Читать книгу Ein kunterbunter Streifzug durch den Jahreskreis - Dieter Kremp - Страница 65

APRILE-GRILLE AM 1. APRIL: BAUERNREGELN UND IHRE SCHERZE

Оглавление

Es ist zweifellos das Verdienst der Kalendermänner, dass die Regeln und Sprüche der Bauern überliefert wurden. Von den zum Teil gereimten Wetterweisheiten profitierte die meteorologische Forschung, die nicht auf die Erfahrungssätze aus einigen tausend Jahren verzichten mag. Die Sprüche aus bäuerlicher Lebensart und Lebensklugheit sind zum Teil in den Sprichwortschatz übergegangen.

Aber unter den Kalendermännern gab es auch eine Reihe von Sprücheklopfern, die Scherzregeln für das ganze Jahr parat hatten. Dass mit Humor alles besser geht, werden die nachfolgenden scherzhaften Bauernregeln beweisen, die oft nur um des lieben Reimens und des Lachens willen entstanden sind. Und wer kann es den Bauern verdenken? Wer das ganze Jahr hart arbeitet, hat ein herzhaftes Lachen mit scherzhaften Bauernregeln redlich verdient.

„Gibt’s Schnee und Eis im Januar, so fängt mit Kälte an das Jahr.“ „Auf das kannst du zählen jederzeit, dass es am 30. Februar nicht schneit.“ „Stellt sich im März schon Donner ein, so muss das ein Gewitter sein.“ „Stellt sich im April der Regen ein, dann hat man keinen Sonnenschein.“ „So der Storch dir im Maien ein Kind beschert, die Familie wird um ein Haupt vermehrt.“ „Fällt Juniregen in den Roggen, so bleibt der Weizen auch nicht trocken.“ „Schmerzt dir im Juli mal das Bein, so wird’s das rechte oder linke sein.“ „Macht der August den Menschen heiß, geraten sie leicht in großen Schweiß.“ „Prügelt im Oktober der Jäger seinen Hund, so tut er es mit oder ohne Grund.“ „Wenn im November der Schornstein raucht, wird in der Küche viel Holz verbraucht.“ „Gefriert’s an Silvester in Berg und Tal, geschieht es dies Jahr zum letzten Mal.“ „Am Abend wird der faule Bauer fleißig.“ „Geht die Sonne nach Westen, arbeiten die Faulen am besten.“ „Beim Sonnenschein schlafen und beim Mondenschein wachen, wird keinen Bauern zum reichen Manne machen.“ „Wenn ein alter Bauer stirbt, so lacht das Geld und weint das Feld.“ „Weiber bringen mehr, als sie mitnehmen.“ „Zwei Dingen nimmer trau: dem Gras im Februar und einer geschminkten Bauersfrau.“ „Soll sich lohnen deine Mühe, halt dir viele alte Kühe.“ „Ein Bauer bekommt leichter eine Frau als eine Kuh.“ „Ein Maul voll Gras fürs Vieh ist dem Bauer lieber als eine Schulstunde für seine Kinder.“ „Kartoffeln schmecken erst gut, wenn sie vorher die Schweine gefressen haben.“ „Kommt der Bauer im Rausch nach Haus, bricht ein Donnerwetter aus.“ „Geborgt wird nur einmal im Jahr, und zwar am 30. Februar.“ „Seit die Bauern die zehn Gebote nicht mehr halten, hält unser Herrgott die Wetterregeln nicht mehr.“ „Will der Bauer die Kehle feuchten, gibt es starkes Wetterleuchten.“ „Sind die Kartoffeln gut geraten, kannst du sie sieden oder braten.“ „Wenn am Dach hängen gefrorene Spitzen, dann ist gut beim Ofen sitzen.“ „Auf März folgt stets April, das ist Kalenderwill.“ „Wer im April will Kirschen pflücken, der ist nicht schwer dorthin zu schicken.“ „Wenn die Henne zu Weihnacht zwei Eier gebiert, so hat sie sich offenbar geirrt.“ „Geraten sehr wohl die Hopfen und Reben, so wird’s in der Folge viel Räusche geben.“ „Bauern und Schweine haben immer etwas zu grunzen.“ „Bauern können alle Plagen, aber keinen Durst vertragen.“ „Der dümmste Bauer hat die dicksten Kartoffeln.“ „Ein guter Bauer weiß genau: zuerst das Pferd und dann die Frau.“ „Wer mit den Hunden schlafen geht, steht mit Flöhen auf.“ „Dreht mehrmals sich der Wetterhahn, so zeigt er Sturm und Regen an.“ „Wachsen die Nächte schon wieder auf Erden, so viel kürzer die Tage werden.“ „Kräht der Hahn auf dem Mist, ändert sich’s Wetter, oder es bleibt wie es ist.“

Ein kunterbunter Streifzug durch den Jahreskreis

Подняться наверх