Читать книгу Also schrieb Friedrich Nietzsche: "Zuletzt wäre ich sehr viel lieber Basler Professor als Gott; aber ..." - Christian Drollner Georg - Страница 8

Was man über N von Anfang an wissen sollte

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Für N war „das Philosophieren“ nie in wissenschaftlich vertretbarem Sinn eine Frage nach dem Ergründen dessen, was Wahrheit sein könne. Schon von seinem ersten Werk, der „Geburt der Tragödie aus dem Geiste der Musik“ an - und früher schon! - ging es in aller Deutlichkeit um das Bestimmen dessen, was - seinem Geschmack entsprechend! - Wahrheit zu sein hätte! - Von Anfang an hat N die Philosophie als Mittel der „Rechtsprechung“, der „Weltenrichterei“, der höchsten Instanz, der nicht zu widersprechen wäre, begriffen, betrachtet, behandelt und geschätzt: So wie und als was Er „das Philosophische“ behandelte, fand bei der Entdeckung Schopenhauers, 1865, im Leipziger Antiquariat des Herrn Rohn und wie es ihn 4 Jahre vorher schon fasziniert hatte, bei seiner Begegnung mit Emerson im weltstädtischen Flair von Nürnberg, 1861, und wie er es auch zuvor schon, von „zu Hause“ her ins Blut gelegt bekommen hatte: Im ihm tief eingesenkten „protestantischen Glauben“: So-und-nicht-anders-sollst-du-sein, - als die vorgefundene Richtschnur, zu der er selbst, aus seinem eigenen Wesen heraus, nichts beizutragen wusste: So war es von den vielen „Anderen“ festgelegt - aus Gründen, die auf sein eigenes Wesen in vielerlei Hinsicht und aus tausenderlei Gründen nicht passen wollten und sollten - und wogegen es schließlich von seiner Seite her zur Revolte kam, die weit hinausging über ein geschickt und im rechten Moment berufenes „Schulgesetz“ im strömenden Regen, - wie sich zeigen wird.


Bei genauerer Betrachtung des Falles „N“ stellt sich heraus, dass es keine logisch abgrenzbaren Themenkreise gibt, anlässlich derer man sich mit Ns An- und Einsichten auseinandersetzen könnte. Und das nicht, weil sein „umfänglicher Geist“ mit ungeheurer Letztgültigkeit das ganze Weltall als seinen Themenbereich umfasste oder zumindest beansprucht hätte, wie es die von frommer N-Anbetung Erfassten so gerne wahrhaben wollten, sondern weil es an von N gründlich behandelten Themen gar nichts gibt, was sich „im Hintergrund“, nicht - wie bei ihm immer wieder! - in eng gezogenem Kreis nur um ihn selber und das von ihm unmittelbar selbst Erlebte drehte! Das war nämlich so gut wie alles und erschöpfte sich in Schopenhauer, Wagner, einem verschwommenen Edelbegriff von „Kultur“, der fast alles ausließ, was diese in der „Realität“ hätte ausmachen können, - sowie das zentrale Feindbild eines ins Negative verzerrten „Christentums“ als Gefahr für den Fortbestand der Menschheit und eine „neue Moralität“ 8.578 in ihrer Bedeutung vor allem für N selber; und - das nicht an letzter Stelle! - für alles und bei allem, was er geschrieben hat, die doch so fragwürdig erscheinende „Erhöhung des Typus Mensch“ 11.463 mit der ausgebluteten, sich in dieser selber verherrlichenden Schreckgestalt eines zarathustrischen „Übermenschen“ M.27 als Fernziel im Auge, sowie die realitätsferne und sinnlos erscheinende „Lehre“ von einer „Ewigen Wiederkehr“ 4.276. - Sie alle waren nicht sachlich bestimmt, sondern standen in den Diensten von Ns höchst egozentrischer Selbstdarstellung. Zu alldem kam hinzu, dass die bei seinem Übermaß an Selbstmittelpunktlichkeit für ihn nicht erreichbaren „Anderen“ auch in seinem Weltbild und seinem angeblich Gedachten einfach nur fehlten. Sie kamen bei ihm - eher unbeabsichtigt! - einfach nicht vor! Seine Wahrnehmung war über die Grenzen seines eigenen Ich hinaus, nie - jedenfalls nicht auf gleicher Augenhöhe! - bis zu ihnen vorgedrungen!


