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DER LAUNING, DER 4. MONAT DES JAHRES

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Unsere Monate tragen Namen lateinischen Ursprungs. Bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts waren vornehmlich auf dem Land auch noch altdeutsche Monatsnamen gebräuchlich, die zum großen Teil auf Karl den Großen zurückgehen. In oberdeutschen Mundarten, namentlich in Gebirgsgegenden Österreichs, sind auch heute noch alte deutsche Monatsnamen im Gebrauch.

Der April ist der vierte Monat des Jahres im gregorianischen Kalender. Er hat 30 Tage und beginnt mit demselben Wochentag wie der Juli und in Schaltjahren auch wie der Januar. Im römischen Kalender war der „Aphrilis“ ursprünglich der zweite Monat, weil mit dem Ende des Winters im März das neue landwirtschaftliche Jahr begann.

Es gibt keine gesicherte Herleitung des Namens. Da die Monatsnamen der ersten Jahreshälfte Götter wiedergeben, könnte der Name April (Aphrilis) auch von Aphrodite stammen, die als Göttin der Liebe zum April passen würde, auch wenn der römische Name Venus gewesen wäre. Es kann auch sein, dass das lateinische Wort „aperire“ (= öffnen) dem April seinen Namen gab. Die Knospen öffnen sich, die Natur erblüht. Eine andere Etymologie sieht „apricus“ („sonnig“) als Ursprung des Namens April. Zur Regierungszeit Kaiser Neros wurde der Monat ihm zu Ehren in „Neroneus“ umbenannt, was sich allerdings nicht durchsetzte. Unter Kaiser Commodus hieß der Monat April dann „Pius“, einer der Namen des Kaisers; auch diese Umbenennung wurde nach seinem Tod wieder rückgängig gemacht.

Der wetterwendische, launische April trägt den altdeutschen Namen „Launing“ und „Wandelmond“; letztere Bezeichnung vielleicht auch deshalb, weil sich die Natur verwandelt. Eine andere altdeutsche Bezeichnung ist „Grasmond“. Dieser Ausdruck kommt von den grünen Wiesen, die ab 1. April für die Dorfbewohner „gesperrt“ waren. Der alte deutsche Name, der durch Karl den Großen im 8. Jahrhundert eingeführt wurde, ist „Ostermond“, weil Ostern in der Regel der Jahre im April gefeiert wird. Ostern wird am ersten Sonntag nach dem auf Frühlingsanfang folgenden Vollmond gefeiert. Der früheste Termin für dieses Fest ist also der 22. März, der späteste der 25. April.

Der Sage nach wurde Luzifer am 1. April aus dem Himmel verstoßen. Seit dem 16. Jahrhundert ist in Europa der Brauch belegt, am 1. April einen Aprilscherz zu begehen, indem man seine Mitmenschen mit einem mehr oder weniger derben Scherz oder einer Lügengeschichte „in den April schickt“. Daher stammen auch die folgenden beiden Sprichwörter: „Am 1. April schickt man den Narren, wohin man will.“ „Im April, da macht jeder, was er will.“

Aprilwetter steht bildlich für wechselhaftes Wetter, auch wenn es in anderen Monaten stattfindet: „April, April – der macht, was er will“.

Ein kunterbunter Streifzug durch den Jahreskreis

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