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Kapitel 5

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Für ihren Umzug an den Deister hatte Antonia vier Studenten angeheuert. Die jungen Männer beluden am Freitagnachmittag zwei geleaste Lastwagen mit dem Hausrat der Gerichtsmedizinerin. Zeitig am Samstagmorgen trafen sie damit am Häuschen am Waldrand ein. Während zwei der Männer die Möbel ins Haus schleppten, widmeten sich die anderen beiden dem Aufbau der Küchenzeile. Antonia dirigierte ihre Helfer in die verschiedenen Räume. Zwischendurch bereitete sie eine große Schüssel Kartoffelsalat zu. Gegen Mittag stellte sie Getränke auf die Terrasse und legte Bratwürstchen auf den Grill. Nachdem sich die Studenten gestärkt hatten, arbeiteten sie bis zum Abend. Dann fuhren sie mit den Lastwagen nach Hannover zurück.

Nun war Antonia mit Quincy allein. Zwar standen in allen Räumen noch unausgepackte Kartons herum, aber damit würde sie sich am Sonntag beschäftigen. Sie war froh, schon in dieser Nacht im eigenen Bett schlafen zu können.

Den Sonntag verbrachte Antonia, abgesehen von kurzen Spaziergängen mit Quincy, mit dem Auspacken und Einräumen. Leo bekam sie an diesem Wochenende nicht zu Gesicht. Dafür waren die insgesamt 400 Quadratmeter ihres Grundstücks in einem geradezu vorbildlichen Zustand. Antonia plante, sich etwas einfallen zu lassen, um sich bei Leo für seinen unermüdlichen Einsatz erkenntlich zu zeigen.

Wie gewöhnlich traf sich Antonia am Dienstagabend mit Franziska und Elke im Fitnessstudio. Nach dem üblichen Trainingsprogramm saßen sie noch bei einem Saft zusammen. Wie in den vergangenen Wochen kam dabei auch Antonias Umzug zur Sprache.

„Wie weit bist du denn in deinem Knusperhäuschen?“, wollte Elke wissen. „Wann dürfen wir dich endlich besuchen?“

„Nächste Woche“, lautete die prompte Antwort. „Am Samstag steigt meine Einweihungsparty. Bis dahin könnt ihr in aller Ruhe überlegen, was ihr mir zum Einzug schenken wollt.“

„Hoffentlich fällt deine Party nicht dem Orchideenmörder zum Opfer“, meinte ihre Schwester mit skeptischer Miene. „Dann sind nämlich genau vier Wochen seit dem letzten Leichenfund verstrichen.“

„Seid ihr diesem Wahnsinnigen immer noch nicht auf der Spur?“, fragte Elke. „Was tut die Polizei eigentlich, um ihn zu schnappen? Däumchen drehen?“

„Leider hinterlässt der Täter nie brauchbare Hinweise“, erwiderte Franziska resigniert. „Er ist so verdammt clever.“

„Was ist mit den Orchideen, mit denen er seine Opfer schmückt? Vielleicht solltet ihr alle Züchter der Umgebung unter die Lupe nehmen. Dann könnt ihr gleich mit Tonis Gärtner anfangen. Wohnt der nicht ganz allein in dem großen, einsam gelegenen Haus seines Chefs am Wald? Vielleicht lockt er die ahnungslosen Frauen unter einem Vorwand dorthin, ohne dass es jemand mitbekommt.“

„Jetzt hat er aber eine Nachbarin“, sponn Franziska den Faden weiter. „Die mit der Polizei zusammenarbeitet und seine dunkle Seite entdecken könnte. Deshalb ist er hilfsbereit, freundet sich mit ihr an und murkst sie bei erster Gelegenheit ab.“

„Aber nicht vor Ende nächster Woche“, bemerkte Antonia trocken. „Oder glaubt ihr etwa, dass er wegen meiner schönen Augen seinen Rhythmus ändert?“ Innerlich amüsiert griff sie nach ihrem Saftglas. „Es tut mir Leid, euch enttäuschen zu müssen, aber Leo käme nie auf die Idee, mir meine Einweihungsparty zu verderben.“

„Du scheinst wirklich einen Narren an ihm gefressen zu haben, Schwesterherz. Es wird langsam Zeit, dass du mir den Knaben vorstellst.“

„Da ich Leo auch einladen werde, kannst du ...“ Ihr Blick wechselte zu Elke. „... könnt ihr schon bald feststellen, wie wenig sich dieser sanftmütige Mann zum Serienkiller eignet."

Mondlicht auf kalter Haut

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