Die wenigen „Themen“, an denen N „sich hochzog“, kämpferisch dabei, gewillt, sich und die Welt zu „verbessern“ - er umschrieb dies immer wieder mit seinem „Exzelsior“, seinem Höher, hinauf! - sein seinem Selbstbewusstsein geweihtes Leben lang! - Diesen wenigen Themen nachzugehen führt zu keiner Erkenntnis über ihn. Stattdessen ist, um Klarheit zu schaffen, diesem einsam „hinan-steigenden“ Leben - über diese Themen hinweg! - nachzugehen. Das bedeutet nicht in erster Linie deren sachlichen Zusammenhang zu ergründen, - dazu geben sie nicht genug her: Es ist philosophisch nicht genug „dran an ihnen“, - denn das Eigentliche, das für N allein zählende Thema, war seine eigene, diese Themen gleichsam „umgebende“, sie umspielende und „ausfüllendeExistenz! Weit über alle anderen, vornehmlich nur als Vorwand erwählte Themen hinaus, war nur er selbst für sich selbst von alles umfassender Bedeutung. Er selbst war sein eigentliches Thema. Von Anfang an! Sein „Ahamkara“ BAW1.245, seine Ichheit! Nichts ist ihm wichtiger gewesen! - Immer und überall vor allem er selbst - ohne irgendwelche „Anderen“, die in irgendeiner Weise zu berücksichtigen gewesen wären! Deshalb ist dieses „Er selbst in allem“ und „wie er dabei vorging“ herauszustellen - in seinen Schriften natürlich, die mehr oder weniger eingestandenermaßen maskiert nur ihn selber verkünden sollten! Er hat nur über seine Wünsche, Hoffnungen, Illusionen und über seinen Geschmack - das Wort kommt bei ihm - als Argument gebraucht! - über 250 mal und je später umso häufiger vor! - in dem Sinn, dass er - also sein Geschmack! - als ein „elitärer“ - aber eben zugleich als er, N - „Gewicht zugleich und Waagschale und Wägender“ sei, mit dem drohenden und bedrohlichen, seine „Macht“ zeigen wollenden Zusatz „wehe allem Lebendigen, dass ohne Streit um Gewicht und Waagschale und Wägenden leben wollte“; - aus Ns 2. „Zarathustra“, dem Kapitel „Von den Erhabenen“ 4.150f, weil N sich im Sommer 1883 selbst immer mehr als erhabenen Züchter und Züchtiger „der Anderen“ sah und er es als seine „Aufgabe“ betrachtete, den Weg zu zeigen, wo es mit ihnen und für sie längs zu gehen habe!


N hat sich - das wurde früh erkannt und musste auch bei größter Begeisterung für ihn immer wieder zugegeben werden - unter vielerlei Masken „versteckt“, verborgen, mit Geheimnis, Mythos und von daher mit „Größe“ 4.194 umgeben. Dieses ständige Sich-verbergen erfolgte von Ns Seite her allerdings auf weitgehend unfreiwillige Weise, da er sich - gezwungenermaßen! - nicht einfach als das zeigen konnte, für das er sich hielt, d.h., was er zu sein vermeinte und - seiner eigenen Einschätzung entsprechend! -, darstellen wollte und würde, - lebte er doch seit frühesten Jugendjahren in dem - im Laufe der Lebensjahre immer weiter zunehmenden - Wahn, „herrscheramtlich“ für eine grundlegende Neuordnung und Neufestlegung der moralischen Grundwerte der zukünftigenMenschheitzuständig und dafür erwählt und „berufen“ zu sein, diese Aufgabe auch zu erfüllen!


Womit aber? Auf welche Weise hätte er das können sollen? Kritik am Bestehenden - woran es bei ihm nicht mangelte! - reichte dafür allein nicht aus. Da musste er mehr zu bieten haben. - Zum mindesten bedurfte es einer neuen Moral, um die er jahrelang ringen musste und sich mühte! - Dass ihm eine solche Aufgabe - von wem auch immer! - zugeteilt worden wäre, erschien als Argument für den Anspruch auf Anerkennung einer derartigen „Rolle“ ebenfalls zweifelhaft, - ja so direkt herausposaunt wirke das geradezu lächerlich! - Schon eines zeitgemäß mangelnden Messiasglaubens wegen hätte ihm eine so nackte, unmaskierte Direktheit niemand abgenommen! Er musste den Gepflogenheiten der Zeit entsprechend etwas überzeugend Anerkennenswertes schaffen, etwas, das hinausging über eine zwar nach allen Seiten hin ausschlagende, aber nichts wirklich Neues bietende Kritik an der Welt. - Es bedurfte vorzuweisender „Leistungen“, konkreter Themen und dazu Lösungsvorschläge, die den Beweis lieferten für seine überragende Zuständigkeit und die bei ihm vorhandenen „Fachkenntnisse“, an denen er sich hochranken und die Bedeutung seines Ichs nachweisen konnte! In 2 früh veröffentlichten Fällen - über Schopenhauer und Wagner - bot er blank und leicht durchschaubar Vergötterung, - ansonsten aber bot er - ebenso blank! - in Aphorismen dosiert und verpackt nichts als Kritik, - mittels derer sich - wie er dafür hielt! - sein freigeistreich überragender Intellekt bestens zu Schau stellen ließ: Je extremer, je gegensätzlicher, je umwertender und umso überraschender umso besser! Mit der gesteigerten Schärfe kritischer Abgrenzung und Ausschließlichkeit stieg das Maß und die Erfolgsaussicht seines Anspruchs, sich in seinem Widerspruch zur Geltung zu bringen und damit, in Abfärbung wohl auch, sein Ansehen und seinen „Ruf“ „alles besser zu wissen“, in erheblicher Weise zu steigern; - womit aber nicht verbunden sein musste, das auch wirklich zu können!


