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Anbau unter Vlies und Folie

Für Selbstversorger lohnt sich die Anschaffung eines Kleingewächshauses, in kleineren Gärten reicht ein Frühbeet. Preiswerter und flexibler sind Vlies und Folie. So verlängern Sie mit wenig Aufwand die Anbauzeit im Frühling und Herbst um gut zwei Wochen.


Bei Möhren, Spinat, Kohl und anderen Gemüsearten sollten Sie Vlies und Folie abnehmen, sobald die Temperaturen über 22 °C ansteigen.

Vom Frühsommer bis in den späten Herbst beschert der Gemüsegarten alles, was das Herz begehrt. Wer bereits im zeitigen Frühling und am besten noch bis in den Winter frische Vitamine ernten will, schützt junge Setzlinge oder empfindliche Gemüse mit Vlies oder Folie. Deutlich tiefer in die Tasche greifen muss man für ein Frühbeet oder Kleingewächshaus.

Warm verhüllt und gut bedacht

Der Gewächshauseffekt macht es möglich: Durchsichtige Materialien lassen das aufheizende Sonnenlicht herein, halten jedoch die Wärme drinnen.

Warme Decken aus Gärtnervlies und -folie

Gärtnervlies und -folie gehören zur Grundausstattung eines Gemüsegartens. Für Beete mit 1,20 m Breite sollten sie mindestens 2,10 m messen, damit die Abdeckung möglichst locker auf den Pflanzen aufliegt und »mitwachsen« kann. Die Seitenkanten beschweren Sie mit Steinen oder etwas Erde.

 Gartenvlies aus fein verwebten, verwitterungsfesten Acrylfasern lässt Luft und Wasser durch. Darunter sind Radieschen, Salat, Möhren und Kohlarten bis –7 °C Außentemperatur vor Frost geschützt. Ebenso gut eignet es sich bei Hitze zum Schattieren. Tipp: Um die Lichtdurchlässigkeit zu erhalten, verschmutztes Vlies in der Maschine oder von Hand bei ca. 30 °C mit wenig Waschmittel reinigen. Markenvlies hält drei bis fünf Jahre, billige lösen sich oft schon im zweiten Jahr auf.

 Als umweltbewusster Biogärtner wählen Sie für die Abdeckung von Gemüse UV-beständige Mehrjahresfolien mit Löchern oder Schlitzen für den Luft- bzw. Wasseraustausch. Normale Folien werden durch Sonnenlicht, Frost und Hitze rasch brüchig und halten oft nur eine Saison. Durch den geringeren Luftaustausch erwärmt sich der Boden im Vergleich zu Vlies schneller. Doch ab 22 °C Außentemperatur kann es über 30 °C heiß werden, was Pflanzen welken lässt. Feuchtes Wetter und starke Temperaturschwankungen begünstigen die Kondenswasserbildung und die Entwicklung von Fäulnispilzen. Dagegen hilft regelmäßiges Lüften.


Ein Tunnel aus Folie, Vlies oder einem feinmaschigen Gemüseschutznetz ist überall einsetzbar, bietet Schutz vor Wind und Wetter und hält Schädlinge fern. Anders als Vlies reißen Netze nicht so leicht ein.

Gemüsebeet unterm Tunnel

Vlies und Folie können Sie auch über in die Erde gesteckte Drahtbügel spannen. Das ist zwar etwas teurer und aufwendiger, als die Bahnen direkt auf die Kulturen aufzulegen. Doch durch den größeren Raum und die Lüftungsmöglichkeiten verbessern Sie die Wachstumsbedingungen der Gemüse um einiges. Graben Sie Vlies bzw. Folie an den Seiten gut in den Erdboden ein, damit der Tunnel Halt hat. Die Enden befestigen Sie spitz zulaufend an Pflöcken.

Garten-Klassiker: das Frühbeet

Ein Frühbeet ist ein Gewächshaus im Miniformat, nämlich ein mit Glas oder Kunststoffplatten bedeckter Kasten. Es kostet nicht viel. Mit etwas handwerklichem Geschick bauen Sie es sogar selbst (Anleitungen im Internet). Bereits ab Februar gedeihen darin Salat-, Kohlrabi- und Radieschensaaten sowie die ersten Jungpflanzen für das Freiland. Im Herbst sind darin Endivie, Winterpostelein und andere nicht ausreichend frostharte Gemüse gut aufgehoben. Automatische Fensterheber übernehmen das Öffnen, wenn es bei Sonne zu warm wird. Gegen zu hohe Luftfeuchtigkeit und Kondenswasser bei mildem Wetter hilft ebenfalls nur regelmäßiges Lüften.

Dauerernte im Kleingewächshaus

Ein Gewächshaus, das gerade eben frostfrei bleibt, versorgt fast das ganze Jahr über mit selbst gezogenem Gemüse und Kräutern. Wenn Sie das Haus hauptsächlich für die Vorkultur nutzen und im Sommer darin Gurken und Tomaten ziehen möchten, reicht eine Grundfläche von 3–8 m². Wer eine vierköpfige Familie ohne größere Unterbrechung mit selbst angebautem Gemüse versorgen und dazu noch Kräuter wie Strauchbasilikum oder Fruchtsalbei überwintern möchte, benötigt mindestens 10–12 m².

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