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8. Kapitel

Mein Flehen und Schreien hatte doch noch Erfolg gehabt. Trotzdem kam es mir fast wie eine Ewigkeit vor, bis die Tür geöffnet wurde und eine junge Frau mit einer hellblauen Schwesterntracht das Zimmer betrat. Sie trat an mein Bett, schaute mir ins Gesicht und lächelte mich nett an. Dann sagte sie:

„Wenn Sie sich wieder beruhigt haben, Herr Melzer, kann ich Sie losbinden und sie können frühstücken gehen. Na, was meinen Sie?“

Ich war nicht ruhig. Mir ging es ziemlich auf die Nerven, gefesselt zu sein und nicht auf Toilette gehen zu können. Aber die junge Frau war nett zu mir, deshalb versuchte ich auch, nett zu ihr zu sein und sagte:

„Ich muss auf Toilette.“ Es fiel mir sehr schwer, diesen Satz gedanklich zu formulieren und dann auch noch auszusprechen. Was war nur los mit mir, ich hatte das Gefühl mein Gehirn wäre in einer Art Schlafzustand? Kaum war ein Gedanke da, war er auch schon wieder verschwunden. Irgendetwas in meinem Kopf stimmte nicht, aber ich konnte nicht sagen was. Die junge Frau nickte und sagte anschließend:

„Aber natürlich, dann mache ich Sie los und bringe sie erst einmal zur Toilette.“ Tatsächlich befreite sie mich endlich von meinen Fesseln und half mir aus dem Bett. Ich war ziemlich wackelig auf den Beinen und konnte riechen wie ich stank. Die Windel war randvoll mit meiner Scheiße, außerdem juckte meine Haut, als ob ich mich schon lange nicht mehr gewaschen hatte. Sie zeigte aber trotzdem keinen Ekel, sondern behandelte mich recht sanft.

Wie versprochen brachte sie mich auf die Toilette und zog mir dort die Windel aus. Dann wusch sie mir noch die Scheiße von meinem Hintern ab. Danach konnte ich endlich pissen. Das tat vielleicht gut. Die junge Dame ließ mich jetzt allein. Das war ein perfekter Augenblick, um nach Hause zu gehen. Nur wo war mein zu Hause? Egal, ich musste auf jeden Fall erst einmal weg von hier. Also nichts wie raus aus der Toilette und den Ausgang suchen. Ich ging den Gang entlang und versuchte jede einzelne Tür, die ich fand, zu öffnen, aber die Türen waren alle abgeschlossen. Ich würde niemals hier herauskommen. Meine Verzweiflung wuchs wieder ins Unermessliche und ich fing erneut an wütend zu werden. Was hatte ich nur getan, dass ich es verdiente hier eingesperrt zu sein? Und wieso half mir niemand, wieder nach Hause zu kommen?

Das dunkle Reich

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