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Was kann ich tun, um aufzuwachen?

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Natürlich ist es allen Mystikern klar, dass das Ich nicht verschwindet und dass das Ich nicht bekämpft wird – einfach deswegen, weil es nie da gewesen ist. Das Aufwachen bewirkt die Erfahrung, dass da kein Ich ist. Das bedeutet weder, dass die Individualität verschwinden, noch dass die Persönlichkeit verschwände. Diese kann sich nach dem Aufwachen viel freier entfalten, gerade weil sie zuvor von Ängsten und Blockierungen eingeengt war. Das Verschwinden der Illusion des Ichs bedeutet das Verschwinden der Konstruktion einer Urheberschaft der Gedanken, Handlungen und des Erlebens. Das bedeutet auch, dass das Leben von da an als etwas erfahren und erlebt wird, das dich lebt, und nicht etwas, das du tust. Aber das Ich ist nicht verschwunden, sondern es war nie da. Die entscheidende Frage zu diesem Thema ist: Wer könnte das sein, der Entscheidungen trifft? Jeder hat wahrscheinlich noch das Gefühl, dass er selbst die Entscheidung trifft, dass er derjenige ist, der etwas tut. Aber wenn wir genauer untersuchen, was da eigentlich geschieht, entdecken wir Folgendes: Nehmen wir an, es wäre zwischen zwei Alternativen zu entscheiden. Es kommen bestimmte Gedanken zu Alternative A und bestimmte Gedanken zu Alternative B. Du hast keine Kontrolle darüber, welche Gedanken kommen. Du kannst nichts dafür oder dagegen tun, ob Gedanken kommen, die Alternative A oder B stärken. Dann gibt es bestimmte Zukunftserwartungen darüber, was geschehen würde, wenn A oder B passierte. Auch darüber hast du keine Kontrolle, welche Erwartungen und Bilder über A und B in dir hochkommen. Dann gibt es bestimmte Veranlagungen, welche Werte und Motive eine Rolle spielen. Manche spielen mehr auf Sicherheit, andere mehr auf Risiko. Dann gibt es bestimmte Themen aus der Familie, was der Vater, die Mutter, der Großvater usw. gesagt haben, was sich gehört und was nicht. Du hast keine Kontrolle darüber, ob du zu denen gehörst, die das tun, was der Großvater gesagt hat, oder zu denen, die das Gegenteil dessen tun, was der Großvater gesagt hat. Du hast keine Kontrolle darüber, was in dieser Entscheidungssituation innerlich und äußerlich passiert. Du hast keine Kontrolle darüber, welche Freunde kommen und was sie zu sagen haben. Wenn wir uns eine Waage für A oder B vorstellen, sinkt die Waagschale von A tiefer und tiefer, weil mehr Gewicht auf dieser Seite ist. Und du sagst dann nicht: Jetzt treffe ich die Entscheidung, ich entscheide mich für Alternative B. Im Gegenteil, zwangsläufig kommst du jetzt dazu, dass die Alternative A sich realisiert, d.h., die Entscheidung setzt sich dir um.

Aufwachen im 21. Jahrhundert

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