Читать книгу Rache nur der Teufel war Zeuge. - Dagmar Schulz - Страница 9

6.Kapitel

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Monika stand von der Bank auf , ging zum Abgrund und sah hinab.

Sie würde ja zu gerne mal da herunter klettern, dachte sie wieder.

Plötzlich erstarrte sie.

Dann rief sie aufgeregt:

„Susanne, komm schnell! Da unten liegt was!“

Aber Susanne wollte nicht aufstehen. Es war doch gerade so gemütlich.

Aber Monika schrie weiter.

„DAS musst Du sehen! Ich glaube, es ist...es ist dein Vater!“

Soll er doch krepieren, war Susannes erster Gedanke. Ihr Vater hätte ihr jetzt gerade noch gefehlt!

Dann stand sie aber doch auf und sah in den Abgrund.

Neben einem Bach, neben dem Gestrüpp, lag eine Gestalt. Susanne konnte nicht erkennen, wer es war. Sie überlegte, ob sie einen Krankenwagen holen oder diese Gestalt dort liegen lassen sollte.

Aber wenn es nicht ihr Vater war, dann würde sie sich sicher schuldig machen, überlegte sie.

Sie drehte sich langsam zu Monika um.

„Komm, wir holen Hilfe.“

Es dauerte sehr lange, bis ein Krankenwagen kam, denn die Mädchen mussten erst den ganzen Weg ins Dorf zurück laufen und dann erst mal jemanden finden, der den Krankenwagen anrufen konnte.

Die herbeigerufenen Sanitäter kletterte den Abgrund herunter und die Mädchen sahen dabei zu. Susanne hoffte, das es ihr Vater sei. Das wäre ja dann mal was Gutes. Ein teuflisches Grinsen fuhr durch ihr Gesicht.

Der Mann wurde nach oben geholt. Susanne sah die verschmutzte Kleidung und dann das Gesicht.

„Scheiße!“, sagte sie laut. „Den bekommt keiner klein.“

Sie ließ die verdutzten Sanitäter stehen und wandte sich Monika zu.

„Monika, es ist mein Vater. Selbst der Teufel will ihn nicht!“

Dann prustete sie los und fing so laut an zu lachen, dass Monika eine Gänsehaut bekam.

Und plötzlich war Susanne verschwunden.

Sie war einfach gegangen. Wollte nicht mehr länger an diesem Ort sein.

Zu Hause angekommen merkte ihre Mutter sofort, dass etwas nicht stimmte und fragte sie, was denn los sei.

Susanne lachte wieder – dieses Mal höhnisch:

„Den Alten haben sie gerade aus einem Abhang hoch gezogen.“

„Was ist denn passiert? Lebt er noch?“

Susanne stand da und grinste.

„Antworte doch endlich!“

„Das weiß ich nicht. Bin einfach abgehauen. Hoffentlich verreckt er elendig wie eine Sau!“.

Das Telefon klingelte. Es war die Polizei und informierte Hanna, dass sie ihren Mann aufgelesen hatten.

Da Heinz ja inzwischen im Dorf bekannt war, wurde seitens der Polizeibeamten keine weiteren Fragen gestellt.

Susanne grinste immer noch und dachte

„Das ist ja einfach. Einfach weg und keine großen Fragen.“.

Susannes Vater wurde in ein Krankenhaus in eine andere Stadt gebracht. Er hatte zahlreiche Knochenbrüche und Prellungen, so dass er sich kaum bewegen konnte.

Das passte ihm gar nicht und er meckerte nur ungeduldig herum.

Einmal in der Woche bekam er Besuch von „seinen Lieben“ , die er nur beschimpfte und jedes Mal waren sie nur noch froh, wenn sie das Krankenhaus so schnell wie möglich wieder verlassen konnten.

Susanne veränderte sich in dieser Zeit.

Rache nur der Teufel war Zeuge.

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