Читать книгу Also schrieb Friedrich Nietzsche: "Zuletzt wäre ich sehr viel lieber Basler Professor als Gott; aber ..." - Christian Drollner Georg - Страница 6
Vorwort, „Gebrauchsanweisung“ und Einleitung
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Der Gebrauch des eigenen Denkvermögens offenbart einem jeden, wie schön und logisch doch alles zusammenpasst, was unter strenger Berücksichtigung dessen, was realiter, d.h. im Rahmen der uns derzeit bekannten und zuverlässig zur Verfügung stehenden Kenntnisse über die uns umgebende Wirklichkeit sich als immerhin möglich vorstellen lässt. Alles, was unter diesen Voraussetzungen als eher unwahrscheinlich erscheint, sollte nur mit äußerstem Vorbehalt als Faktum betrachtet werden und als solches gelten. Auf dieser Basis können viele abenteuerliche Ansichten und philosophische Wahrheiten getrost als irrtümlich zustande gekommen auf Seiten des Ungültigen abgelegt werden. Die im Zuge der Aufklärung zu einer wirkungsvollen Kraft gelangte Wissenschaft stellte den verlässlichen Unterschied fest zwischen bloß Denkbarem und dem, was Wirklichkeit genannt zu werden verdient, - auch zwischen empfundenem und erlebtem philosophischen Denken und wahrer Erkenntnis, sowie zwischen dem, was einer aus der Welt seiner Ursachen und Wirkungen heraus für richtig hielt und dem, was für die Gesamtheit der Menschen als gemeinsame Wahrheit gelten darf.
Die erste lexikographische Erwähnung Nietzsches erfolgte noch zu seinen Lebzeiten, allerdings erst gut 2 Jahre nach dem Aufsehen erregenden endgültigen, ungeheuer bekanntheitsfördernden und nicht mehr zu widerlegenden Ausbruch seines Wahnsinns, in der Siebenten Auflage des heute kaum mehr bekannten „Pierers Konversations-Lexikon der Gegenwart und Vergangenheit oder neuestes enzyklopädisches Wörterbuch der Wissenschaften, Künste und Gewerbe“, das im deutschen Sprachraum als „erstes voll ausgeformtes modernes allgemeines Lexikon“ gilt, in Band 9 von insgesamt 12 Bänden, Lübeck-Ostinato, 1891, auf Spalte 1212 unten rechts und lautet, noch sehr kurz und damit Ns damaliger Bekanntheit entsprechend:
Nietzsche Friedrich Wilhelm, deutscher Schriftsteller, geb. 15/10 1844 Röcken bei Lützen; geistvoller philosophischer Denker, in Schopenhauers Werken geschult [eher bewandert, denn a) galt Schopenhauer zu der Zeit nicht als anerkannter Philosoph und b) hielt N sich in seinen Schopenhauer-Kenntnissen für seiner Zeit weit voraus], früher bedeutender Anhänger Richard Wagners, von dessen Sache er sich nachmals abwandte; Professor in Basel 1869-79; führte dann, durch seinen Gesundheitszustand gezwungen, sein Amt niederzulegen, ein Wanderleben, bis er im Frühjahr 1889 [unmittelbar zum Jahresbeginn] in der Landesirrenanstalt [u.a. schließlich in] Jena [vergeblich] Heilung suchen musste. Er verfasste ….. [darauf folgt eine Aufstellung der von ihm bis dahin veröffentlichten Werke.]
6 Jahre nach Nietzsches festgestellter und inzwischen als endgültig anzusehender geistiger Unzurechnungsfähigkeit sowie 5 Jahre vor seinem Tod erschienen 1895, als zweitältestem lexikographischen Eintrag, im auch heute noch bekannten „Brockhaus‘ Konversations-Lexikon“, 14. vollständig neubearbeitete Auflage, im 12. von insgesamt 16 Bänden, Angaben über Friedrich Nietzsche. Diese stammten weitgehend aus dem von Friedrich Nietzsches Schwester ins Leben gerufenen und von ihr rigoros, d.h. streng, unerbittlich und rücksichtslos überwachten, alle Urteile über ihn kontrollieren wollenden „Nietzsche-Archiv“ und standen unter dem Diktat, dass es sich bei ihm - wie er selber es immer von sich behauptet hatte und er unter einem derartigen Superlativ auch besser zu vermarkten war! - um den angeblich größten Denker aller Zeiten handeln würde und um aller Weisheit letzten Schluss, was ohnehin nicht angehen konnte.
Zur Einführung in das auf den ersten Blick als „philosophisch“ erscheinende Phänomen Friedrich Nietzsche, - so wie dieses fast ein Jahrhundert lang - allerdings nach und nach immer angefochtener - gegolten hat und worauf das allgemeine Ansehen Nietzsches und seine Bedeutung letztlich noch heute beruht - soll dieser eine ganze Spalte lange, das heißt „eine halbe Seite“ füllende, lexikographische Eintrag als erster Eindruck dienen. Zugleich wird mit dem Zitat dieses Artikels für die weitere Darstellung Nietzsches für ihn das dort benutzte Kürzel „N“ ohne Geringschätzung, allein der zu praktizierenden Kürze wegen, übernommen.
