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„Nicht mein Wille, sondern Dein Wille geschehe.“

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Diese Hingabe ist gewissermaßen das, was in dem Satz „Nicht mein Wille, sondern dein Wille geschehe“ zum Ausdruck kommt. Dieser Satz ist in meinen Augen der befreiendste, den es gibt. Ich habe ja zuvor gesagt, dass es für den Mystiker selbstverständlich ist, dass es kein Ich gibt. Wenn ich weiß, dass es kein Ich gibt, macht es eigentlich keinen Sinn, zu sagen: „Nicht mein Wille, sondern dein Wille geschehe“, weil ich weiß, dass ich gar keinen Willen habe. Dass nicht mein Wille geschieht, ist ohnehin eine unverrückbare Tatsache. Aber jetzt kommt etwas hinzu: Um Freiheit zu finden, ist es notwendig dass ich diesem „keinen eigenen Willen haben“ nicht mit einer duldenden Haltung zustimme, weil ich es nicht ändern kann, sondern gewissermaßen mit einer freiwilligen Haltung, dass ich meinen Willen aufgeben würde, selbst wenn ich einen hätte, und dass ich bereit bin, dem ganz zuzustimmen, keinen eigenen Willen zu haben. Selbst wenn ich ihn hätte, würde ich ihn hingeben. Das ist vollständige Hingabe und so macht der Satz „Nicht mein Wille, sondern dein Wille geschehe“ wieder grundlegend Sinn als Schlüssel zu dieser Haltung der Hingabe.

Aufwachen im 21. Jahrhundert

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