Neben seiner bis zum Exzess getriebenen Kritik an Bestehendem gelangen N konkret nur zwei „Gedanken“, Ideen, oder „kreativ“ zu nennende Einfälle, die eine neue Wertekategorie hätten darstellen können, - wenn es ihm denn gelungen wäre, diese durch einen überzeugenden Logikschluss in irgend einer Weise in eine verträgliche Übereinkunft mit der „Wirklichkeit dieser Welt“ zu bringen! Dabei handelte es sich zum Einen um seine angebliche „Lehre“ von einer „Ewigen Wiederkunft des Gleichen“ 9.494, 6.160 als Grundlage einer neuerdings verbindlich sein sollenden und für so gut wie „göttlich“ zu erachtenden „Moral“ - und zum Zweiten um die „Verwirklichung“ seines - eigentlich erst in seinem „Zarathustra“, 1883-84, zentral gewordenen - Gedankens und „Kultur-Zieles“: - Nämlich die von Charles Darwin, 1809-1882, einem britischen Naturforscher mit wesentlichen Beiträgen zur Evolutionstheorie - für N damals „gerade erst“! - 1859 (auf Deutsch 1860 - da war N 15 Jahre alt und von derlei noch ahnungslos!) - in seinem Werk über „Die Entstehung der Arten“ erstmals in ziemlich klaren Umrissen öffentlich bekannt gemachte „Evolution“, die N willentlich und - mit Hochdruck gewissermaßen! - beschleunigend fortzusetzen gedachte.


Für N hieß Darwins Werk, dass die in der Natur „erkannte“, und deshalb von dieser „gewollt“ sein müssende, aber eigentlich - im Zuge des immer weiter beschleunigten universellen Sich-Ausdehnens! - eine nur zwangläufig zu nennende „Entwicklung von einfachen zu immer komplexeren Formen“ war - dass diese nun im menschlich errungenen Bewusstsein ihrer „Tatsächlichkeit“! - und weil es keinen darüber hinausgehenden Superlativ gab, den man sich - mit allen verfügbaren Kräften und Mitteln - hätte unter den Nagel reißen können! -und dass dies - in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts! - ausgerechnet auf die Ideale eines Herrn Friedrich Nzusteuernd“! - voranzutreiben wäre! - Dass „man“ also entschlossen das „Natürliche“ wollen müsse und dafür - um das durchzusetzen! - auch eine, von eben diesem Herrn Friedrich N zu erfindende „neue Moral“ nötig wäre! - um mittels dieser entsprechend wollen zu dürfen! Nämlich das, was der Natur als deren beabsichtigter Grundzug gerade abgeschaut worden war und nun, zumal nach dem „Tod des bisherigen Gottes“ FW.108 - auf gerechtfertigte Weise! - in menschliche Regie übernommen werden müsste: Das war, ganz konsequent, ein derart vollkommen irres Gedankenkonstrukt, dessen Vermessenheit eigentlich jedem Größenwahn die „Krone aus dem Boden schlugen“!


Dass N dabei an Darwin - zu dem er überdies ab Frühjahr 1888 auch eine besserwisserische Umwertungs-Position einnehmen sollte! - weit vorbeigedacht hatte, ist ihm in seiner Unfähigkeit zu wissenschaftlichem Denken nie zum Bewusstsein gekommen, denn Er wusste natürlich weit besser als Charles Darwin, 1809-1882, der einer der bedeutendsten Naturwissenschaftler seines Jahrhunderts war, was es mit der Evolution „im eigentlichen Sinn“ auf sich hatte und auch was von Darwin zu halten war, da dieser sich hatte zuschulden kommen lassen, dass er in seinem Hauptwerk „On the Origin of Species by Means of Natural Selection, or The Preservation of Favoured Races in the Struggle for Life“ - (Die Entstehung der Arten) nicht Schneid und Mut genug aufgebracht hatte, zu so etwas, wie zu Ns Deutungen des Ganzen vorzudringen. Nicht erkannt hatte N dabei auch seinen eigenen „Grund-Wahn“, sich für seine diesbezüglichen Ideen überhaupt für zuständig halten zu können! - Es ist von eigenartiger Faszination, nachzuvollziehen auf welche Weise N diese „Grundlagen“ in sein Weltbild eingefügt hatte!

Aufgrund von Ns „Logik“ sollte sich „der Mensch“ selbst, Zarathustra-herrlich kraft seiner - d.h. Ns! - „Erkenntnis“ - ohne die Hand eines uralt überlieferten Schöpfer-Gottes dazwischen! - endlich die diesseitig wirkliche „Krone der Schöpfung“ selber aufs Haupt setzen und die „Erhöhung des Typus Mensch“ FW.377 - „in Eigenleistung“ gewissermaßen! -, bewerkstelligen, denn so, wie N den Menschen vorgefunden hatte, schien ihm dieser in höchstem Maß ungenügend zu sein. Zu wenig! Und unerträglich! Gewogen und für zu leicht befunden! Und als nichtswürdig „zu überwinden“ eben, schlechthin als „ein Gelächter und eine schmerzliche Scham“! 4.14, was so viel heißen sollte, dass N die Schöpfung besser in Szene gesetzt hätte als - wie im 1. Kapitel der alttestamentarischen Bibel beschrieben! - seinerzeit des alten Jahwe dilettantischer Umgang mit der größtmöglichen Unordnung, dem Tohuwabohu, welches in dessen „Jugend“ allüberall an der Tagesordnung gewesen war. Das sollte nun - Ns Überzeugung nach und „aufgrund seiner Erkenntnis“, was zu beachten wäre! - in jeder Hinsicht den zukünftig einzig vernünftigen und deshalb - weil es dabei für N keine anderen Superlative gab! - auch den einzig zulässigen Sinn, Zweck und Lebensinhalt der Menschheit - bis in alle Zukunft hinein - bedeuten!