Der erstmals in größerem Umfang gegebene Lexikon-Eintrag lautet - einschließlich inzwischen notwendig gewordener, die Fakten herausstreichender und zurechtrückender Kommentare:
Nietzsche, Friedrich Wilhelm, Philosoph, geb. 15. Oktober 1844 zu [in] Röcken bei Lützen [zur geschichtsträchtig bedeutsamen Erwähnung des gut 2½ km von dem winzigen Dörfchen Röcken entfernten Ortes war der „Begriff“ Lützen schon Nietzsche selber wichtig geworden, weil dort - nicht in dem belanglosen Röcken! - einst, 1632, eine der Hauptschlachten des von 1618 bis 1648 währenden Dreißigjährigen Religions- also Ansichten-Krieges, d.h., dass es vor allem um Raub und Besitzstände ging, stattfand, bei welcher der Schwedenkönig Gustaf II, Adolf fiel. Zudem fand auf den Ebenen bei Lützen - genauer eigentlich bei dem von beiden Orten etwa gleichweit (je 6 km) entfernten Großgörschen! - am 2. Mai 1813, geschichtlich also Nietzsche „viel näher“! - die erste Schlacht der Befreiungskriege gegen den 1812 durch seinen verheerend verlaufenen Russlandfeldzug 1812-1813 geschwächten französischen Kaiser und „modernen Raubritter“ Napoleon statt. Die Entscheidungsschlacht der Befreiungskriege ereignete sich dann ein halbes Jahr später, vom 16. bis 19. Oktober 1813 - nochmals ca. 18 km weiter nordöstlich - bei Leipzig, in der bis dahin wahrscheinlich größten Schlacht der Weltgeschichte mit 92.000 Toten und Verwundeten. Durch die Verbindung des Namens Lützen mit der Geburtsstätte Ns sollte seine Geburt mittels der nahebei über die Bühne gegangenen blutigen historischen Superlative mit besonderer Bedeutung aufgeladen werden! - Er, der Sohn eines im Alter von 36 Jahren, 1849, an einer Hirnerkrankung verstorbenen Dorf-Pfarrers, der einmal Prinzessinnen-Erzieher gewesen war], studierte 1864-67 in Bonn [1 Jahr] und Leipzig [einschließlich Militärdienst und Krankheit 4½ Jahre] klassische Philologie, wurde 1869 [auf Empfehlung seines Professors kurz vor Abschluss seines Studiums!] als außerordentlicher Professor der klassischen Philologie nach Basel berufen und [dort] 1870 zum ord. Professor ernannt. Am Krieg 1870 [gegen Frankreich] nahm er [für die Dauer von etwas mehr als 2 Wochen!] als freiwilliger Krankenpfleger teil. 1879 nötigt ihn ein [bereits seit Schulzeiten auftretendes] mit häufigen Kopfschmerzen verbundenes Augenleiden, sich pensionieren zu lassen [eigentlich sein Amt niederzulegen. Der großzügige Entschluss der Universität machte daraus ein zuerst auf 6 Jahre begrenztes, dann mehrfach verlängertes Pensionsangebot]. Anfang 1889 wurde er infolge von geistiger Überanstrengung und im Übermaß gebrauchter Schlafmittel [was von der Schwester steif und fest und entgegen den wahren Zusammenhängen so behauptet und von ihr als offizielle Begründung vorgeschrieben war] unheilbar geisteskrank. N. lebt seit 1897 in Weimar [nach dem Tod der Mutter im Besitz seiner Schwester im inzwischen dort angesiedelten N-Archiv in dem er vielfach als „konsekrierte“, noch lebende Hostie, zu Anbetungszwecken herzuhalten hatte]. In den Werken der ersten Zeit, der «Geburt der Tragödie aus dem Geiste der Musik» (Lpz.1872; 4. Aufl. 1895) und den «Unzeitgemäßen Betrachtungen» (1873-76; 3. Aufl. 1895) versucht[e] er den Begriff einer deutschen Kultur im höchsten Sinne [als einen Superlativ, aber ohne erkennbare praktische Konturen!] zu bauen, als deren hoffnungsvollste Ansätze ihm die Philosophie Schopenhauers und die Kunst Wagners erschienen. Die Gedankenwelt einer zweiten, in Aphorismus-Büchern sich äußernden Periode («Menschliches, Allzumenschliches», 2 Bde, 1878-79; 4. Aufl. 1895; «Morgenröte», 1881; 3. Aufl.1897; «Die fröhliche Wissenschaft», 1882; 3. Auflage 1897) wird [wurde] eingeleitet durch eine Abkehr [eher eigentlich durch einen Widerruf] von der pessimistischen Philosophie Schopenhauers und der im «Parsifal» christlich-asketisch gewordenen Kunst Wagners und ist [aufgrund einer elementaren, illusionsumnebelten Realitätsfremdheit!] radikal skeptisch in philosophischen, entschieden atheistisch in religiösen und übernational in Dingen der Politik, Kultur und Kunst [die weltweit entsprechend seinen Vorurteilen betrachtet werden sollten!]