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ОглавлениеDie wichtigsten biologischen Anbaumethoden
Wer den Garten biologisch bewirtschaftet, kann sich an bewährten Verfahren orientieren. Was steckt hinter den Begriffen »biologisch-dynamisch«, »organisch-biologisch« und »Permakultur«? Verschaffen Sie sich hier einen Überblick!
Biologisch-dynamische Gärtner berücksichtigen bei Aussaat, Pflanzung und Ernte auch kosmische Kräfte. Eine praktische Anleitung liefert Maria Thuns Mondkalender (>).
Wer sich für biologische Anbaumethoden interessiert, stellt schnell fest, dass »bio« eben nicht gleich »bio« ist. In der landwirtschaftlichen Produktion und der Lebensmittelverarbeitung sind die Unterschiede zwischen den Regeln und Vorschriften der verschiedenen Verbände entscheidend für die Anerkennung als Bioland-, Demeter- oder Naturland-Betrieb.
»Erfunden« wurde der Biolandbau in den 1920er-Jahren von der Lebensreform-Bewegung. Sie wandte sich gegen die Verstädterung und Industrialisierung und forderte die Rückkehr zu einer naturgemäßen Lebensweise. Zeitschriften über das idyllische Landleben und Urban Gardening kannte man damals noch nicht – Parallelen zu heute sind aber durchaus vorhanden. Ob organisch-biologisch, biologisch-dynamisch oder Permakultur – es ist gar nicht so leicht, sich hier einen Überblick zu verschaffen, geschweige denn, sich für eine bestimmte Methode zu entscheiden. Das müssen Sie zum Glück auch gar nicht, denn alle genannten Anbauverfahren haben mehr gemeinsam, als sie trennt.
Biologisch-dynamischer Landbau
Die »biologisch-dynamische Wirtschaftsweise« geht in ihrem Prinzip auf Rudolf Steiner, den Begründer der Anthroposophie, und seine Vortragsreihe »Der landwirtschaftliche Kurs« zurück. Das biologisch-dynamische Wirtschaften setzt die Anwendung von Kompost- und Spritzpräparaten voraus. Sie werden aus Quarz, Kuhmist und Heilpflanzen wie Kamille und Schafgarbe hergestellt und fördern das Bodenleben, die Kompostqualität und eine harmonische Pflanzenentwicklung. Langjährige Versuche bestätigen ihre positive Wirkung: Der Humusgehalt, also die Zahl der Bodenlebewesen, die mit den Pflanzenwurzeln eine Lebensgemeinschaft bilden, ist bei regelmäßiger Anwendung deutlich erhöht – die beste Voraussetzung für ein gesundes Pflanzenwachstum! Die Berücksichtigung von Planetenkonstellationen beim Säen, Pflanzen und Ernten ist dagegen keine Bedingung für die Demeter-Anerkennung. Doch auch hier gibt es viele Nachweise für eine Wirkung. Passionierte Hobbygärtner können sich in einer der regionalen Gartengruppen austauschen und sich regelmäßig im Demeter-Gartenrundbrief über das biologisch-dynamische Gärtnern informieren.
Organisch-biologischer Landbau
Verbände, die nach organisch-biologischen Methoden arbeiten, wie Bioland oder Naturland, legen genauso großen Wert auf Kreislaufwirtschaft wie die Anhänger des biologisch-dynamischen Landbaus. Vielseitige Fruchtfolge, Nutzung von hofeigenem Dünger, Anbau von Gründüngung und schonende Bearbeitung sichern und fördern die Fruchtbarkeit des Bodens. Organisch-biologisches Gärtnern nach Biolandrichtlinien wurde von dem Agrarpolitiker Hans Müller entwickelt. Hierbei spielen auch die Verantwortung für Natur und gesunde Ernährung eine Rolle. Dazu gehören artgerechte Tierhaltung, Erzeugung wertvoller Lebensmittel, Förderung der Vielfalt, Bewahrung natürlicher Lebensgrundlagen und die Sicherung einer lebenswerten Zukunft.
Eine Mischung, bei der sich Kräuter, Gemüse und Obst ergänzen, ist Bestandteil aller Anbaumethoden.
Nachhaltig: die Permakultur
Dieses Konzept hat seinen Namen vom englischen permanent agriculture, für das sein Entwickler Bill Mollison 1981 den Alternativen Nobelpreis erhielt. Der Permakultur-Pionier stammt aus Tasmanien, und seine Idee von einer nachhaltigen, verantwortungsvollen Lebensweise ging um die Welt. Dahinter steckt ein ganzes Bündel unterschiedlicher Denkansätze. Biologisches Gärtnern gehört in jedem Fall dazu, der Leitfaden der Permakultur umfasst jedoch noch weit mehr. Im Garten beruht das Konzept auf der Beobachtung der Natur und dem bewussten Umgang mit vorhandenen Ressourcen. Dabei werden Lebensräume als ökologische Kreislaufsysteme aufgefasst, die langfristig für stabile Gleichgewichte zwischen Geben und Nehmen sorgen. Noch wichtiger ist es, durch individuelles Handeln zusätzliche Perspektiven zu schaffen, ob im städtischen Umfeld oder auf dem Land. Auch die beliebte Kräuterspirale (>) ist ein Element aus der Permakultur.