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2 Die UrsacheUrsache des PersonPerson-Seins

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Einen ähnlich gelagerten Gedankengang teilte von HildebrandHildebrandDietrich von einst Karla MertensMertensKarla (1913–2005) mit, die ihn während der Zeit seiner Privatdozentur in München (1918–1933) kennen gelernt, zahlreiche seiner Schriften ins Deutsche übersetzt und herausgegeben hat und über Jahre Präsidentin der von ihr und Balduin SchwarzSchwarzBalduin (1902–1993) gegründeten Dietrich-von-HildebrandHildebrandDietrich von-Gesellschaft war. Für ihn, so von HildebrandHildebrandDietrich von anlässlich dieses Gesprächs, „sei die Tatsache, dass PersonPerson-Sein die vollkommenste Stufe des Wirklichen überhaupt ist, der überzeugendste Erweis dafür, dass Urgrund und Ursprung der SchöpfungSchöpfung nur ein personaler GeistGeist sein könne“1. Etwas ApersonalesApersonales „könne nach allen Regeln der KausalitätKausalität nicht die UrsacheUrsache von etwas Höherem, Vollkommenerem sein“2. Unabweislich folge aus dem WesenWesen der Person, wie es im Menschen wahrgenommen werden könne, „dass das höchste Sein – GottGott – Person sein müsse“3. „Ein anschaulicherer und einleuchtenderer GottesbeweisGottesbeweis lässt sich meines Erachtens kaum denken“4, wie Karla MertensMertensKarla diese von Hildebrandsche Gedankenfolge kommentiert und beurteilt.

Von HildebrandHildebrandDietrich von bezeichnete den Unterschied zwischen dem Apersonalen und dem Personalen als den „grösste[n] innerhalb des Seienden“5. Wie weiter oben bereits erwähnt und anhand von Pascals denkendem Schilfrohr veranschaulicht wurde, kommt der menschlichen PersonPerson eine metaphysische Existenzweise zu. Bei der philosophischen Erörterung der menschlichen Person „gelangen wir in das Herzstück der MetaphysikMetaphysik“6. Die menschliche Person „ist ein bewusstes, ein Ich besitzendes, in sich zusammengehaltenes, sich selbst besitzendes, freies WesenWesen“7. Sie ist „die eigentlichste SubstanzSubstanz“8, „die höchste FormForm des Substantiellen überhaupt“, denn bei ihr findet „der Charakter des Individuums und der ‚Welt für sich‘ seine höchste, prototyphafte Ausprägung“.9 Das Sein der Person ist „wesentlich von allen anderen Seinsarten unterschieden als bewusstes, von innen durchleuchtetes Sein“10. Auch für René DescartesDescartesRené „ist es vermöge der natürlichen EinsichtEinsicht offenbar, dass zum mindesten ebensoviel Realität in der gesamten wirkenden UrsacheUrsache (causa efficiens) vorhanden sein muss, wie in der WirkungWirkung eben dieser Ursache“11. Die Behauptung, das ApersonaleApersonaledas könne Ursache des Personalen sein, widerspricht dieser natürlichen Einsicht, wie überdies auch dem logischen Grundsatz vom zureichenden Grundzureichender Grund.12 Denn zureichend ist der Grund nur dann, wenn er den vollen Behauptungsgehalt des Urteils stützt, wenn sonst nichts weiter erforderlich ist, um das UrteilUrteil wahr zu machen. Dass aber das ApersonaleApersonaledas den zureichenden Grundzureichender Grund gerade nicht enthält, um die genannte Behauptung zu stützen, das ApersonaleApersonaledas könne Ursache des Personalen sein, ist evident.

Von HildebrandHildebrandDietrich von machte in dem Zusammenhang auch auf das Vorurteil aufmerksam, „dass man von dem ontologisch Niedrigeren aufsteigen müsse zu dem Höheren, um das Höhere zu verstehen“13. Ebenso hat er auf die Tendenz hingewiesen, „etwas als umso unbezweifelbarer anzusehen, je niedriger es ontologisch steht“14, ja dass „unsere ErkenntnisErkenntnis eines Seienden umso gewisser sei, je niedriger dieses metaphysisch steht“15. Das metaphysisch höher Stehende wird dabei à la baisse (von unten) zu verstehen gesucht, währenddem ihm einzig die Erklärung à la hausse (von oben) Genüge tut. Von da her ist die menschliche PersonPerson nicht nach dem Muster apersonalen Seins zu verstehen,16 sondern einzig nach ihrer Gottebenbildlichkeit, nur von GottGott her lässt die menschliche Person sich angemessen verstehen.

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