. Es beginnt eine einschneidende Kritik der Entstehung und des Wertes der heutigen Moral, die [N meinte neu nach eigenen Maßen feststellen zu dürfen, was] ihn dazu [ver-]führt[e], die heute herrschenden Werturteile als Werte des absteigenden [zu verachtenden zeitgenössischen] Lebens (der nihilistisch-christlich-skeptischen, demokratischen Dekadenz) zu verwerfen und ihnen seine neuen aristokratischen, lebenbejahenden [aber vollkommen irrealen, nämlich „die Anderen“ nicht auf der Rechnung habenden!] Zukunftsideale entgegenzustellen. Dies geschieht zuerst in poetisch-symbolischer [legendenhaft „biblisch tönender“] Form im ersten Werk seiner dritten Periode: «Also sprach Zarathustra» (1883-85; 6. Aufl. 1897) [was als 1895 „erlassener“ Angabe keinen Tatsachen entsprechen konnte, denn auch in den vorangegangenen „Werken“ fand N - bei strikter Verneinung der erlebten Welt in allerdings anderem, aphoristischem Tonfall! - Bejahung nur für seine allem widersprechenden Illusionen!]; die folgenden (der zusammenhängenden Gedankenentwicklung sich wieder nähernden [oder nur den Inhalt nicht mehr poetisch vernebelnden!]) Werke; «Jenseits von Gut und Böse» (1886; 6. Aufl. 1896), «Zur Genealogie der Moral» (1887; 6. Aufl. 1896), «Der Fall Wagner» (1888; 5. Aufl. 1896, «Götzendämmerung» (1888; 5. Aufl. 1896) führen die immer radikaler [immer enthemmter] werdende Kritik der [von N in keinem Punkt tiefer verstandenen] Modernität und Moral weiter; sein unvollendet gebliebenes [nie existiert habendes, weil von der Schwester aus Nachlass-Notizen zusammengeschustertes und zurechtgefälschtes] Hauptwerk: «Die Umwertung aller Werte», sollte die Zarathustra-Lehren in philos[ophischer] Darstellung entwickeln [was ihm selber und auch diesem „Fälscherprodukt“ nie gelungen war!]. N. ist [d.h. sollte gelten als] ein Psychologe ersten Ranges und [das allerdings unwidersprochen! - als] ein Stilist, der die deutsche Sprache um neue Stilformen und Ausdrucksmöglichkeiten bereichert hat [was als seine wesentliche Leistung anzuerkennen wäre!], als Dichter der Schöpfer eines neuen Dithyrambenstils [ein in der Antike, vor 500 v. C. gepflegter, stürmisch leidenschaftlich erregter ekstatischer Wechselgesang zwischen Chor und Vorsinger in freiem Versmaß, ursprünglich hymnisch auf den Gott Dionysos zielend, woraus sich die griechische Tragödie entwickelt hätte; ein berühmter Dithyramben-Dichter war der bei N in hohen Ansehen stehende Pindar, 522-446 v. C., aufgrund seiner Hymnen auf Vornehme und sonstige sich solches leisten könnende Auftraggeber, die Wert darauf legten, sich besingen zu lassen, - das gehörte in der Antike zum guten Ton]; er verbindet das feinste künstlerische Formgefühl [welches - wie hier der Eindruck erweckt werden sollte! - tatsächlich kein Superlativ, sondern nur eine von vielen möglichen dichterischen Ausdrucksformen war] mit großer Leidenschaft des Denkens [ohne aber je etwas von dem, was er schrieb, über den Moment hinaus konsequent durchdacht zu haben!]. Eine Gesamtausgabe seiner Werke (Bd. 1-10, Lpz. 1895-96) ist im Erscheinen begriffen; eine Biographie gibt seine Schwester, Elisabeth Förster-Nietzsche, heraus (Bd. 1, Lpz. 1895). - Zur ersten Einführung in Ns neue Gedankenwelt ist der Essay von Peter Gast in der 2. und 3. Auflage des «Zarathustra» am geeignetsten. - Vgl. Kaatz, Die Weltanschauung F.N.s (2 Tle., Dresd. u. Lpz. 1892-93); Lou-Andreas-Salomé, F. N. in seinen Werken (Wien 1894); E.Kretzer, F.N. (Frankf.a.M. 1895).
