Читать книгу Ich träum von dir... - Ellen Sommer - Страница 13
Оглавление-4-
Lille
Leider sah ich Chris nicht mehr vor Französisch und die 90 Minuten schleppten sich dahin. Wir bekamen unsere Klausuren noch nicht zurück, sondern starteten mit einem neuen Thema. Der Nachmittag würde für den Berg von Hausaufgaben draufgehen, da war ich mir sicher. In der Pause ließ Chris sich auch nicht blicken und ich machte mir langsam Sorgen. Ich wusste nicht, dass er versuchte bei Herrn Hofmann eine Befreiung für die ersten beiden Stunden am Dienstag für uns zu bekommen, damit wir etwas ausschlafen konnten nach dem Amykonzert, aber er erzählte es mir später in Mathe. Stattdessen stand ich mit Sara in Jacks Ecke und kam mir zunächst vor, wie das fünfte Rad am Wagen. Jack freute sich riesig über die Käsecracker und teilte sie sich mit Sara, die kurz etwas pikiert war, wieso ich IHREM Freund was schenkte. Ich erklärte ihr die Situation mit Oma und Sara fiel nichts Besseres ein, als mit ihren Augenbrauen zu wackeln und zu fragen, ob ich denn danach wenigstens einen netten Abend mit Chris gehabt hätte… Ich wurde quietschrot und Jack lachte schallend los, als er mich sah. Na klasse, da hatte ich mich mal wieder zum Gespött der Leute gemacht. Auch Sara lachte mit und das fand ich nicht besonders nett von ihr. Hey, nicht jeder konnte und wollte so extrovertiert sein, wie sie. Es gab Dinge in meinem Leben, die waren privat und sollten es auch bleiben. Ich ärgerte mich tierisch, dass mir jetzt kein passender Spruch einfiel, mit dem ihnen das Lachen vergangen wäre und ärgerte mich noch mehr, dass Chris jetzt nicht hier war, denn dann hätten sie sich garantiert nicht getraut, so blöde Fragen zu stellen. „Tolle Freundin bist du, Sara. Vielen Dank auch!“ Ich war kurz vorm Losheulen, als sie endlich bemerkte, dass ich absolut nichts lustig an dieser Situation fand. Sie legte mir gönnerhaft einen Arm um die Schulter und flüsterte mir zu: „Sorry, hab nicht dran gedacht, dass dir solche Fragen peinlich sind.“ Na immerhin merkte sie es dann doch einmal! „Danke auch“, rutschte mir raus. Jetzt hatte sich auch Jack beruhigt und fragte mich, wo denn mein „Superlover“ wäre. Mir wurde wieder ganz heiß an den Ohren aber mir fiel auf die Schnelle keine patzige Antwort ein. Zum Glück kam jetzt Lisa angetrabt und fragte, ob ich in Philosophie eigentlich die Hausaufgaben dabeihätte und ob sie die gleich mal kurz überfliegen und abpinnen dürfe. Ich hätte Lisa umarmen können, so froh war ich, dass ich Sara und Jack stehen lassen konnte und damit auch ihr blöden Fragen los war. Man sollte doch meinen, dass die beiden genug mit ihrem eigenen Liebesleben beschäftigt wären und sich nicht in das der anderen Leute einmischen müssten…