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Operationswut auch am Rücken und an den Gelenken

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Bei Erkrankungen des Bewegungsapparats, etwa einem Bandscheibenvorfall oder Arthrose in einem Gelenk, greifen Mediziner zu oft zum Messer. »Immer mehr Patienten mit Rückenbeschwerden kommen ins Krankenhaus«, stellt der Faktencheck Gesundheit 2017 der Bertelsmann Stiftung dazu fest.14 Mit der Zunahme an Krankenhausaufenthalten erhöhte sich auch die Zahl der operativen Eingriffe an der Wirbelsäule zwischen den Jahren 2007 und 2015 um 71 Prozent. Eine solche Steigerung kann doch nicht allein daran liegen, dass jedes Jahr mehr Menschen Rücken haben! Das Argument, der Anstieg der Operationen sei dem demografischen Faktor geschuldet, das Politiker und Krankenhausgesellschaften gern bemühen, macht jedoch nach Angaben des Krankenhaus-Reports nur rund zehn Prozent des Anstiegs aus.15 Wie erklärt sich dann die hohe Zahl an Operationen im europäischen Vergleich?

Wenn Sie als Patient heute zu einem niedergelassenen Orthopäden mit einer kassenärztlichen Zulassung gehen, kann er Ihnen vielleicht ein paar Einheiten Physiotherapie verschreiben, was, wie die moderne Schmerztherapie weiß, ziemlich sinnlos ist, weil die Schlagwörter »konservative, nicht operative Behandlung«, »Zeit«, »Kontinuität« und »Wiederholung« lauten. Nach drei bis vier physiotherapeutischen Einheiten geht es Ihnen vielleicht besser, aber Sie laufen Gefahr, schnell wieder in Fehlhaltungen oder Fehlbelastungen zurückzufallen, wenn Ihr Bewegungsapparat nicht umlernt. Und das ist ein Prozess, der nicht innerhalb von zwei Wochen machbar ist.

Die Gesundheitslüge

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