Читать книгу Ängste, Panik, Sorgen - Daniel Voigt - Страница 25
2.10.2Weitere Störungen
ОглавлениеAngst findet sich als häufiges Symptom zudem in den diagnostischen Beschreibungen der folgenden Störungen, auf die hier nicht ausführlicher eingegangen werden kann:
• Zwangsstörungen
• depressive Störungen
• somatische Belastungsstörungen
• ängstlich-vermeidende bzw. selbstunsicher-vermeidende Persönlichkeitsstörung
• substanzinduzierte Angststörungen
• Angststörungen bei körperlichen Erkrankungen
• Psychosen.
2 Tavor® (Wirkstoff: Lorazepam) ist ein angstlösendes und beruhigendes Medikament aus der Gruppe der Benzodiazepine. Diese wirken bei Angstsymptomen oft schnell – es besteht aber ein hohes Abhängigkeitsrisiko.
3 Die Krankheitsangststörung (DSM-5) bzw. Hypochondrie (ICD) findet in den Klassifikationssystemen keinen rechten Platz. Sie wird nicht zu den Angststörungen im engeren Sinne gezählt – in der ICD-11 fällt sie unter die Zwangsstörungen, im DSM-5 wird sie sowohl unter Angststörungen als auch unter somatischen Belastungsstörungen geführt. Trotz ihrer Häufgkeit, v. a. in hausärztlichen Praxen, wurden Krankheitsängste bisher wenig diagnostiziert. Dies mag daran liegen, dass bisher nach ICD-10 und DSM-IV eine Hypochondrie ausgeschlossen war, wenn die Symptome nur während einer Angststörung oder Depression auftreten. Zugleich ist der Begriff der Hypochondrie stark stigmatisierend und die Störungsbeschreibung impliziert einen »unbelehrbaren« Patienten (ICD-10: »ständige Weigerung, den Rat … mehrer Ärzte zu akzeptieren, dass den Symptomen keine körperliche Erkrankung zugrunde liegt«). Auch dies könnte von der Vergabe der Diagnose abgehalten haben – die Formulierung der »Krankheitsangststörung« im DSM-5 erscheint weniger abwertend.