Читать книгу Meine besten Hausmittel - Dr.med. Franziska Rubin - Страница 38
Weitere Methoden
ОглавлениеNeben den erwähnten Einzelmitteln gibt es noch die sogenannten Konstitutions- und Komplexmittel. Letztere bestehen aus mehreren homöopathischen Mitteln, die sich in der Wirkung ergänzen oder verstärken. Durch die Konstitutionsmittel erfolgt eine grundlegende homöopathische Behandlung der geistigen, seelischen und körperlichen Eigenschaften eines Menschen. Eine Konstitutionsbehandlung bietet sich vor allem zur Behandlung chronischer Krankheiten an.
Lassen die Symptome bei akuten Beschwerden nach, kann das Mittel abgesetzt werden.
Gut zu wissen
Viele Homöopathen empfehlen folgenden Ablauf:
Potenz D3/D6
1. Tag | stündlich |
2. Tag | alle 2 Stunden |
ab 3. Tag | 3-mal täglich, max. 3 Wochen, dann 1 Woche Pause |
Potenz D12
1. Tag | 4-mal täglich |
2. Tag | 3-mal täglich |
ab 3. Tag | 2-mal täglich, max. 3 Wochen, dann 1 Woche Pause |
Potenz C30
1. Tag | 1-mal täglich |
2. Tag | 1-mal täglich |
ab 3. Tag | 1-mal wöchentlich |
Behandlung mit sanften Griffen
Seit der Antike wird Händen eine heilende Wirkung nachgesagt. Im Mittelalter renkten sogenannte Knochensetzer Gelenke und Wirbel ein. Zu den modernen Formen der manuellen Medizin, dem Heilen mit den Händen, zählen unter anderem die Chirotherapie und die Osteopathie.
Chirotherapie: Diese manuelle Technik, so bezeichnet nach dem griechischen „chiro” für „Hand”, geht auf den Amerikaner Daniel David Palmer und seinen Sohn Barlett Joshua Palmer (1881–1961) zurück. Sie waren der Ansicht, dass Veränderungen an der Wirbelsäule, vermittelt über das Nervensystem, zu Krankheiten führen können. Entsprechend steht die Wirbelsäule mit ihren Gelenken, Bändern und Muskeln im Kern der Behandlung. In Deutschland ist die Bezeichnung „Chiropraktiker” oder „Chirotherapeut” nicht geschützt. Gerade für den empfindichen Bereich der Halswirbelsäule empfiehlt es sich, einen erfahrenen Therapeuten zu suchen, zum Beispiel über die Deutsche Gesellschaft für Manuelle Medizin (DGMM): www.dgmm.de.
Osteopathie: „Osteo” steht für griechisch „Knochen” und „pathie” für „Leiden”. Diese Behandlung mit den sanften Griffen wurde vor über 130 Jahren von dem amerikanischen Arzt Andrew Taylor Still (1828–1917) entwickelt. Nach dem Tod von dreien seiner vier Kinder bei einer Meningitis-Epidemie machte er sich auf die Suche nach alternativen Behandlungsansätzen. Im Gegensatz zur Chirotherapie, die sich vorwiegend um die Wirbelsäule kümmert, soll nach Stills Vorstellung auf das gesamte Organsystem eingegangen werden. Ein Ziel der Osteopathie ist es deshalb, den Weg zur Eigenregulation des Organismus anzusprechen. Auch der Gewebefluss wird optimiert, da er über die Versorgung der Blut- und Lymphgefäße den Stoffwechsel des Zielgewebes beeinflusst. Um die Selbstheilungskräfte dauerhaft zu aktivieren, regt der Osteopath den Patienten an, die Therapie aktiv durch Übungen zu Hause zu unterstützen.
Die Osteopathie hat sich bei einem größeren Anwendungsspektrum bewährt: von Schmerzen des Bewegungsapparats allgemein über chronische Rückenschmerzen bis hin zu funktionellen Bauch- oder Herzbeschwerden und Kopfschmerzen.
Auch die Osteopathie ist keine eigenständige geschützte Berufsbezeichnung. Qualifizierte Therapeuten findet man am besten über den Verband der Osteopathen Deutschland (VOD): www.osteopathie.de.
Zur osteopathischen Diagnose gehört auch zu überprüfen, ob an Bindegewebe und Muskeln Blockaden zu spüren sind.