Читать книгу Confiteor Deo - Caroline Bloom - Страница 11
Kapitel 6
Оглавление»An unsere neuen Schüler ein herzliches Willkommen, an alle anderen Willkommen zurück!« eröffnete die Direktorin wenig später ihre Rede: »Ein neues Schuljahr beginnt und wie immer möchte ich ein paar einführende Worte sagen. Die Schüler, die schon länger bei uns sind, wissen das meiste schon, aber auch für sie ist zumindest eine Neuigkeit dabei und mit der werde ich auch gleich beginnen. Wir haben seit diesem Schuljahr eine neue Lehrerin, sie heißt Constanze Taubert.« Sie drehte sich zu der jungen Lehrerin um, die sich nun anmutig erhob: »Möchten Sie ein paar Worte sagen?« »Guten Tag, ich bin Frau Taubert und werde sicherlich ein paar von Ihnen in Musik und Deutsch unterrichten. Ich komme aus M. und spiele seit vielen Jahren Klavier, werde hier aber die Gesangsstunden übernehmen.« Frau Amberg nickte der jungen Kollegin wohlwollend zu und diese ließ sich sichtlich erleichtert wieder auf ihren Stuhl sinken. »Der Hausmeister hat mich gebeten, euch zum wiederholten Male darauf hinzuweisen, dass die Schuhe, vor allem wenn es draußen schlammig ist, gründlich zu reinigen sind, bevor ihr das Schulgebäude betretet. In den Gängen und den Klassenräumen wird nicht mit Sachen umhergeworfen. Weder mit Bällen, noch mit Frisbees und auch nicht mit nassen Tafelschwämmen. Es hinterlässt hässliche Flecken an den Wänden und das Reinigen ist sehr aufwendig. Wer unter euch trotzdem unbedingt meint, seine Frustration an unschuldigen Schulinventar auslassen zu müssen, wird zur Verantwortung gezogen. Die Tages- und Stundenpläne hängen, wie jedes Jahr, am schwarzen Brett vor dem Speisesaal aus. Herr Schubert, Sie würde ich bitten, die Andachten bis Sonntag Abend zu übernehmen, Herr Zilm, Sie übernehmen die Tischgebete. Frau Paschke, der Chor hat doch sicherlich ein paar Motetten im Repertoire, die zu den Andachten gesungen werden können?« Die zierliche Frau mit den blonden Haaren, die neben Constanze saß, nickte lebhaft und sagte dann: »Alle Chormitglieder finden sich bitte um halb vier im Konzertsaal ein, zu einer kurzen Probe!« »Dann wäre ja erst einmal alles geklärt.« stellte Frau Amberg zufrieden fest: »Dann wünsche ich Ihnen allen einen gesegneten Schuljahresbeginn.« Als sie sich gesetzt hatte, erhob sich Henry, es folgte ein Rascheln, als alle Schüler mit gefalteten Händen die Köpfe senkten. »Alle guten Gaben, alles was wir haben, kommt, o Herr, von dir. Dank sei dir dafür!« »Amen.« murmelte es vielstimmig, bevor die Stille des Saales in dem Klappern von Geschirr und Stimmengewirr unterging. »Was machst du nach dem Mittagessen?« fragte Georg seine junge Kollegin. »Ich wollte ein bisschen in den Park gehen, um den Kopf frei zu kriegen.« entgegnete diese ebenso leise. »Möchtest du dabei Gesellschaft, oder wärst du lieber allein? Um halb vier muss ich bei der Chorprobe sein. Der Chor besteht nämlich nicht nur aus Schülern, es sind auch einige Lehrer dabei.« »Offen gestanden wäre ich lieber ein bisschen allein, aber die Probe würde ich mir gern anhören. Vielleicht darf ich irgendwann auch mal mitsingen.« »Welche Stimmgruppe bist du denn?« schaltete sich Frau Paschke plötzlich ins Gespräch: »Ich bin übrigens Lisa.« Sie streckte ihrer neuen Kollegin die Hand hin. »Constanze, aber die meisten nennen mich Conny. Das letzte Mal, dass ich in einem Chor gesungen habe, ist eine Weile her, aber damals war ich Sopran.« »Das hatte ich vermutet, deine Sprechstimme liegt ja schon relativ hoch.« bestätigte ihr Lisa: »Komm doch einfach nachher mit in die Probe, dann können wir hören, wie du dich stimmlich in den Chor einfügst.« »Gern.« sagte Constanze aus vollstem Herzen, sie hatte damals gern im Chor gesungen und diese Art von Gemeinschaft hatte ihr in den letzten Jahren gefehlt.