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4 Zusammenfassung

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Kann der MenschMensch wissen, wie es um das Transzendente bestellt ist, oder sind seine Wissensmöglichkeiten auf den immanenten Bereich des sinnlich Erfahrbaren beschränkt?, war die leitende Frage dieses Abschnitts. Die Beantwortung dieser Frage ist für den Menschen in vielen Hinsichten entscheidend, was sich vordringlich an dem in der Einleitung besprochenen Problem der SinnlosigkeitSinnlosigkeit erweist, welche ihren Grund gerade in einem Mangel an TranszendenzTranszendenz zu erkennen gibt, die als SelbsttranszendenzSelbsttranszendenz zur „Essenz menschlicher ExistenzExistenz“1 gehört. Auch können die religiösen Aussagen und Überzeugungen nur unter der Voraussetzung kognitiv gerechtfertigt werden, dass das, was den empirischen Bereich transzendiert, ein Gegenstand des Erkennens und des Wissens sein kann.

Auf der Basis der in diesem Abschnitt erörterten kopernikanischen Wende Immanuel Kants, kann diese Möglichkeit jedenfalls nicht begründet werden. Denn diese Wende beinhaltet, dass nicht der MenschMensch in seinem ErkennenErkennen sich nach den Gegenständen richtet, sondern die Gegenstände nach dem Menschen. Was bei der „Entdeckung“ einer NotwendigkeitNotwendigkeitsubjektive in der Erfahrung nichts anderes besagt, als dass der VerstandVerstand diese in den Gegenstand hinein gelegt hat. Auf dieser epistemologischen Grundlage ist ihm das Transzendente kein Gegenstand des Wissens, ja kann es konsequenterweise auch nicht sein, vielmehr hält er die Vernunftbegriffe, sofern sie konstitutivkonstitutiv verwendet werden, für Hirngespinste.2 Gegen den daraus resultierenden SkeptizismusSkeptizismus und RelativismusRelativismus, den NietzscheNietzscheFriedrich und KleistKleistHeinrich von schmerzlich empfunden und zur Sprache gebracht haben, begründet von HildebrandHildebrandDietrich von den erkenntnismässigen Überstieg über die Grenze der ImmanenzImmanenz in erster Linie durch seine Aufdeckung der Vieldeutigkeit des Begriffs der Erfahrung.3 Wenn gemeinhin angenommen wurde, in der Erfahrung liege keine NotwendigkeitNotwendigkeitsubjektive, so beschränkte man sich auf die Sinneserfahrung, in der tatsächlich keine NotwendigkeitNotwendigkeitsubjektive und damit auch keine absolute GewissheitGewissheit zu finden ist. Von HildebrandHildebrandDietrich von vermochte jedoch nachzuweisen, dass die NotwendigkeitNotwendigkeitsubjektive auch und gerade in der Erfahrung gegeben sein kann. Wenn auch nicht in der Erfahrung des Daseins, so aber in der Erfahrung des Soseins. Auf der Grundlage der Unterscheidung dreier grundsätzlich verschiedener Soseinsarten, vermochte er diejenige Soseinsart zu isolieren, die in ihrem Verhalten apriorische Erkenntnisse ermöglicht. Es sind dies die EinheitenEinheitenchaotische, zufällige, morphische mit einem in sich notwendigen SoseinSosein, deren Verhalten von innen her verstanden und mit einer absoluten Gewissheit erkannt werden kann.4

Bei der ErkenntnisErkenntnis eines notwendigen Sachverhalts wird die ImmanenzImmanenz des eigenen Bewusstseins ebenso überschritten wie der Bereich des sinnlich Wahrnehmbaren. Als Kriterium für die Tatsächlichkeit der TranszendenzTranszendenz in der Erkenntnis fungiert die Unerfindbarkeit des Erkannten, denn was innerlich notwendig und höchst intelligibelintelligibel ist, kann unmöglich eine subjektive ErfindungErfindung oder eine ErscheinungErscheinung sein. Einen anderen Weg zur Transzendenz als denjenigen über die absolut gewisse Erkenntnis von höchst intelligiblen und wesensnotwendigen Sachverhalten hat von HildebrandHildebrandDietrich von mittels der Erkenntnis der eigenen ExistenzExistenz gewiesen. Auf diesem Weg wird durch die absolut gewisse Erkenntnis der eigenen PersonPerson ebenfalls die Bewusstseinsimmanenz gesprengt und das TranszendierenTranszendieren zu einer objektiven Realität garantiert.5 Womit begründet wurde, dass der MenschMensch die Grenze zwischen dem Sinnlichen und dem Übersinnlichen, zwischen dem Physischen und dem Metaphysischen zu übersteigen vermag.

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