Damit sind die „Absichten“ von Ns „Gedankengebäude“ ihrem wesentlichen Inhalt nach umrissen. Bei ihm bestand alles nur aus Worten! - Zu wirklichen Taten hat es bei N nie gelangt, schließlich konnte er bei all seinen markigen Sprüchen tatsächlich keiner Fliege etwas zu Leide tun. Er lebte ausschließlich in Worten, in dem Getöse, das er mit diesen veranstalten konnte - und im selig geheiligten Glauben daran - wenn er sie nur richtig setzte und führte! - mit diesen eine ihn gedanklich zufriedenstellende Ordnungen fassbar machen zu können, - obgleich sie keine solche boten! Intern besaß das eine konsequent zu nennende Logik, mit der N sich schwer genug tat, sie nach und nach zusammenzubringen: Weil oder obwohl für all das, was er sich ausgedacht hatte, keinerlei Verbindung zur Realität der Welt bestand. - Was sich hinsichtlich der Realität ergab war bei Ns mangelhaft ausgebildeter Fähigkeit zu produktiven Ideen, dass aufgrund von seiner einseitig überkritischen, von „Werk“ zu „Werk“ heftigerem Niederreißen des Bestehenden, an diesem, weil es nie vollkommen sein konnte, der Makel des grundsätzlichen Ungenügens hängen blieb.


All das kostete N, seiner wahren Natur nach, - wegen seinem „bis zum Defekt“ NR.320 getriebenen Ehrgeiz und seinem Unverständnis für alles, was anders war als er selbst, - also wegen allem, was außerhalb seiner allerhöchst eigenen Haut lag, sehr viel Mühe, „es“ - einerseits zu ertragen und andrerseits in Form von als „Philosophieausgegebene Umdrehungen, Umwertungen und Widersprüchen sich erträglich zu machen und ans Licht. d.h. in verständliche „Gesetzestafeln“ vor allem moralischer, d.h. ihn und seine Absichten rechtfertigende Art zu bringen: „Werk auf „Werk“ musste dafür entstehen, bis alles „heraus war, - so dass „man“ - d.h. „die Menschheit“! - sich nur noch daran halten musste, um gleichsam - nach Ns Urteil jedenfalls! - paradiesisch wohlgefällige und rechtschaffen heroische Zustände zu erleben.


Dies zu erreichen war nicht leicht, besonders weil so viel - im Grunde so gut wie alles! - was durch andere, ihn beschränkend vorgegeben war, ihn störte, unzufrieden machte und quälte, d.h. ihm nicht gemäß erschien oder schlicht und einfach nicht seinem “Geschmack“ 7.448, 9.240 u. 11.57 entsprach und er sich deshalb herausgefordert sehen musste, „es“ - d.h. in seinem Fall alles! - aus eigener Machtfülle heraus zu neuen, wirklich wirkenden und ihm selber mehr und besser zusagenden „Weltgesetzen“ zu führen, umzudeuten, zu korrigieren und „zu verbessern“, was eine so verteufelt schwierige und verrückte Aufgabe war, dass niemand anderer als Er verrückt genug dazu war, sich an diese heranzuwagen.


Unter diesen Voraussetzungen wird bei den folgenden Betrachtungen von - und Erklärungen zu - N, ihm gegenüber also, eine sehr kritische Grundhaltung eingenommen, denn beim Umgang mit seinen „Weltverbesserungsvorstellungen“ sind ihm als einem reinen Schreibtischtäter eine Reihe schwerer Vergehen unterlaufen und letztlich auch vorzuwerfen, da er doch den Anspruch auf eine höhere Zuständigkeit erhob und damit auch die Verantwortung dafür zu tragen hätte. Sein „Werk“ ist - als Philosophie genommen! - mit derlei „Vergehen“ reich besetzt. Wie Wasserzeichen im Papier scheinen sie - gegen das Licht gehalten! - im Hintergrund überall durch. Sein „Werk“, wie seine Existenz, gehören „gegen das Licht gehalten“, um vorzuführen, wie es bestellt ist mit ihnen und deren „Hintergrund“. Die vorliegenden Beweisführungen in vielen Details ergeben das Bild eines sehr anderen, bisher weitgehend versteckt gebliebenen, angeblich unter seinen tausend Masken verborgenen N: Klar und widerspruchsfrei durch die Jahre seines scheinbar nur widersprüchlichen Tätig-seins.


Die Wertmaßstäbe, die zum Ende des achtzehnten Jahrhunderts - durch die Aufklärung und zu einem nicht unbeträchtlichen Teil aufgrund der philosophischen Arbeiten Immanuel Kants, dem Wirken der Weimarer Klassik und durch etliche Leistungen Anderer mehr - erreicht worden waren und u.a. den Ruf der Deutschen als ein „Volk der Dichter und Denker“ begründet hatten, - diese Wertmaßstäbe hat Ns elementarer Widerspruchsgeist „systematisch“ - und maßlos! - nach Plan und persönlichem Bedarf auf grundlegende und scheinbar auch „überzeugende“ Weise, einer radikalen Umwertung unterworfen.

