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Kapitel 7

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»Was hältst du von unserer neuen Lehrerin?« fragte Alex Fischer seinen Freund Henry Zilm. Er stand am Fenster und beobachtete, wie die junge Lehrerin langsam durch den Park schritt. »Sie scheint ganz in Ordnung zu sein.« Henry zuckte die Achseln, was ging ihn die Neue an. Er hatte gerade seine restlichen Sachen im Schrank verstaut und schob den Koffer unter sein Bett, als Tom, der Dritte im Bunde, das Zimmer betrat. »Spionierst du der neuen Lehrerin hinterher?« fragte er spöttisch, Alex trat hastig vom Fenster weg: »Ach Quatsch! Aber ich finde sie nett.« »Du magst sie doch nur, weil sie hübsch ist.« »Also entschuldige mal, aber ich mag niemanden, nur weil er hübsch ist!« »Ach. Und wie war das nochmal mit Frau Willmer?« zog Henry ihn auf: »Ja, Frau Willmer. Natürlich, Frau Willmer. Alles, was Sie wollen, Frau Willmer.« Alex wurde rot. Frau Willmer war bis letztes Jahr an dieser Schule gewesen, die Jungen hatten sie in Deutsch gehabt. Sie war groß und schlank gewesen, mit rot-blonden Locken und einem hübschen Gesicht. Sie hatte seelenvolle Augen gehabt, erinnerte sich Alex, genau wie die Neue. Aber er hütete sich, dass laut zu sagen, seine Kameraden verspotteten ihn ohnehin schon genug, auch wenn er wusste, dass es nicht böse gemeint war. Er ließ sich auf sein Bett fallen und blätterte scheinbar interessiert in einem Buch, war mit den Gedanken aber ganz woanders. Seine Kameraden mussten ihn dreimal ansprechen, bevor er reagierte. »Hallo, Dornröschen, aufwachen. It's showtime!« »Was?« »Die Chorprobe beginnt in fünf Minuten!« »Oh...sorry, aber das Buch war so spannend.« »Ja, klar.« bemerkte Tom ironisch, während Henry ein falsches Hüsteln hören ließ, was merkwürdigerweise wie Taubert klang.

Die Ruhe im Park hatte Constanze gut getan, nun freute sie sich auf die Chorprobe. Lisa hatte sie gebeten, etwas früher zu kommen, um ihre Stimme zu testen und sie war hocherfreut gewesen. Constanzes klarer und reiner Sopran würde für den Chor eine echte Bereicherung sein. Nach und nach füllte sich der Probenraum mit Schülern und Lehrern, Constanze erkannte Tom Sturm und Henry Zilm, die nun in Begleitung eines dritten jungen Mannes waren. Georg war einer der letzten, die den Raum betraten. Er warf einen kurzen Blick in den Sopran und setzte sich dann in die letzte Reihe. Zwei Stunden probte der Chor, der aus knapp 30 Sängerinnen und Sängern bestand, dann stand das Programm für die nächsten Andachten fest. »Es ist toll, dass du jetzt bei uns mitsingst!« freute sich Lisa: »Wir proben immer dienstags von 20-22 Uhr, für die Schüler gibt es da eine Sondergenehmigung, dass die Nachtruhe erst eine halbe Stunde später beginnt. Nach dem Abendbrot gibt es noch eine kurze Dienstberatung, ich weiß, für dich als Neue ist das ein enormes Pensum für einen Tag, es geht auch nur um die Stundenpläne und ein paar Kleinigkeiten. Eine eigene Klasse bekommst du ja dieses Jahr noch nicht.« Auf dem Gang trat Constanze an Georg heran: »Entschuldigst du mich beim Abendessen, ich zieh mich nochmal zurück.« »Hast du keinen Hunger?« »Nicht wirklich, war alles etwas viel heute und wie ich gerade erfahren habe, haben wir ja nachher auch noch Dienstberatung.« Constanze fuhr sich erschöpft durch die Haare. Georg stutzte. »Davon weiß ich ja noch gar nichts. Aber okay, dann bis später. Die Dienstberatung ist im Lehrerzimmer, wie du dahin kommst, weißt du noch, oder?« Constanze nickte nur, in diesem Moment gesellte sich ein weiterer Lehrer zu ihnen, dem Constanze bisher noch nicht begegnet war. »Conny, das ist Ludwig Oswald, er unterrichtet Sport und Biologie.« Der Lehrer reichte ihr die Hand, Constanze musterte ihn einen Augenblick lang. Auch er war relativ jung, klein und drahtig. Sein Haar, das so strubbelig war, dass es nach allen Seiten ab stand und die Brille im Harry-Potter-Stil, gaben ihm das Aussehen eines zu groß geratenen Schuljungen. Im Erdgeschoss des Nordflügels trennten sie sich, die Herren gingen in den Speiseraum, während Constanze sich auf ihr Zimmer zurück zog.

Confiteor Deo

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