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FABIAN CANCELLARA

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Geboren: 18. März 1981 in Wohlen bei Bern (Schweiz)

Nationalität: schweizerisch

Profil: Klassikerfahrer, Einzelzeitfahrer

Teams:

2014–2016 Trek Factory Racing / Trek-Segafredo

2012–2013 RadioShack-Nissan / RadioShack-Leopard

2011 Leopard-Trek

2009–2010 Saxo Bank

2006–2008 Team CSC

2003–2005 Fassa Bortolo

2001–2002 Mapei-Quick Step

Größte Erfolge:

Vierfacher Weltmeister im Zeitfahren (2006, 2007, 2009, 2010)

Zweifacher Olympiasieger im Zeitfahren (2008, 2016)

8 Etappensiege Tour de France (2004, 2007, 2008, 2009, 2010, 2012)

Gesamtsieger Tour de Suisse (2009)

Dreifacher Sieger Paris–Roubaix (2006, 2010, 2013)

Dreifacher Sieger Flandern-Rundfahrt (2010, 2013, 2014)

Sieger Mailand–Sanremo (2008)

Dreifacher Sieger Strade Bianche (2008, 2012, 2016)


»DEN FANS ETWAS ZURÜCKGEBEN«

NACHGEFRAGT: Fabian Cancellara über seine Unternehmerkarriere nach dem Profiradsport

Zwei Jahre nach seinem Sieg bei den Olympischen Sommerspielen 2016 in Rio de Janeiro ist Fabian Cancellara mit mehreren Sport–Projekten als Unternehmer aktiv, darunter als Veranstalter von »Chasing Cancellara«. Das Prinzip: Jedermänner und -frauen treten gegen den Ex-Profi an. Wer Cancellara schlägt, erhält eine Bezwinger-Urkunde. Die Rennserie umfasst verschiedene Formate: vom Bergrennen mit Massenstart über eine Team-Challenge, bei der Teams von zwei bis vier Fahrern im Zeitfahren gegen Cancellara antreten, der als Letzter startet, bis hin zum »Chased by Cancellara«-Rennen, bei dem die Teilnehmer ein paar Minuten Vorsprung vor Cancellara und anderen Ex-Profis erhalten und versuchen, diesen ins Ziel zu retten.

Ist die Idee zu »Chasing Cancellara« schon zu Ihren Profi-Zeiten entstanden?

Fabian Cancellara: Nein, damals habe ich mich immer nur auf das Sportliche konzentriert – ich bin gefahren, um zu gewinnen, nicht, um nebenbei eine neue Karriere aufzubauen. Die Idee ist im Frühling 2017 entstanden, als ich sehr viele Anfragen bekam, ob ich nicht mal da- oder dorthin kommen könne. Mir schwebte eine Mischung aus VIP-Treffen, Firmenevents und eher privatem Austausch mit Jedermann-Fahrern vor.

Wer ist die Zielgruppe?

Ich bezeichne unseren Ansatz als Boutique-Rennen für Jedermann – ob jung oder alt, dick oder dünn, Familie oder keine. Das ist kein typischer Gran Fondo für 10.000 Leute, mit der obligatorischen Medaille, dem Pasta-Essen und dem kostenlosen Bidon. Mir ist wichtig, dass es einen richtigen Austausch gibt. Das muss nicht nur ein Foto sein, sondern vielleicht auch mal ein kurzer Schwatz.

Wie groß ist die sportliche Herausforderung für Sie?

Teilweise sehr groß, aber es geht nicht darum zu sehen, wie gut ich noch bin – auch wenn ich schon noch sportlichen Ehrgeiz habe. Es geht um Fun, wir wollen lachen beim Schwitzen.

Armin Meier, Ihr langjähriger Manager, hat über Sie gesagt: »Fabian Cancellara ist in der Lehre als Unternehmer. Er lernt aber schnell, zeigt sich clever, hat ein hervorragendes Netzwerk. Er hat sich besser entwickelt als erwartet.« Wie weit sind Sie auf dem Weg in die neue Welt der Wirtschaft?

Das ist für mich eine ganz andere Welt, sicher. Hier kommen Emotionen, die im Sport ganz wichtig sind, meist nicht so sehr zur Geltung. Hier geht es um Zahlen. Ich nehme viele Dinge mit, habe viel gelernt, bin aber immer noch am Anfang einer unternehmerischen Karriere. Wohin die Reise geht, kann ich heute noch nicht sagen. Es gibt ein Blatt Papier bei mir, auf dem Ideen und Projekte stehen, aber das ist heute noch nicht spruchreif. Egal, was es sein wird, ich möchte in allen Projekten meine Persönlichkeit einbringen, damit das alles authentisch bleibt.

Steht auf dem Blatt Papier auch die Rückkehr in ein Profiteam, vielleicht als Sportlicher Leiter?

Nein, nicht als Sportlicher Leiter, auch nicht als Trainer, und als Teammanager habe ich zu wenig Erfahrung. Mir fehlt aktuell die Motivation, in der Radsport-Welt der Profi-Teams wieder Fuß zu fassen, weil ich dort viele Probleme sehe. Es gibt einerseits viel Potenzial, den Radsport weiterzuentwickeln, gerade was das Thema Sponsoring betrifft. Aber auf der Ebene der Verbände und Organisationen, etwa UCI und ASO, fehlen mir Visionen. Die bisherigen Reformen greifen nicht.

Sie könnten sich selbst in solchen Organisationen einbringen.

Im Moment reizt mich das nicht. Ich bin schon involviert in das Projekt Radsport-WM 2024 in der Schweiz. Aber wenn ich das intensiver machen würde, sehe ich die Gefahr, dass ich direkt schubladisiert würde. Das möchte ich nicht. Ich möchte meine Freiheiten behalten. Ich habe im Sommer auch nicht drei Wochen die Tour im Fernsehen gemacht. Im Sommer gab es die Gelegenheit eines attraktiven, langjährigen Sponsoring-Engagements, aber ich habe gesehen: Das bin nicht ich. Daher habe ich das nicht gemacht.

Was ist das Faszinierende am Fahrradfahren?

Die Freiheit. Energie ab- und aufladen. Endorphine ausschütten. Das Dynamische. Die Vielfalt – alleine oder in der Gruppe, auf Pflastersteinen oder am Mont Ventoux. Die Geschichte des Radsports. Das ganze Equipment. Zur Arbeit fahren oder Städte damit besichtigen. Das Fahrrad bietet für jeden etwas.

Flamme Rouge

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