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ОглавлениеWas gehört in den Biogarten?
Ein Biogarten lebt von seiner Vielfalt. Er strotzt geradezu vor Leben und bietet nicht nur einen Lebensraum für Obst und Gemüse, sondern auch für viele Tiere und Pflanzen. Je bunter die Mischung, desto weniger Chancen haben Krankheiten und Schädlinge.
Eine Trockenmauer stützt Hänge ab, schützt Gemüse und Blumen vor Wind und bietet Platz für aromatische Kräuter. Und es dauert meist nicht lange, bis die ersten Eidechsen über die Steine huschen.
Wenn man einen älteren Garten übernimmt, fällt die Gestaltung relativ leicht. Meist genügt es, ein paar Gehölze zu entfernen, umzupflanzen oder zu ergänzen. Eventuell braucht der Rasen eine Verjüngungskur, und statt des Steingartens soll ein Kräuterbeet entstehen. Neubaugrundstücke stellen eine größere Herausforderung dar, dafür kann man sie ganz nach den eigenen Vorstellungen anlegen. Bevor Sie im künftigen Gemüsegarten zum Spaten greifen, sollten Sie nicht nur die Form und Größe der Beete, sondern auch deren Ausrichtung festlegen (>).
Eine harmonische Einheit
Wer die weitgehende Selbstversorgung für die ganze Familie plant, sollte die dafür vorgesehenen Flächen möglichst früh in die Gestaltung einbeziehen.
Ziehen Sie klare Grenzen
Eine Abgrenzung zwischen Nutz- und Ziergarten ist nicht nur aus praktischen Gründen sinnvoll:
Eine Buchenhecke passt zu jedem Gartenstil und sorgt als Windbrecher für günstiges Kleinklima.
Eine Beetumrandung aus Buchs erfordert viel Pflege, als Ersatz bieten sich immergrüner Lavendel, Heiligenkraut und wintergrüne Eberraute an.
Hohe Sonnenblumen oder ein paar Reihen Zuckermais verstecken den Kompostplatz, bis Holunder und Haselstrauch groß genug sind.
In ländlichen Regionen schützt ein Staketenzaun aus Kastanienholz das Gemüsebeet mit Möhren und Salat vor Kaninchen und unerzogenen Katzen.
In klein dimensionierten Stadtgärten erfüllen Flechtwände aus Weide denselben Zweck.
Als schnelle Lösung begrünt man Rankgerüste mit einjährigen Kletterpflanzen wie Feuerbohnen.
Prächtige Wiesenblüte
Eine Blumenwiese anzulegen, erfordert Geduld. Je magerer, also nährstoffärmer der Boden ist, desto größer ist später die Pflanzenvielfalt. Nur wenige Arten, z. B. Himmelsschlüssel und Wiesenmargerite, bevorzugen feuchte, nährstoffreiche Erde. Rasenflächen also grundsätzlich nicht düngen und bei einer Neuanlage reichlich groben Sand einarbeiten. Nehmen Sie besser keine Samenmischungen, die eine wahre Blütenexplosion versprechen. Kaufen Sie ausschließlich Saatgut heimischer Wildpflanzen, im Idealfall aus regionaler Herkunft. Diese werden von Jahr zu Jahr schöner.
Natürlichen Sichtschutz schaffen
Eine Hecke aus Wildfruchtgehölzen wie Kornelkirsche, Sanddorn und Wildrosen erweitert das Obstangebot und bietet Vögeln, Schmetterlingen und anderen Insekten Nistplätze und Nahrung. Auch bei Schnitthecken sollte man heimischen Sträuchern den Vorzug geben. Liguster und Hainbuche lassen sich bestens formieren und bieten mit ihren dichten, fein verzweigten Ästen und dem lange haftenden Herbstlaub auch im Winter einen gewissen Sichtschutz. Wer gar keine Einblicke zulassen will, wählt immergrüne Eiben, in milderen Regionen oder mitten in der Stadt eignen sich Stechpalme und Berberitze. Feldahorn verträgt ebenfalls strengen Rückschnitt und schirmt mit seinen dichten Zweigen ab.
Nützlinge lassen sich durch ein vielseitiges Nahrungsangebot und Verstecke leicht anlocken. So sind beispielsweise Ohrwürmer für mit Holzwolle gefüllte Tonhütchen als geeignete Herberge dankbar.
Lebensraum für nützliche Tiere
Ein größerer Naturteich ist Lebensraum für viele Tier- und Pflanzenarten und ermöglicht spannende Beobachtungen. Die offene Wasserfläche (Tief- und Niedrigwasserzone) sollte mindestens 2 m² groß sein, um ihre ökologische Funktion zu erfüllen. Ebenso wichtig ist ein großer, flacher Uferbereich mit Sumpfzone, die auch bei niedrigem Wasserstand nie völlig austrocknet. Geht es weniger um das Naturerlebnis, sondern eher um Spaß und Spiel für die Kinder, kann eine Kiesgrube mit Brunnen oder Wasseranschluss die bessere Entscheidung sein.