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146 Podiumsplätze erzielt

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Bei kaum einem Radsportler war der Druck so stark ausgeprägt wie bei Cancellara, dem schon in jungen Jahren der Ruf des Siegers in der Branche vorauseilte – nachdem er im zweiten Jahr bei den Junioren bei jedem einzelnen Rennen, zu dem er antrat, am Ende auch gesiegt hatte. Im Einzelzeitfahren wurde er zweimal Juniorenweltmeister; als der fünffache Tour-de-France-Sieger Bernard Hinault den Schweizer Zeitfahrer beim Grand Prix des Nations 1998 siegen sah, erklärte er: »So etwas habe ich bei einem Junior noch nie gesehen!«

Ende 1999 lockte Alvaro Crespi, der Manager des damaligen Mapei-Teams, das Berner Ausnahmetalent in seine Mannschaft. Dies war der Beginn einer herausragenden Profikarriere, in der »Fabü«, wie er in seiner Heimat genannt wird, ob seiner Siege unter Dauerbeobachtung stand: mit 23 Jahren Etappensieger bei der Tour de France, mit 25 Jahren erstmals Gewinner von Paris– Roubaix. Im Verlauf seiner Laufbahn erzielte Cancellara 146 Podiumsplätze, darunter vier Weltmeistertitel im Einzelzeitfahren, sieben Tour-de-France-Etappensiege und jeweils drei Siege bei Paris–Roubaix und der Flandern-Rundfahrt.

Dass Cancellara letztlich gestärkt aus dem Krisenjahr 2012 hervorging, wird nicht nur am Flandern-Sieg 2013 deutlich. Cancellara nimmt sich fortan häufiger Auszeiten, verzichtet beispielsweise 2013 auf die Tour de France, um mehr Zeit mit der Familie verbringen zu können – um sich dann wieder bei den nächsten Rennen ausschließlich auf den Radsport zu konzentrieren. Gleiches Bild im folgenden Jahr 2014: Nach den erfolgreichen Frühjahrsklassikern – Zweiter in Sanremo, Sieger in Flandern, Dritter in Roubaix – pausiert Cancellara und startet erst wieder Ende Mai bei der Bayern-Rundfahrt. Mit dem Wechsel von An- und Entspannung gelingt es ihm, bis 2016, dem 16. und letzten Jahr seiner Profikarriere, Höchstleistung zu bringen: Er siegt bei Strade Bianche, wird Zweiter bei der »Ronde« und sichert sich im Einzelzeitfahren der Olympischen Spiele in Rio de Janeiro die Goldmedaille.

Anders als sein Spitznamensvetter Spartacus, der mit 40 Jahren eine Schlacht und sein Leben verlor, gewann Cancellara das letzte Rennen seiner Karriere triumphal. Kurz vor dem Start hatte er noch betont, einfach losfahren zu wollen, ohne Druck, um dann mal zu schauen, zu welcher Platzierung es reicht. Den Schalter im Kopf umlegen, den Druck und andere störende Gedanken wegschieben und der Intuition folgen – die Flandern-Methode hat bis zum Schluss funktioniert.


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