Der „posthume“ Erfolg, der seinem in offensichtlichem Wahnsinn endenden Dasein und „Denken“ beschieden war, führte - entsprechend dem allzu beliebigen und keinerlei Halt, Achtung und Respekt vor den Leistungen anderer erkennen lassenden Inhalt seiner Schriften - als geistig-mentale Vorbereitung und Weg-Ebnung zwangsläufig zu der nicht zuletzt durch seine Sprüche „intellektuell“ hoffähig gewordenen, nachfolgenden Barbarei, die sicher nicht nur - aber zu einem guten Teil! - durch Ns „theoretische Vorarbeit“ aus einer reichlich fehlerhaften „Welt“ des rein „gedanklich Möglichen“ in ein real zur Tat schreitendes Vernichtungswerk von einem - auch für uns heutige noch, lange nachdem es vollbracht worden ist! - unvorstellbarem Ausmaß umgesetzt werden konnte.


Vielfach wurde übersehen, dass Ns „Werk“ mit Philosophie im eigentlichen, geistig durchgehend tragfähigem Sinn gar nichts zu schaffen hat! Sein blendender „Stil“ verführte dazu, das, was er schrieb, für „Philosophie“ zu halten! Er selber hielt es sicher dafür; zumindest wollte er, dass es dafür gehalten würde! Darauf war er bedacht und hat auch erreicht, dass er als Philosoph „gehandelt“ und „behandelt“ wurde, obgleich er, auch nach dem Urteil philosophischer Ein- und Wertschätzungen, seinen Lesern gar kein den Realitäten angemessenes Weltbild, sondern nur einzelne, fragmentarische, vielfach unausgereifte, sich zudem oft widersprechende Teilansichten eines solchen bot, denn er lebte - Gefühlsmensch und Romantiker, der er war! - ausschließlich im jeweils „gültigen Moment“. Es zählte für ihn immer nur, wie er die Welt, in Abhängigkeit seiner Stimmungslagen und Empfindungen, im Moment sah, - ungetrübt von einem gesamthaften Nachdenken über ihre Erscheinung; - und sich selbst in dieser! - Bei ihm beruhte alles auf Gefühlen und wechselte mit diesen, weshalb es bei der Beurteilung seines Lebens und „Werkes“ auch zu nichts führen kann, ihn über zeitliche Distanzen hinweg auf seine Sprüche festzunageln. Bei ihm galten alle Versuche, das Leben zu deuten, immer nur für eine gewisse, relativ eng begrenzte Zeit. Folglich können die Zusammenhänge der „gedanklichen“ Interpretationen seiner Empfindungen aufs Ganze gesehen zu nichts führen: Von Interesse kann nur sein, die gefühlten Wechselbäder seiner „Entwicklung“ - die dem Wort gemäß gar keine war! - nachzuvollziehen, um eine Darstellung dessen zu geben, was sich - aller Wahrscheinlichkeit! - nach in ihm jeweils abgespielt hat.


Unter Berücksichtigung von Allem, was sein „Werk“, seine nachgelassenen Schriften und seine Briefe enthalten, ergibt sich jeweils auf den Moment besehen - als eine in sich geschlossene, widerspruchsfreie und bruchlose „Wirklichkeit“ seines Schaffens! - das Bild eines psychopathologischen „Falles“, in dem nahtlos alles zusammenpasst, was er an launenhaften, philosophisch unvereinbaren Seltsamkeiten seinen Lesern zu bieten wagte und zu bieten hatte: Im Konzentrat brüllte er das, kurz von seinem geistigen Ende, in seinem „Ecce homo“ - was ja aus dem Lateinischen übertragen zu ungeniertem Eigenlob verkommen nichts anderes heißt als: „seht welch ein Mensch!“ - gleichsam „mit dem Rücken zur Wand“ - in die Welt hinaus. Da war er ohne Ironie und Selbstkritik auf einer der letzten Enthemmungsstufen seiner Selbstdarstellungssucht angekommen, frei von so gut wie allen Empfindungen für Peinlichkeiten und Anstandsregeln und hat mit ungeheuer vielen Worten über 110 Seiten hinweg aller Welt verkündet, was sich doch in ausreichendem Maße mit nur 6 Worten hätte wiedergeben lassen: „Seht her, wie toll ich bin!“


Mit diesen 6 Worten ist Ns „Werk“ in dem, was es seinem Kern nach ist, umfassend beschrieben: Eine gigantische Selbstdarstellung, die auf nichts als auf seinem eigenen Urteil und seinem Wunschbild von sich selber beruhte und daherkam in einem philosophischen Kostüm oder Fake à la mode, mit einer Maske der „Weisheit“, rundum „verkleidet“: Es ging bei ihm und in seinen Texten Ende 1888 noch immer, in all seinen Worten um nichts anderes als unmittelbar um ihn selbst, - um N über N! Nur davon sind all seine Äußerungen schlüssig durchzogen. Dazu allein diente sein „Werk“ und seine dafür zusammengebrachte, an allen entscheidenden Stellen höchst brüchige „Logik“: Sein fortwährender Aufwand diente ausschließlich zum Beweis dafür „Warum ich so weise bin“, „Warum ich so klug bin“, „Warum ich so gute Bücher schreibe“ und „Warum ich ein Schicksal bin“, wie einige der Kapitel im „Ecce homo“ heißen. - Das besagt letztlich: Es ist N mit jeder Zeile, jedem Wort und jedem Buchstaben nur darum gegangen, den Leuten, den Zeitgenossen, den zutiefst verachteten „Anderen“, klar zu machen, wie sehr Er „allen Menschen voraus“ 14.8.81 war, ja, dass seine Existenz für Jahrtausende eine bestürzende, nicht seinesgleichen findende Einzigartigkeit auf Erden darstellen müsse und würde - denn so fühlte er - und musste entsprechend zu bewerten, zu bewundern, zu respektieren und sogar anzubeten sei; - was seinem Gefühl, Gott zu sein, schließlich einen passenden Anstrich gab!