So fand es sich 1895 bei Brockhaus gedruckt und gehörte zum Anfang einer unübersehbaren Flut von Aussagen über den angeblich großen Denker N, der alles Bisherige im Bereich der Philosophie - wie von dem amerikanischen Schriftsteller Ralph Waldo Emerson, 1803-1882, vorhergesagt? - in jeder Beziehung und auch endgültig gemeint in den Schatten stellen sollte. Bemerkenswert sind die genau wirkenden, aber betrügerisch zustande gekommenen Angaben zu den jeweils angeblich erreichten oder zu erreichenden Auflagenzahlen, mit denen es N bis zu seiner geistigen Umnachtung, Anfang 1889, allesamt und ausnahmslos nicht über die 1., jeweils zum größten Teil unverkauft gebliebene Auflagenzahl von 1000 Stück je Titel nicht hinausgebracht hatte, aber jetzt, bei Brockhaus wohl auf Betreiben des geschäftstüchtigen und auflagensüchtigen Wirkens der Schwester so demonstrativ überhöht gerechnet herausgestellt wurden. Das Interesse an Ns „Philosophie“ war seinerzeit vor allem durch den Anfang 1889 offen ausgebrochenen Wahnsinn und ab 1893 erst durch die massive Propaganda der Schwester wachgerufen und in Szene gesetzt.
Abzüglich der letzten gut 11 Jahre, während denen Ns Wahnsinn nicht mehr zu verleugnen und es ihm unmöglich war - ihm vielleicht aber auch nur nicht mehr nötig schien? - seine „Bücher-Produktion“ - die inhaltlich zum wesentlichen Teil aus Selbstrechtfertigungen bestand! - fortzusetzen, währte seine „geistig zurechnungsfähig“ zu nennende Lebenszeit bis in die ersten Tage des Jahres 1889 hinein gut 44 Jahre, - während denen er viel Geschriebenes - als „Faktenlage“ für das, was ihm bedeutsam schien! - entstehen ließ. -
Bevor N mit der Produktion seiner Schriften - die als philosophisch angesehen werden können! - begann ereignete sich in seinem Leben etwas, das zwar für Fälle wie dem Seinen typischerweise im Alter von ungefähr 17 Jahren zu geschehen pflegt, aber deshalb durchaus nicht als etwas „Normales“ anzusehen ist! - Wenn die ersten 17 Jahre aus der zeitlichen Rechnung zu seiner Schaffenszeit abgezogen werden, so verblieben N 27 Lebensjahre für seine - wie man voraussetzte! - „denkerische Tätigkeit“.
Als N fast 17 Jahre alt war, widerfuhr, ereilte, passierte ihm offenbarungsähnlich ein umfassender, grundlegender und anschließend durch keinerlei Kritik mehr anfechtbarer - somit irreparabler! - „Kenntnisgewinn“, welcher bei ohnehin schwierigen und wegen etlicher auf komplizierte Weise tollkühn übertriebenen und erklärungsbedürftigen Eigenheiten, schwerwiegende Folgen für das „Welterlebnis“ des jeweils Betroffenen zeitigen kann und bei N auch gezeitigt hat! In einem unvorbereiteten und nicht jedermann mit dermaßener Wucht treffenden „Erklärt-finden“ von zuvor dunkel und geheimnisvoll gebliebenen Eigenheiten seiner Existenz stieß N in einer Buchhandlung in Nürnberg zufällig auf die „Essays“ des amerikanischen Schriftstellers - und unverantwortlich großspurigen Schwätzers! - Ralph Waldo Emerson, 1803-1882. Dessen ausschweifende Behauptungen und Formulierungen traten N im Sommer 1861 a) aus rein persönlichen Gründen, b) auf überwältigend neue Weise als für ihn zutreffend erlebt - und deshalb c) für sich selbst in ungeahntem Ausmaß als gültig anzusehen entgegen, weil ihm in diesen - scheinbar sehr speziell auf seine Existenz zugeschnitten! - und ihm überdies außerordentlich zusagend! - in nicht unerheblichem Umfang eine Fülle von ihn bevorzugenden „Wertungen“ zugänglich wurde!
Im weiteren Verlauf und bei zunehmend verstärktem Bedürfnis, sich aufgrund seines vorbildhaften Lebensgefühls philosophisch weltbelehrend zu betätigen - und zu bestätigen! - vollzog sich bei N - parallel zur geschehenen Prägung durch die Auslassungen Emersons! - der Prozess eines schleichend fortlaufenden „Verfalls“, einer „Enthemmung“, einer Abnahme und Auflösung seiner Fähigkeit, sicher unterscheiden zu können zwischen a) seinen Wünschen und Idealvorstellungen und b) dem Maß seines eigenen Ich! - gegenüber andererseits der - von ihm aus gesehen! - c) weit außerhalb seines übermäßig fest geprägten Selbstverständnisses liegenden - und ihm deshalb zutiefst fremden und ihm fremd bleibenden! - ihn aber genauso wie jeden anderen umgebenden „Wirklichkeit“ als die Welt um ihn her - zu deren Bewältigung er auf selbstgefährdende, weil hilflose Weise insofern mangelhaft gerüstet war, als es ihm - im Gegensatz zu den meisten „normalen“ Anderen! - nicht gelingen wollte, in dem nun einmal für jeden unabweislich bestehenden Spannungsfeld zwischen innen - seinem Ich! - und dem Außen, der Welt mit „den Anderen“! - verstanden als Lebenstüchtigkeit! - sich „vernünftig“, d.h. vorteilhaft und lebenserleichternd mit der Realität auseinanderzusetzen, sich zu orientieren und durchzusetzen - in dem und mit dem, was das Leben so bringt, - ohne dauerhaft ein großes, philosophisch anmutendes Spektakel darum machen zu müssen!
