raucherbereichen, unerledigte oder zu spät abgegebene Hausarbeiten gibt es sofort eine gelbe Karte. Bei zwei gelben Karten wird das Heimfahrtwochenende gestrichen.« erklärte ihr Georg schnell, dann fügte er hinzu: »Rechne damit, dass die Direktorin dich kurz vorstellen wird. Du musst nicht viel sagen, nur, aus welcher Stadt du kommst, dass du ein Instrument spielst, solche Sachen halt.« Constanze nickte ihm zu, dann ließen die beiden sich am Lehrertisch nieder.