Читать книгу Confiteor Deo - Caroline Bloom - Страница 20
Kapitel 15
Оглавление»Wie schön, dass du wieder zu Hause bist!« wurde Constanze von ihrer Mutter überschwänglich begrüßt, wie es sonst gar nicht so ihre Art war. Sie hatte Constanzes Lieblingsessen gekocht, Nudelauflauf mit Pilzen, und Constanze musste alles haarklein berichten. »Vertrauenslehrerin!« rief ihre Mutter erfreut: »Und gleich im ersten Jahr. Schade, dass dein Vater das nicht mehr erleben darf, er wäre sehr stolz auf dich.« Beide lächelten traurig, dann sagte Constanze: »Ich war selbst ein wenig überrascht. Ach, Mama, ich bin so froh, dass ich an dieser Schule unterrichten darf. Sie ist so ganz anders als die meisten Schulen.« »Du siehst blass aus. Überfordern Sie dich dort?« »Nein, Mama. Alles in Ordnung, ich war die letzten beiden Wochen krank. Nichts Ernstes!« wiegelte Constanze gleich darauf ab: »Nur eine Erkältung, aber ich bin noch nicht wieder ganz auf dem Damm.« »Ich werde dich schon wieder aufpäppeln.« sagte Helga Taubert, dann fragte sie: »Hast du eigentlich mal etwas über diesen Jungen herausbekommen?« Ihre Tochter sah sie einen Moment lang verständnislos an. »Na diesen Jungen, diesen...« Sie ruderte hilflos mit der Gabel herum, ihr fiel der Name nicht mehr ein: »Der in der Todesanzeige.« »Nein.« Jetzt fiel auch Constanze wieder ein, was ihre Mutter meinte und sie nahm sich vor, Georg zu fragen, sobald sie sich wiedersehen würden. »Und hast du auch nette Männer kennen gelernt?« »Mama!« Wie kam ihre Mutter nur so schnell von Todesanzeigen zu Männerbekanntschaften: »Na ja, meine Kollegen sind alle sehr nett, aber mit einem verstehe ich mich besonders gut. Wir sind gleich am ersten Tag zusammen gerauscht.« »Das war bestimmt Absicht von ihm!« Constanze schüttelte nur lächelnd mit dem Kopf und erinnerte sich an den ersten Zusammenstoß mit Georg: »Er braucht bestimmt keinen Vorwand, um Frauen anzusprechen.« »Du magst ihn sehr?« hakte die Mutter nach, als sie Constanzes leuchtende Augen sah. »Ja, er ist so ganz anders als die anderen Männer, die ich bisher kennen gelernt habe. Ernsthafter und pflichtbewusst. Ich habe das Gefühl, mit ihm über alles sprechen zu können.« Über fast alles...ergänzte Constanze in Gedanken und wieder nagte das Gefühl an ihr, dass Georg ihr etwas verheimlichte. »Es würde mich freuen, wenn du endlich jemanden kennen lernen würdest. Pass nur auf, dass er ehrlich zu dir ist.« Constanze schwieg, sie wollte das Thema jetzt nicht weiter vertiefen. Sie würde Georg nach den Ferien noch einmal darauf ansprechen und vielleicht erfuhr sie auch, was mit dem Schüler geschehen war, der im vergangenen Schuljahr ums Leben gekommen war.