Eigentlich würde es - eine sehr genaue Kenntnis von Ns Wesen vorausgesetzt! - genügen, Ns „Ecce homo“ zu lesen, um - ohne dass daran Zweifel blieben! - zu erkennen, dass und auch wie verrückt N war! Dass diese Tatsache aber von einem anschließend ausgebrochenen, offensichtlichen Massen-Wahn hinweggewischt wurde, - daran ist nur noch interessant, wie N nach und nach zu den am Ende seiner „geistigen Laufbahn“, hemmungslos gemachten Aussagen über sich selber gekommen war.


Es gibt eine Unzahl von Belegen dafür, wie N sich gesehen, erlebt und empfunden hat ohne irgendetwas davon wirklich zu sein und es hat viele, sehr viele - entschieden zu viele sogar! - gegeben, die - trotz der Ablehnung dessen, was N eigentlich am Herzen lag! - ihm genau dies - allzu anbetungsfreudig und willig! - im Verhältnis von eins zu eins! - abgenommen haben und damit ihrem eigenen, als elitäre Leistung ausgegebenen Herdentrieb folgten: Immer blind dem sich selbst ernannt habenden Leithammel nach! - Einen solchen wollte N - „bis zum Defekt“ NR.320 getrieben! - immer sein, ohne dies wirklich sein zu müssen, denn die Rolle lag seinem einsiedlerischen Wesen in der Praxis nicht! Im genügte es, bloß als „mehr als die Anderen“ zu gelten; - an allen und allem vorbei! Auch an der Realität! Als ob die Stellung und Geltung, die jemand in der Welt einnimmt, ausschließlich von seinem eigenen Dafürhalten abhängen würde! - Die zu einem vollständigen Weltbild dazugehörenden „Anderen“ kamen - und das ist immer wieder zu betonen! - in Ns Weltbild jedoch nicht und nirgends mit einem eigenen und von ihm respektierten Stellenwert vor und wurden dem nicht einmal siebzehnjährigen N auch von den Essays des Amerikaners Ralph Waldo Emerson, in einem Nürnberger Bücherladen 1861 nicht nahegebracht, als N vieles andere in diesen weisgemacht wurde und er mit überhöhten, wohlklingenden Versprechungen auf einen Lebensweg gelockt wurde, dem er weder nach seinen seelischen noch nach seinen geistigen und auch nicht nach seinen selbstkritischen, alles in allem also nach seinen im wahrsten Sinne des Wortes menschlichen Fähigkeiten - eben nicht! - gewachsen war.


„Sich behaglich zur Geltung bringen“ BAW3.67, - darauf war, wie es der 20-jährige Abiturient formulierte, aus als er 1864 und dies im Verhältnis zu seiner angeblichen Genialität ja reichlich spät und auch noch nur knapp bestand, bei N alles angelegt und dazu musste er vor allem widersprechen, um zu zeigen, dass er „eigene“ - wenn auch nur maximal gegenteilige! - Meinungen besaß und zu vertreten hatte. - Etwas, das nicht von seiner Ansicht her bewertet und abgeurteilt war und einfach nur Zustimmung gelten zu lassen, bot ihm keinerlei Aussicht darauf, sich als etwas Besonderes auszuweisen! Durch wissenschaftliches Arbeiten zu irgendwelchen „neuen Ufern“ zu gelangen scheiterte an Ns Unfähigkeit, die ihn umgebende Welt - einschließlichder anderenMenschen! - unvoreingenommen wahrzunehmen und anzuerkennen! Als Künstler fehlte ihm die „handwerkliche“ Begabung, etwas an Materie gebundenes nach seiner Vorstellung zu formen und darzustellen! So blieb ihm nur das, wozu er eine wirklich auffallende Begabung mitgebracht hat: Sein Umgang mit Worten, - der aber insofern ins Leere lief, weil seine Gewandtheit sich darauf beschränkte, die Worte geschmeidig, fließend, überraschende Wendungen nehmend und sicher in ungewohnte Zusammenhänge zu setzen! - Denn ansonsten waren seine Themen ohne eigentlich aktuellen „Gehalt“ inhaltlich nicht wesentlich: Außer eben darin, sich selber - seine Subjektivität! - zur Sprache zu bringen, das heißt, seine Befindlichkeiten, Sehnsüchte, Träume, Hoffnungen, Wünsche, Bedürfnisse, Illusionen zu benennen! - Darin war er in jeder Hinsicht unübertrefflich! - Auch was seine Ängste betraf! - Kurz das, was Er seine „Tugenden“ und seine „Ideale“ nannte! Aber weiter gab es nichts! Dass davon das ein oder andre den Einen oder den Anderen etwas angehen mag, daran weiterzuspinnen, gut und schön, - aber es hatte doch entfernt nicht alles für Alle zu gelten, so wie es von N selber beabsichtigt war!


