Читать книгу Reiche Ernte - Christel Rupp - Страница 26
ОглавлениеAller Anfang ist leicht!
Gemüsenachwuchs vorzuziehen, gehört unter all den Arbeiten, die jetzt zu vergeben sind, zu den absoluten Favoriten: Kein Familienmitglied lässt sich lange bitten, wenn es darum geht, feine Salat- und Tomatensamen aus den bunten Tüten zu schütteln.
Die bunten Samentütchen verführen leicht dazu, zu viel auszusäen. Bedenken Sie, dass der Platz auf hellen Fensterbänken spätestens nach dem Pikieren (>) und in den Beeten beim Auspflanzen schnell eng wird.
Natürlich ist es bequemer, bereits vorgezogene Jungpflanzen beim Gärtner zu kaufen. Doch die eigene Anzucht bietet gleich mehrere Vorteile.
Wann die eigene Aussaat lohnt
Sie können Ihre Lieblingssorten auswählen oder solche, die gut zu den Anbaubedingungen in Ihrem Garten passen. Bei einigen Arten, z. B. Tomaten und Paprika, wäre der Anbauzeitraum bei einer Direktsaat ins Beet angesichts der wenigen Sommerwochen viel zu kurz, deshalb zieht man sie bereits im März im Haus vor. Die Vorkultur in Töpfen oder Schalen ist auch aus anderen Gründen zu überlegen:
Feine Samen, z. B. von Sellerie, verlangen fein gesiebte Aussaaterde, sonst fallen sie zwischen den groben Krümeln hindurch und vertrocknen, bevor der Keimling Wurzeln bilden kann.
Bei Bohnen sind im Boden lebende Bohnenkäferlarven und winzige Ackerschnecken oft schneller und fressen den Keimling ab, bevor er die Erdoberfläche erreicht. Pflanzt man sie mit kräftigem Stängel aus, sind sie weniger gefährdet. Und nicht zuletzt können Sie mit vorgezogenem Kohlrabi, Mangold und Kopfsalat die Zeit, bis die Vorkultur im Beet den Platz räumt, effektiv nutzen.
Ein unbeheiztes Frühbeet bietet jetzt beste Voraussetzungen für den Anbau von Salat und Frühlingszwiebeln.
Salat- und Einlegegurken keimen an einem warmen Ort in wenigen Tagen.
Vom Einsteiger zum Profi
Für Ihren Einstieg in die eigene Anzucht von Gemüse gibt es Arten, die rasch Erfolg versprechen. Kopf- und Pflücksalate, Gurken, Basilikum, Tomaten, Kürbis, Stangen- und Feuerbohnen sind leicht zum Keimen zu bewegen. Trauen Sie sich ruhig auch an etwas kniffligere Arten heran wie Lauch, Petersilie oder Sellerie. Wer sie in der Küche schätzt, eignet sich schnell das nötige Know-how an.
PRAXISTIPP
Luftfeuchte Lagerung und Temperaturschwankungen vermindern die Keimrate von Gemüsesamen. Kleine Einmachgläser mit luftdicht schließendem Schraubdeckel sind optimal zum Aufbewahren angebrochener Samenpäckchen (ideale Lagertemperatur: 2–10 °C). So bleiben viele Samen zwei bis vier Jahre keimfähig. Saatgut von Pastinake, Lauch und Schwarzwurzel jährlich neu kaufen.
Guter Start mit gutem Saatgut
Biogärtnern fängt beim Saatgut an. Neben dem Altbewährten bieten Ökozüchter viele neue Sorten (>) an. So oder so: Auf den bunten Tüten zeigen kleine Symbole, ob die Aussaat im Haus mit warmer Vorkultur empfohlen wird bzw. ab wann man sie direkt ins Beet säen kann. Dort stehen u. a. Angaben zu Saattermin, Reihen- und Pflanzabstand, Saattiefe (>) sowie das Haltbarkeitsdatum.
Machen Sie bei älterem oder gar selbst gesammeltem (>) Saatgut den Keimtest: Gehen mehr als zehn von zwanzig Körnern innerhalb der normalen Keimdauer auf, lohnt sich die Kultur damit noch. Bei feinem Saatgut sollten Sie die Probe mit der doppelten Anzahl Samen durchführen.
Die passende Sorte für jeden Zweck
Bei Salat, Knollenfenchel, Kohlrabi und noch anderen Arten können Sie zwischen Züchtungen für den frühen, mittelfrühen und späten Anbau wählen. Sie passen zu den jeweils herrschenden Bedingungen. So werden Sommersorten z. B. durch kurze Tage und kühle Temperaturen zur Blüte angeregt, frühe Sorten »schießen« bei Tageslängen über 10 Stunden. Zudem gibt es weniger lichtbedürftige Sorten für den Anbau »unter Glas«, also im Frühbeet oder Gewächshaus.