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Jauchen, Tees und Brühen
ОглавлениеDie Zubereitung der verschiedenen Pflanzenauszüge unterscheidet sich nur wenig. Alle werden mit Wasser angesetzt und – meist verdünnt – gegossen bzw. gespritzt. Für eine Brühe weichen Sie das Pflanzenmaterial 24 Stunden ein. Dann aufkochen und etwa 30 Minuten köcheln lassen. Nach dem Abkühlen verwenden. Als Jauche bezeichnet man vergorene Pflanzenbrühen. Sie dienen als gehaltvolle und rasch wirkende Stickstoffdünger, liefern aber auch spezielle Nährstoffe und Spurenelemente. Tees entstehen, indem man Pflanzenteile mit kochendem Wasser überbrüht und ziehen lässt. Tee und Kräuterbrühen werden stärker verdünnt (20–50 Teile Wasser) und können als Erste-Hilfe-Maßnahme, z. B. gegen Blattläuse, direkt auf Blätter und Triebe gesprüht werden. Der Einsatz erfolgt bei bedecktem Himmel.
Was Sie dafür benötigen:
Pflanzenmaterial, z. B. Brennnesseln | Garten- oder Kräuterschere | Eimer mit Deckel | Kunststoffsieb | Messbecher |
1Sammeln Sie Blätter und Pflanzenstängel der gewünschten Pflanzenart. Tragen Sie bei Brennnesseln oder Pflanzen mit behaarten Blättern wie Beinwell besser dicke Gartenhandschuhe.
2 Zerkleinern Sie das Pflanzenmaterial für alle Auszugsvarianten grob. So lösen sich die Inhaltsstoffe besser, bei Jauchen verläuft außerdem der Gärungsprozess zügiger.
3 Für Brennnesseljauche kommen auf 1 kg frisches (oder 150 g getrocknetes) Pflanzenmaterial genau 10 l Wasser. Zur Geruchsbindung eine Handvoll Algenkalk oder Gesteinsmehl darüberstreuen.
4 Die Gärung dauert etwa anderthalb bis drei Wochen. Während dieser Zeit täglich einmal umrühren. Die Jauche ist fertig, wenn sie beim Umrühren nicht mehr schäumt, dann durch ein Kunststoffsieb oder grobes Tuch abseihen. Die Pflanzenreste kommen auf den Kompost.
Welches Kraut wofür?
Brennnesseljauche, 1:10 verdünnt und gegossen, hilft gegen Stickstoff- sowie Eisenmangel.
Beinwell ist ein guter Kaliumlieferant. Als Flüssigdünger ideal für Tomaten, Kohl und Sellerie.
Die Kieselsäure des Ackerschachtelhalms beugt Pilzbefall vor. Als Brühe bei sonnigem Wetter 1:5 verdünnt (z. B. 500 ml Brühe auf 2,5 l Wasser) im Abstand von zwei bis drei Wochen mehrmals spritzen.
Mit der Gießkanne ausgebrachter Kamillenauszug (1 Handvoll auf 1 l, in lauwarmem Wasser ein bis zwei Tage ziehen lassen, 1:5 verdünnt) wirkt gegen verschiedene Wurzelkrankheiten.
Löwenzahnjauche (2 kg frische Teile /10 l Wasser) fördert das Aroma von Strauchbeerenobst.
Rainfarnbrühe (300 g, 10 l) vertreibt unverdünnt Ameisen, Brombeermilben und Wurzelläuse.