Was sollte einem so ungemein Wortgläubigen wie ihm - der nichts so gut konnte als Worte zu setzen! - anderes übrigbleiben, als die Schriftstellerei? Aber Geschichten, Gedichte, Romane - und wohl gar Problemlösungen im Bereich der Philologie! - waren nicht in der Lage, den hell in ihm lodernden „brennenden Ehrgeiz“ NR.214 nach weltumspannender Gültigkeit zu stillen: Zu seiner Selbstdarstellung „vor allen Anderen“ gehörte ein spät erst formulierter, aber früh bereits mächtig in ihm wirkender „Wille zur Macht“ 4.145, der nur über eigenwillige „Veränderungen der vorgefundenen Wirklichkeit“ - aber doch nicht in Form einer Allerwelts-Schriftstellerei! - nach seinem Bedürfnis für derlei zu befriedigen war! - Vor allem und am Einfachsten gelang ihm Beachtung und Aufsehen über Besserwisserei, Kritik, Aufdeckung von Mängeln, um damit den dummen „Anderen“ zu zeigen, was ihm als falsch erschien, - als missraten, als ungenügend, entartet! Sein „Werk“ ist voll von Äußerungen dieser Art.


Darüber hinaus wäre ihm - unverzichtbar! - zu zeigen geblieben, wie die Welt über das Beanstandete hinaus besser einzurichten und eingerichtet wäre. Eigentlich hatte er das gewollt, - aber dazu tat echter Erfindergeist Not, über den N kaum - und schon gar nicht im jeweils angestrebten Maximal-Umfang! - verfügte, so dass er gezwungen war, die Worte so zu drehen, hinzubiegen, umzuwerten, Behauptungen aufzustellen, deren Wahrheitsgehalt mit nichts - oder nur sehr schwer und in Sonderfällen! - zu beweisen war: Paradebeispiele dafür sind Ns jeweils superlativ angelegte „Erfindungen“ wie seine „Ewige Wiederkehr“ als Grundlage seiner neuen - nach seinem Dafürhalten von ihm ersonnenen! - „Moral“ sowie den über bloße Genialität weit hinausschießenden „Übermenschen“ als Grundlage der angeblich evolutionär „gewollten“ höheren Stufe innerhalb seiner gewagten Theorie von einer ihm notwendig erscheinenden „Rangordnung“ 11.106 u. 152 unter den Menschen als „Gegenbeweis“ gegen die seinem Geltungsdrang entschieden zuwiderlaufende, zur Demokratie führende „Gleichheit der Menschen“ 9.547 u. 10.455f, welche er überdies vollständig falsch verstanden und beurteilte hatte. So etwas wollte er der Menschheit schmackhaft machen. Dazu all seine Schreiberei!


Zu einer allgemeinen Anerkennung seiner „Rangordnung“ und seines „Übermenschen“ als die beiden „grundlegend von ihm zutage gebrachten Neuheiten“ in, aus und durch seine „Philosophie“, reichte die Überzeugungskraft seines gekonnten Wortgeklingels allerdings bei weitem nicht aus: Man hat sie ihm - aller Überredungskünste zum Trotz! - einfach nicht abgenommen - sie als „Entgleisungen“ bewertet und „unter den Teppich gekehrt“, fast so, als wären diese Peinlichkeiten nie geschehen, - wo doch für ihn gerade diese das „Wesentliche“, gewissermaßen das „Rückgrat“ seiner Selbstdarstellung ausgemacht hatten! Sie rausfallen zu lassen aus dem, was er anzubieten hatte, bedeutete, sich mit einem kümmerlich verbliebenen unzureichenden Rest zu begnügen. Dieser Rest allerdings besteht vor allem aus weitgehender Infragestellung und zumeist unhaltbar überzogener Kritik an der Gültigkeit des Bestehenden, - was auf dem Boden der menschlich-allzumenschlichen Eigenart überbordender Freude an zügellos-totaler Zerstörung aber ausreichte für einen enormen, die innere Bereitschaft zu weiterer Zerstörung althergebrachter moralischer Werte fördernden „Erfolg“ dessen, was er geschrieben hatte.


N ist es aus seiner grobschlächtig erlebten Realität heraus nirgends gelungen, in Bereiche hoher philosophisch sachlicher Abstraktion oder aufgrund empfindlich verstiegener Dünnhäutigkeiten für feine und feinste logische Stachel zu empfindsamen Wahrheiten über den Menschen vorzudringen. Seine den Seefahrer und Weltentdecker Kolumbus im „Geistigen“ nachahmenden „geistigen Neulanderoberungen“ begnügten oder erschöpften sich zumeist im Bereich sehr persönlichen Schockierens über das von „den Anderen“ für richtig Erachtete, welches er als gegen seine Empfindungen gerichtete „Gewaltsamkeiten“ empfand! - Ihn beschäftigten Gegenwelten zu dem, was er in der realen Welt, in der er leben musste, eigentlich nicht ertrug und so definierte er sich selbstmittelpunktlich und in gefühlsmäßiger Selbstverständlichkeit zur einzigen „Wahrheit“, um derentwillen er als umso rücksichtsloserer Kämpfer für die „gute Sache“ einer angeblich besseren Lebenstatsächlichkeit auftreten konnte. Von der Logik und der „geistigen“ Bewältigung her blieb er dabei zwar - ohne darauf direkt eine Antwort zu geben! - immer im Bereich der vier klassischen philosophischen Fragen: - Was ist der Mensch? Was kann ich wissen? - Was soll ich tun? und - Was darf ich hoffen? - Aber das waren ihm, der doch alles - und auch das! - besser wusste, Nebensächlichkeiten: Seine Hauptsache war der Kick eines zuvor nie gesehenen Superlativs: Sich in Umkehrung der alten - und „ohne die Anderen“! -, zum Schöpfer einer neu erfundenen Welt zu machen! Seine Antworten zu diesen Fragen stammten - in ein exaltiertes Ich gebettet! - aus stark überhobenen Regionen, die vom Allgemein-Menschlichen so weit abgerückt waren, dass er dieses mit seinem stets auf „das Ewige“ 1.48, 10.599 gerichteten Blick - ohne dies je bemerkt zu haben! - immer wieder aus den Augen verlor.


