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Die Lehren der chinesischen Medizin
ОглавлениеGrundlegend basiert die Traditionelle Chinesische Medizin auf dem Taoismus und seiner Vorstellung der ineinander verschlungenen Gegensätze (Yin und Yang) sowie der Fünf-Phasen-Lehre. Diese Lehre geht von fünf Wandlungsphasen aus: Holz, Feuer, Erde, Metall und Wasser. Die genannten Elemente werden als eine Reihe von Symbolen gesehen, anhand derer alles im Universum eingeordnet werden kann. So ist jedem Element zum Beispiel ein oder mehrere Organe, eine Farbe, Charaktereigenschaft, Himmelsrichtung, Planet, Tages- und Jahreszeit, Geruch, Geschmack oder Gefühl zugeordnet. Die Interaktion der Elemente wiederum bewirkt einen Prozessablauf. Im „Großen Buch der chinesischen Medizin” steht zum Beispiel: „Metall fällt Holz. Wasser löscht Feuer. Holz pflügt und lockert die Erde. Und Erde dämmt Wasser ein. So verhalten sich die Dinge zueinander.” Besonders bei der Diagnostik und Definition der Krankheitsbilder spielt das Grundprinzip der fünf Elemente sowie deren Beziehung zueinander eine wesentliche Rolle. So kann zum Beispiel geschwächtes Wasser (Niere) kein Feuer mehr zügeln, was wiederum Metall (Lunge) angreift. Aus diesem Grund wird ein chinesischer Arzt bei asthmatischen Beschwerden und entsprechenden Untersuchungsbefunden kein Antiasthmatikum, sondern ein Nierentonikum verordnen. Dabei entsprechen die chinesischen Organsysteme nicht unbedingt den Organzuordnungen der westlichen Medizin.
Anders als die westliche Medizin, die beispielsweise Laborbefunde ermittelt, Röntgenaufnahmen auswertet oder eine Entzündung diagnostisch feststellt und dann gezielt behandelt, folgt man in der Traditionellen Chinesischen Medizin einem anderen Verständnis von Gesundheit und Krankheit: Gesundheit wird als ein freies Fließen von Lebensenergie (Qi) verstanden. Alle körperlichen, seelischen und geistigen Funktionen sind hierbei miteinander ständig im Austausch und stehen in einem ausgewogenen Verhältnis zueinander. Jeder Krankheit liegt somit ein Ungleichgewicht der einzelnen Komponenten zugrunde und wird je nach Qualität unterschieden in Fülle, Leere oder Blockade. Ziel der Traditionellen Chinesischen Medizin ist es, das Gleichgewicht zu erhalten oder wiederherzustellen.
Die therapeutischen Verfahren der Traditionellen Chinesischen Medizin setzen sich zusammen aus der chinesischen Arzneitherapie, der Akupunktur mit der ihr zugehörigen Moxibustation (Erwärmung von Akupunkturpunkten durch glimmende Beifußkegel), Massagetechniken wie Tuina, Bewegungsübungen wie Qigong oder Tai-Chi und einer Ernährung, die sich am Wirkprofil der Arzneien ausrichtet. Diese therapeutischen Elemente werden heute gern als die „fünf Säulen” der Traditionellen Chinesischen Medizin bezeichnet.
Der richtige Umgang mit dem riesigen Arzneimittelschatz der chinesischen Medizin setzt fundierte Kenntnisse voraus.