N war bis zu Beginn seiner geistigen „Umnachtung“, Anfang 1889, für sehr wenige - wurde aber nach dem deutlich gewordenen Ausbruch seines Wahns für sehr viele! - ein Interesse weckendes Phänomen! - Es ist viel über ihn geschrieben worden und hat sich deshalb um ihn eine uferlose Sekundärliteratur gehäuft. Man hat ihn interpretiert, rauf und runter, hin und her - je nach vorgefasster Meinung und mehr oder weniger weit gehender Bewunderung! Das waren und sind Meinungen über ihn.
Was aber sind bei und zu N die Fakten? - Als Fakten zu N kann nur das gelten, was von ihm selber stammt, also das, was er geschrieben hat und sich aus seinem Lebenslauf als unzweifelhaft geschehen ergibt: Das sind a) sein „Werk“, b) seine „Briefe“ sowie c) seine „Notizen“, die er sich in Hülle und Fülle, heute über 4.700 Druckseiten hinweg, machte: Dies a) um die vielen Einfälle nicht zu vergessen, die er sich „über sich selbst gegenüber dieser Welt“ leistete - und b) wie es mit dieser Welt - seiner Vorstellung nach! - bestellt sein müsste! - damit Er und die Dinge des Lebens überhaupt als ihn zufriedenstellend betrachten konnte! - Das allein sind Ns Fakten! - Was andere, die N nicht persönlich gekannt haben, über ihn geschrieben haben, gehört nicht dazu. Alles andere - wie übrigens auch jede Wahrnehmung dieser Fakten! - ist zwangsläufig Interpretation - und als solche mit fremder Subjektivität belastet! -
Für eine auf das wirklich „Sachliche gerichtete“ Darstellung Ns erscheint es ratsam, sich in erster Linie streng an das zu halten, was in dargelegtem Sinn als Fakten zu N zu gelten hat. Ergänzend dazu kann bedeutsam sein, was und wie er zeitgenössisch, von Menschen, die ihn persönlich kannten, beurteilt wurde, - samt dem, was ihm von Vorgängern und Zeitgenossen - am ehesten zu fassen in gelesener Literatur und den Briefen an ihn! - nachweislich zugeflossen ist. Unter diesen Voraussetzungen geht es in dieser Darstellung nicht darum, N thematisch zu deuten und dies mit entsprechenden Zitaten zu unterlegen, sondern hier wird - anders herum! - ausgehend von dem, was er selber - zumeist über sich! - geschrieben hat - aufgezeigt, - so, wie er gesehen werden wollte - und wie er zu sehen war und ist! - In seinem Wahn und seiner Wirklichkeit.
Vom Prinzip her ließe sich eine Schrift über N in diesem Sinn - wenn man denn so etwas wie die Notwendigkeit einer „Beweisführung“ außer Acht lassen würde! - um mehrere Zehnerpotenzen kürzer fassen, als sie hier geraten ist - so kurz letztlich, dass beinahe ein Satz genügen würde, um zu erklären, dass es sich bei Ns Eigenheiten - und somit auch bei seiner Weltanschauung und deren „Gültigkeit für die Anderen“! - um einen in vielerlei Hinsicht weit außerhalb der Gauß‘schen „Glocke statistischer Normalverteilungen“ stehenden Charakter oder auch „Fall“ gehandelt hat und seine „Philosophie“ folglich eine entsprechend „verzerrte“ Weltsicht - allerdings als Ns Normalität! - ausbilden musste und er somit weniger als ein philosophisches, sondern vielmehr als ein psychologisches Problem zu betrachten ist! - Mit dem fundamentalen Unterschied, N nicht als einen aufgrund von fundierten Erkenntnissen mächtig Entscheidenden, sondern infolge hilf- und haltloser Überforderung in unverstandenen Gegebenheiten und Zusammenhängen durch das Leben Getriebenen darstellen zu müssen, - um den vorliegenden Fakten gerecht zu werden.