So wenig übrigens N von dem, was er sich als seine „Philosophie“ zusammenschrieb, hätte leben können, so wenig wäre diese Abhandlung über Ns Wahn und seine Wirklichkeit, möglich gewesen unter dem zwangsläufig immer wiederkehrenden Gedanken daran, wovon am nächsten Tag wohl der eigene Schornstein samt Heizung, Warmwasser und Stromrechnung „rauchen“ sollte. - Das, was N nüchtern betrachtet in seinem tatsächlichen Sein gewesen ist: Ein frühpensionierter und auf diese Weise von Basel aus subventionierter und auch deswegen sich eine angesehenere Lebensberechtigung schaffen wollender, in kärglichst bezogenen Zimmerchen jeweils untergekommener Müßiggänger, der jahrelang von existenziellen Sorgen freigestellt, seinen niemandem außer ihm selber nutzenden Gedanken nachhängen konnte, - das war auf entfernt nicht so entsagende und ärmliche Weise nötig, um ungestört den nun einmal gegebenen Lebensnotwendigkeiten und den Ungeklärtheiten von Ns „Denken“, Wollen und Sein nachzugehen und dabei über viele Jahre hinweg doch die Annehmlichkeiten eines in einen gewissen Luxus gebetteten Lebens in einem Häuschen im Grünen und was so dazugehört zu genießen. Was N sich in seinen existenziell sorgenfreien Jahren zusammenschrieb und der Welt als seine „Philosophie“ vermachte, - dem war bis in die Details hinein nicht unter den Bedingungen eines von N grässlich verachteten Broterwerbs nachzuspüren: Es bedurfte - auf der Grundlage einer lebenslangen Auseinandersetzung mit den psychischen Zusammenhängen hinter seinen Gedankenverläufen - eines ebenso sorglosen Rentnerdaseins, um das über N zusammengekommene Wissen in nachvollziehbarer Form in einem nicht ohne Weiteres verzeihlichen Übermaß an mit Schrift gefüllten Seiten darzulegen! - Es musste aber in diesem Umfang geschehen, um gegen das, was N auf immer wieder gleiche Weise in seinen „philosophischen Ungeheuerlichkeiten“ ausbreitete, antreten zu können und durch die engmaschige Vorgehensweise gewissermaßen zu beweisen, wie stichhaltig die zusammengekommenen Einwände gegen ihn zur Wirkung zu bringen waren. Was dabei zusammenkam ist abgesehen von der Stichhaltigkeit der Sichtweise nur zu gut einem Drittel vom Verfasser. Ein weit größerer Teil des Textes beruht darauf, das Zitierte in ausgiebigem Maß und Zusammenhang vorzuführen.


Die in den Text eingefügten Bilder sind je Bildseite mit dem Zeichen „~“ versehen und stammen insgesamt aus bereits mehrfach veröffentlichten unterschiedlichsten Publikationen. Sie sind über das gesuchte Zeichen „~“ chronologisch hintereinander abrufbar.

Für die nach mehrfach aufmerksamer Durchsicht verbliebenen Druckfehler - es ist nicht bekannte, wie viele es sein können! - bitte ich vielmals um Entschuldigung, aber ein weiterer Aufwand, ihrer bis zum eigentlich erwünschten totalen Nichtvorkommen vollständig habhaft zu werden, ist im Verhältnis - zu dem hier durchgehaltenen Umfang der Analyse von Ns Irrtümern - letztlich doch so hoch, dass die Bitte um Nachsicht sich in jedem Fall als vorteilhaftere Maßnahme erweisen dürfte.


Ein großer verbindlicher und herzlicher Dank bleibt noch einmal den vielen Freunden zu sagen für immer wieder geduldigen Rat und ebenso bereitwillige Taten, besonders hinsichtlich dem Verständnis für den jahrelangen Schreibvorgang, für die reichlich gegebenen Kniffligkeiten mit dem PC sowie in Sachen vielerlei griechischer und lateinischer Übersetzungsleistungen, die sich oft als reichlich uneindeutig erwiesen und deshalb wohlwollende Unterstützung benötigten, was alles in allem zu einem nicht zu unterschätzenden Teil zum Gelingen dieser Arbeit beigetragen hat.

Also schrieb Friedrich Nietzsche:

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