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DIE VORLIEBE FÜR SÜSSES – EVOLUTIONÄRES ERBE 1

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Schokoladensoufflé, Gummibärchen oder ein Triple-Chocolate-Cookie: Schon beim Gedanken daran dürften die meisten von uns akute Sehnsucht nach etwas Süßem bekommen. Und die entsprechenden Köstlichkeiten in der Folge, sollten sie in greifbarer Nähe sein, umstandslos vernaschen wollen. Diese Schwäche für Süßes teilen wir mit jedem anderen der aktuell knapp 7,7 Milliarden Menschen auf der Welt. Denn sie ist in unseren Genen eingeschrieben.

Die Evolution hatte zwei gute Gründe, uns genetisch darauf zu prägen, Zuckerreiches zu lieben – beide sind schnell erklärt. Zum einen gibt es nichts Süßes, das giftig ist: Es war also seit jeher schlicht eine buchstäblich sichere Sache, bei jener Nahrung ungehemmt zuzuschlagen, die die Süßrezeptoren auf unserer Zunge reizte. Das erklärt beispielsweise auch, warum die meisten Babys auf Anhieb Muttermilch mögen: Diese enthält etwa sieben Gramm Milchzucker pro 100 Gramm – und ist damit deutlich süßer als etwa Kuhmilch mit im Schnitt fünf Gramm. Und signalisiert so: »Rein damit – hier kann dir nix passieren!«

Zum anderen stecken in süßen Lebensmitteln viele Kohlenhydrate – Zuckerverbindungen also, die besonders leicht verdaulich sind. Das heißt: Unser Körper muss nur wenig Kraft aufwenden, um umgekehrt viel Energie aus der Nahrung zu ziehen. Über Jahrtausende hinweg war dieses günstige Aufwand-Nutzen-Verhältnis ein echter Überlebensgarant. Schließlich bildete der – zumindest zeitweilige – Mangel an Nahrung lange Zeit den Normalzustand. Da konnte es nur gut sein, so viel Süßes wie irgend möglich zu essen – wenn die entsprechenden energiereichen Nahrungsmittel, etwa in Form von Beeren, denn einmal verfügbar waren.

Die Macht der ersten 1000 Tage

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