N als Philosophen zu begreifen setzt voraus, dass sein Philosophieren entsprechend abendländischen Erwartungen und ungeschriebenen, aber allgemein nachvollziehbaren „Grundsätzen“, innerhalb der zu seiner Zeit geltenden „geistigen Infrastruktur“ auf durchgehend logisch vollzogenen Überlegungen beruhen würde. Dem ist, wie sich zeigen lässt, bei N absolut nicht so: Es gibt in seinen Aussagen und Stellungnahmen zu viele logische, ja geradezu schizophren anmutende, unaufgelöste und unauflösbare Brüche und Widersprüche zur ihn umgebenden Realität, denen mit einer „normal“ reagierenden Logik nicht beizukommen ist. Um solche Problemstellen aufzulösen ist N als psychologisches Problem in das Feld der Betrachtung zu stellen. So, wie die für N Begeisterten ohne viel nachzufragen von einer seit eh und je mit zweifelhaften Fehl-Interpretationen belasteten Deutung dessen ausgingen, was N geschrieben hatte - ihn also in seinem Sinn zum „Nennwert“ nahmen und dabei des Glaubens waren, dass es - wie einem deutschen Philosophie-Professor anlässlich seiner in seliger Ahnungslosigkeit z.B. über den wahren Einfluss von Emerson auf N, noch zum 100. Todestag von N, möglich schien, er hätte dem angeblich „großen, ungeheuer modernen Denker beim Denken zusehen können“! - so musste auch er aus Ns Texten das herauslesen, was er zuvor in sie hineininterpretiert hatte und folglich zu einer N-Version verleitet werden, welcher die nüchtern zu betrachtenden Fakten nicht entsprechen: Dies aus dem einfachen Grunde, dass es bei und von N ein durch-, über- oder auch ernsthaftes Bedenken seiner Ansichten gar nicht gegeben hat beziehungsweise nicht gegeben haben kann!
Auf bestimmte Themenkreise bezogen sind in Teilbereichen gegen N bereits etliche Vorbehalte vorgebracht worden. Hier aber soll es nicht darum gehen, eine weitere Meinung über Ns „Denken“ mit angeführten Zitaten zu stützen oder beanstandend zu widerlegen, sondern darum, möglichst „engmaschig“ an den von N im Verlauf seines Lebens festzustellenden Fakten - also entlang an der im Original chronologisch entstandenen Reihenfolge seiner Äußerungen! - die jeweiligen seelisch-geistigen Ist-Zustände seiner Entwicklung erläuternd zu protokollieren und auf diese Weise zu erklären, mit welcher Konsequenz N beim Übertritt in seine schließlich gut 11½ Jahre währende „geistige Umnachtung“ zu seiner letzten, auf seine Weise „bis dahin logisch“ zustande gekommenen, auch nachvollziehbaren und deshalb als sein „Ziel“ zu betrachtenden, abschließend sich bedauernden und entschuldigenden, und dabei letzte Fakten schaffenden Aussage kommen konnte, die da unter dem Datum vom 6. Januar 1889 lautet:
„Zuletzt wäre ich sehr viel lieber Basler Professor als Gott; aber ich habe es nicht gewagt, meinen Privat-Egoismus so weit zu treiben, um seinetwegen die Schaffung der Welt [einer von ihm - im Sinn einer „Verbesserung“! - neu erdachten Gegenwelt!] zu unterlassen“.
Allerdings hatte N bei dieser Aussage „des letzten Momentes“ übersehen, dass gerade sein „Gott“-Sein sein eigentlicher „Privat-Egoismus“ gewesen war! Und dieser „Privat-Egoismus“ hatte aus dem philosophisch erscheinenden Versuch bestanden, sich eine neue, ihm selber besser passende Welt auszudenken und diese begründen zu wollen! Mit dem von N selber gesetzten „aber“ lassen sich gut und gerne meine gut 3000 Seiten umfasenden Einwände gegen das bisherige N-Bild verstehen und begründen.
Die für ein solches Verfahren notwendigen „Beweisführungen“ ergeben sich in überzeugendem Ausmaß aus der Engmaschigkeit, mit der sie sich vorführen lassen. Das widerspricht jeglichem Bemühen, sich zu Ns Fall kurz zu fassen. Je häufiger die Umstände auf seinem Lebensweg sich gleichartig zeigen, umso eher ist davon auszugehen, dass sie sich in nennenswerter Bedeutsamkeit als zutreffend erweisen. Von der Faktenlage ausgehend, läuft die Betrachtung von N darauf hinaus, ihn nicht als ein philosophisches, sondern in erster Linie als ein psychologisches Phänomen und Problem zu behandeln. N war einerseits ein geistig durchaus begabter, zugleich in erheblichem Maße aber auch ein intellektuell schwer behinderter Mann, was über die hier bloß gemachte Aussage hinaus zu beweisen sein wird: - kontinuierlich durch sein gesamtes Schaffen hindurch! - um darzulegen, was an der darstellerisch überzeugenden Form der Abwegigkeit seiner Gedanken „dran ist“, - schließlich sind ihm Offenbarungen „gelungen“ und unterstellt worden, die für die Menschheit von grundsätzlicher Bedeutung sein sollten oder gar hätten sein müssen und auf barbarische Weise letztlich solche auch hatten, indem seine defekte „geistige“ Rücksichtslosigkeit auf den Flügeln seiner „Logik“ den ungeheuerlichsten Seiten im Menschen „moralisch vertretbare“ Tore öffnete! Die Aussage, dass N ein Fälscher, ein Betrüger, ja, ein Verrückter und als solcher auch ein Verbrecher war, ist an sich nicht neu: Nötig ist dazu nur, diese Tatsche in seiner leiblichen und vor allem „geistigen“ Biographie als durchgehend gültig nachzuzeichnen; schließlich bot N einen nicht unwesentlichen Anlass für das, wohin das Verhängnis, ihn als Philosophen und seine Auslassungen für Philosophie zu nehmen, zwangläufig führen musste: In eine unzivilisierte Barbarei, wie sie als bestimmender Zug des „Nationalsozialismus“ von Deutschland ausgehend auf die Welt angewandt worden ist: Entweder ist jemand ein Philosoph oder ein Verrückter, aber die Aussage „verrückter Philosoph“ umschreibt nichts als die Blindheit oder gar die Dummheit des Betrachters. Auch für N gilt, wie sorgsam Ideologen mit ihren wahren Antrieben hinter dem Berg zu halten haben, wie sehr sie beschönigen und wieviel sie verschweigen müssen, weil sie in ihrem eigenen Untergrund um die Unhaltbarkeit und die mannigfache humanitäre Mangelhaftigkeit ihrer Ziele für die Allgemeinheit wissen oder doch zumindest eine nicht vollends zu verdrängende Ahnung um diese haben; - was allerdings nichts vermag gegen die bedenkenlose Suchtstärke ihres Geltungsbedarfs.
