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Mail-in-Aktion

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Weil wir als Redaktion im Dezember 2004 davon ausgingen, dass sich die wenigsten Zuschauer mit Darts auskannten, integrierten wir von Beginn an ein Element in unsere Berichterstattung, das sich sofort bewährte: unsere Mail-in-Aktion. Der Zuschauer konnte uns über darts@dsf.de Fragen stellen. Zur damaligen Zeit war das keine Selbstverständlichkeit. Soziale Medien wie Facebook, Instagram oder Twitter gab es noch nicht. Und ähnlich wie bei der TV-Einschaltquote hatten wir überhaupt keine Ahnung oder Erwartung, was uns erwarten würde. Die Zuschauer nahmen diese Interaktion dankend an. Teilweise glühten förmlich die Drähte. So gingen mal 18.000 E-Mails an einem einzigen Abend ein. Wenn die Weltmeisterschaft in die entscheidende Phase ging, erreichten uns so viele E-Mails, dass es für mich unmöglich war, sie alle zu lesen. Wir pickten in den Werbepausen völlig wahllos einzelne Fragen heraus. Und Ende 2011 waren tatsächlich die Fragen der Mail-In-Aktion der Grund, weshalb ich Antworten in schriftlicher Form geben wollte. Ich schrieb mein erstes Dartsbuch: Darts. Die Erde – eine Scheibe, ein Sachbuch über den Dartsport.

Das Gute an dieser E-Mail-Aktion war, dass wir immer wieder vor Augen geführt bekamen, wie wenig Ahnung viele Zuschauer von Darts hatten. Wenn man stundenlang von einem Event berichtet, ist die Gefahr groß, dass man beim Zuschauer zu viel Wissen voraussetzt. Immer und immer wieder haben wir deshalb Dartsregeln erklärt und den eingefleischten Dartsfan in den Wahnsinn getrieben, weil er sich diese Erklärungen irgendwann nicht mehr anhören konnte. Bei der Übertragung einer unbekannten Sportart musst du das jedoch in Kauf nehmen. Es geht vor allem darum, neue Zuschauer für die Übertragung zu gewinnen, wissend dass Dartsfans wegen einer inhaltlichen Wiederholung des Reporters niemals abschalten werden. Dafür lieben sie ihren Sport zu sehr. Man darf auch nicht vergessen: Für die Dartsszene war es damals der absolute Knaller, dass in dieser Ausführlichkeit von ihrem Sport berichtet wurde. Das hatte es ja nie zuvor im deutschen Fernsehen gegeben. In den 80er- und 90er-Jahre handelten Darts-Verrückte noch mit Videokassetten von Übertragungen aus Großbritannien. Die waren irgendwann so abgenudelt, dass die Darts vor lauter Gekrissel kaum noch zu erkennen waren. Da existierte tatsächlich so eine Art Schwarzmarkt. Vor diesem Hintergrund begann mit der Übertragung der WM 2005 für Darts-Deutschland eine neue Zeitrechnung.

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