In einem Magnetresonanztomographen - das ist ein umfangreiches bildgebendes Gerät vor allem zur medizinischen Diagnostik - werden aufgrund von starken Magnetfeldern im Radiofrequenzbereich in unterschiedlichen Gewebearten bestimmte Atomkerne angeregt, wodurch es - ohne den Patienten zu gefährden! - möglich wird, von ihm an jeder beliebigen Stelle, meist scheibchenweise, einen Querschnittseinblick in den Zustand der vorgefundenen Knochen und Organe seines durch das Verfahren unversehrten Körpers zu gewinnen. In übertragenem Sinn wird mit dem, was N geschrieben hat, in dieser Arbeit auf eine ähnliche Weise verfahren: Aus „in dünnen Scheiben“, d.h. hier in zeitlich nah beieinander liegenden überlieferten Texten werden - engmaschig! - signifikante Merkmale hervorgehoben und in diesen Ns „geistiger Zustand“ in allen Phasen seines Lebens erkennbar! Dazu kam bei ihm eine prinzipiell auffällige - von ihm stets unbewusst! - aber als absolut empfundene! - und von daher mit allen Konsequenzen maßlose - Überzeugtheit davon - als der überhaupt Einzige! - das einzig Richtige zu denken oder zu tun; - was einen grundlegenden und nicht behobenen Defekt in seiner geistig-seelischen Entwicklung offenlegt und anlagebedingt auch die Voraussetzung dafür war, dass es bei dem 17-jährigen zu seiner - nach ihrer lebenslangen Dauer als auch wegen ihrer unkritischen Intensität als unbedingt pathologisch einzustufenden „Infektion“ mit Emersons Thesen, vornehmlich aus dessen 1858 auf Deutsch erschienenen 20 „Essays“, überhaupt kommen konnte.
Ein solches Vorgehen ermöglicht zu jedem Satz von N relativ verlässliche Einblicke in die Art und Weise, wie seine Aussagen zustande kamen, d.h. wie er die Welt gesehen, wahrgenommen, empfunden, „verstanden“ und gedeutet hat - folglich auch hinsichtlich seiner „Ergebnisse“, in Abhängigkeit davon, welche - eigentlich allgemeinverbindlich zu verstehenden - Worte er wählte und diese zu „Objekten“ seiner „Philosophie“ geworden sind: - Dies zumeist mit ästhetizistischem Anstrich, d.h. bewertet nach „greif-“ oder gar „messbaren“ Eigenschaften, wie Seltenheit, geschmacksbedingte Schönheit, Wohlgefälligkeit, Vorbildlichkeit, Nutzen oder was auch immer; - alles danach, wie es sich ihm - emotional jedenfalls! - als mehr oder weniger ansprechend oder auch abstoßend erwies. Nicht, was er gemeint haben könnte zählt dabei, sondern welche Worte er benutzt hat, bestimmt den Gehalt seiner Aussagen. - Danach beurteilte er, was ihm Nutzen oder Nachteile verschaffte, - nicht nur für ihn selber! - sondern in Projektion auf die Welt, weil sich in diesem Maßstab seine eigene Bedeutung am zufriedenstellendsten empfinden und auskosten und jeweils zu superlativen Feststellungen kommen ließ: - Denn er liebte es, in größtem Stil Festsetzungen zu treffen - auch, um sich im Rahmen einer nicht unerheblichen Selbstherrlichkeit an diesen - und keinen anderen! - orientieren zu können! - Seine Äußerungen ergeben ein recht authentisches Erscheinungsbild dessen, was er in seiner bis zum Autistischen veranlagten Auf-sich-selbst-Bezogenheit darstellen wollte und konnte. In seiner extremen Bezogenheit auf sich selbst war ihm anlagebedingt eine angemessene Wahrnehmung „der Anderen“ erschwert bis sogar unmöglich gemacht, - obgleich „diese Anderen“ - allerdings außerhalb seines übertriebenen Icherlebens und deshalb für ihn so gut wie nicht erkennbar oder nachvollziehbar! - nach allgemeiner Logik so realistisch existierten wie er selbst und zwar in absolut gleichwertiger Stellung zu ihm - was er nie begriffen hat und auch nicht wahrhaben wollte!
In dieser für N selbst nicht durchschaubaren Konstellation seines Empfindens und Welterlebens - von reflektierender Durchdringung dieser Zusammenhänge konnte keine Rede sein! - hat Ns durchaus pathologisch zu nennende, aus vielen seiner Aussagen herausleuchtende übertriebene Auf-sich-selbst-Bezogenheit dazu geführt, sich absolut unausgewogen und überbetont als in jeder Beziehung einzigartig zu erleben: In einem Gefühl, von dem sein gesamtes Denken und Handeln getragen war - einschließlich sein Bedarf und Zwang zur und sein Leiden an der Einsamkeit und der Vereinsamung! - obgleich er realiter von „den Anderen“ - und dies in ebenfalls übermäßiger Weise! - von ihnen innerlich abhängig war! Dieses ihm letztlich schicksalhaft aufgezwungene Empfinden hatte er in Einklang zu bringen mit einem ihm ebenfalls aufgezwungenen Bedürfnis nach Vorbildlichkeit, - und für all das bedurfte es zu seinem „intellektuellen“ Wohlbefinden berechtigter Begründungen, dass er sich „des Ganzen“ - zumindest aber doch in der Form seiner eigenen „Philosophie“! - sicher war! Die Vielzahl der zur Verfügung stehenden Fakten zeigen den gesamten und damit annähernd „wahren“ N - einfach aufgrund der Tatsache, dass sich über das Vorgelegte hinausgehend kaum etwas dem Widersprechendes bei ihm in gleicher Gewichtung findet! -
Besonders deutlich wird dies - in oft überzeugender Ausführlichkeit sogar! - an den - sich am ehesten offen und frei zeigenden, nicht von ihm selber veröffentlichen Nachlass-Notizen, in und mit denen er sich in seiner überschäumenden Bezogenheit auf sich selbst - gewissermaßen in Selbstgespräche vertiefte! - von niemandem gestört, „vertraulich unter sich“ und dies in vielen Fällen oft Jahre vor der veröffentlichten Preisgabe seiner „Einsichten“, welche ihn lange in Berücksichtigung altüberkommener Hemmungen veranlassten, schon Worte zu finden für Einfälle, die er sonst - sehr auf sein Ansehen bedacht! - sich mit Resten von Realitätssinn doch lange zu verkneifen verstand. Es fehlte N an kreativen Zweifeln an sich selbst und der Fähigkeit Neues zu denken. Deshalb blieb er zumeist in rabiat betriebenen Umwertungen von uralt Bekanntem stecken.
Weil N das im Laufe der vorüberziehenden Jahre fließend und fortlaufend sich enthemmende Geschehen seiner „geistigen Verfassung“ und seine Beschäftigungen - vor allem mit sich selbst! - als seine Selbstverständlichkeit erlebte und sein Werk sich nicht auf überzeugende Weise nach abgrenzbar schwerpunktbestimmenden Themenkreisen strukturieren lässt, bietet bei ihm vor allem der zeitliche Ablauf auf anschauliche Weise die bestmöglich erhellende Struktur für das Verständnis von Ns Leben, in dem es ihm - lebenslang eben! - darum gegangen war, sich als einen großen philosophischen Denker und Kenner von allem und jedem in unterschiedlichsten Zusammenhängen, Deutungen, Sinngebungen und Erfüllungen darzustellen und zu profilieren.
Die Fakten zu allem, was einmal Ns tatsächliches Leben als eine mehr oder weniger harmonisch von ihm erlebte Einheit ausmachte, stecken heute - soweit sich davon etwas Geschriebenes zuverlässig und verbürgt erhalten hat! - in konzentrierter Form und damit insgesamt auf wenig übersichtliche Weise! - in den in sich geschlossenen Bücherfolgen a) seines „Philosophierens“, d.h. in dem, was er als seine Werke veröffentlicht hat; b) in seinen Notizen, die er sich zu dem, was ihm so im Kopf herumging und ihm wichtig schien, machte; und c) in den von ihm geschriebenen Briefen; sowie - nicht zuletzt - d) in den Briefen, welche er erhielt; - dazu noch in dem, was e) andere irgendwo in seiner auch entfernteren zeitgenössischen und persönlichen Umgebung ausreichend begründet über ihn dachten und notierten. - All das ist enthalten in 5 völlig voneinander getrennten, jeweils von Anfang bis Ende parallel nebeneinanderstehenden vielbändigen Buchreihen und ist für einen „normalen“ Leser nur mit unvertretbarem Aufwand wieder in einen chronologischen Zusammenhang zu bringen! -